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Etappe 11 und das Ende des Kölnpfads

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Ein Laternenmast, auf dem die Symbole des Kölnpfades aufgeklebt sind. Ein weißer Kreis auf schwarzem Grund und eine rot-weiße Flagge mit schwarzem Dom am Rand
Hattet ihr auch schon mal das Gefühl, etwas nicht richtig beendet zu haben? Das Gefühl, dass irgendwas fehlt, um mit einer Sache abschließen zu können? Dann wisst ihr, wie es mir am vergangenen Sonntag ging.
Vom Kölnpfad habe ich bereits mehrfach hier berichtet. 171 km schlängelt er sich um Köln herum, aufgeteilt in 11 Etappen. 10 Etappen habe ich schon vor einiger Zeit hinter mich gebracht, auf die letzte und 11. hatte ich bislang weniger Wert gelegt, da ich diese Tour im Grunde schon mehrmals in entgegengesetzter Richtung gestückelt gelaufen bin.
Für das Gefühl, den Kölnpfad komplett gewandert zu sein, fehlte die letzte Etappe von Zündorf zur Rodenkirchener Autobahnbrücke aber trotzdem noch. Und so entschied ich mich an Sonntag, die rund 8 km lange und durchweg am Rheinufer entlangführende Tour spontan zu wandern und den Kölnpfad so endlich offiziell zu beenden.

Mit der Linie 7 ist man in etwa einer halben Stunde in Zündorf, einem der südlichsten Stadtteile des rechtsrheinischen Kölns. Der Weg zur Freizeitinsel Groov, hier führt der Kölnpfad offiziell vorbei, ist gut ausgeschildert und dauert keine 5 Minuten. Aufgrund des sehr guten Wetters war die Groov gut besucht und die Restaurants und Gastwirtschaften ziemlich voll. Über eine Brücke gelangt man letztlich zum Rheinufer, dem man im Grunde nur noch bis zur nächsten Brücke folgen muss, um den Kölnpfad offiziell zu beenden.

Nach etwa 1/3 des Weges traf ich einen Arbeitskollegen, der mich noch spontan zum Kaffee einlud - danke nochmal Michael.

Die ehemalige Brasseur-Kaserne


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Eine Hinweistafel, die davor warnt, die Wege zu verlassen
Ein Stück des Weges führt über das Gelände der Westhovener Aue, früher Truppenübungsplatz und Gebiet der belgischen Brasseur-Kaserne. Hinweisschilder warnen vor eventuellen Munitionsresten, weshalb das Betreten des Geländes außerhalb der Wege verboten ist.
Wer Zeit hat, sollte einen Abstecher durch und zum anderen Ende der Westhovener Aue machen. Inmitten des grünen Gebietes befindet sich ein See, der zum Verweilen einlädt. Weiter zur Straße hin kann man noch die letzten Reste der ehemaligen Kaserne wie bspw. den Appellplatz oder die Fundamente alter Garagen und anderer Gebäude entdecken.
Wieder am Rheinufer sind dann ebenfalls noch die letzten Reste des ehemaligen Sturmboothafens in Form einer unübersehbaren Einmündung gut zu erkennen.
Die kurze, anspruchslose Tour lädt zum gemütlichen Rheinspaziergang ein und belohnt mit einer angenehmen Stille und Eindrücken der Großstadt, die man so vielleicht noch nicht kennt.

Ich bin dann von der Rodenkirchener Brücke noch ein wenig weiter zur Südbrücke gewandert und habe von dort aus den Heimweg angetreten.
Mit dem Kaffeeabstecher insgesamt eine Tour von knapp 13 km Länge.


Liebe Grüße,
Timo

Auf dem Kasselweg zwischen Bremke und Rott

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Laut des kleinen Wanderführers für das "Rintelsche Hagen" zählt der Kasselweg zu einem der schönsten Extaler Wanderwege. Auf ziemlich genau 5 km erstreckt er sich zwischen dewn Ortsteilen Bremke und Rott und bot sich, da sich unser Ferienhaus mitten in Rott befindet, also perfekt für eine kurze Vormittagswanderung an. Durchgehend gut mit der markiert ist der Wanderweg mit dem Zeichen "A3", verlaufen ist kaum möglich.
Hinter der Ferienhaussiedlung verläuft der Weg am Waldrand entlang über schöne, naturbelassene Pfade um nach ein paar hundert Metern über eine kleine Treppe aus Bruchsteinen hinunter ins Tal zu führen. Bruchsteine dienen ebenfalls als Brücke um den kleinen Bach zu überqueren, der das Tal durchfließt.

Auf der anderen Seite des Tals schließlich geht es über eine Weide wieder bergauf. Der Weg führt hier ein Stück entlang einer asphaltierten Straße an der ein großer Milchviehbetrieb liegt. Von der Straße aus haben ein paar Kälber entdeckt, die wir uns dann von nahem ansehen mussten. Soooo süß :)

Kurz hinter dem Hof biegt der Kasselweg wieder auf einen kleineren Weg ab. Dieser führt an einem großen Hof vorbei, bei dessen Anblick man schon neidisch werden kann. In ein altes Scheunentor haben die Besitzer heute eine große Glasscheibe eingelassen um so ein lichtdurchflutetes Wohnzimmer zu kreieren - das Sofa am Fenster verriet den Nutzen des Raumes.

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Ein wenig neidisch gingen wanderten wir weiter und fanden uns wenig später auf der anderen Seite des Tals wieder, das wir 20 Minuten vorher auf der Brücke aus Bruchsteinen durchquert hatten. Von oben konnten wir die kleinen Steine im Flussbett sogar erkennen. An einer gemütlichen Bank legten wir eine kurze Pause ein und trugen uns in das Bankbuch ein, dass in einer Art Nistkasten an einem Baum aufbewahrt wird. Zugegegen, ich wusste bislang nicht, dass es sowas wie ein Bankbuch gibt ... aber man lernt ja nie aus. Im Zuge der Neuanschaffung der Bank wurde auch das Bankbuch angeschafft - das zumindest verriet uns ein Blick in das Buch.
Wir nahmen uns ein paar Minuten Zeit lasen die kurzen und langen Kommentare, die die Besucher vor uns ins Büchlein geschrieben haben. Ein Kommentar ist mir besonders im Kopf geblieben weil er die Aussicht und dieses kleine Fleckchen Erde mit nur einem Wort perfekt beschreibt: "Seelenbaumelplatz".

Zugegeben, das Wetter war alles andere als Perfekt (wir mussten vorher schon die Regenjacken anziehen) aber dennoch entschädigte die Aussicht für so einiges.
Nachdem wir uns ins Buch eingetragen und selbiges wieder in seinem Kasten verstaut hatten wanderten wir weiter. Der Weg führte ins Tal und von dort über einen asphaltierten Weg zum und von dort zur Rezeption der Ferienhausanlage, welche man jedoch gleich hinter sich lässt um die gegenüberliegende Straße zu durchqueren. Neben ein paar schönen Häusern, Bauernhöfen und zwei verrückten Enten gab es hier jedoch nicht mehr allzu viel zu sehen. Über einen ansteigenden Trampelpfad am Ende der Straße kamen wir dann schließlich wieder in unserer Ferienhausanlage an.

Der Kasselweg ist eine schöne, kleine Tour die man in zwei Stunden gut geschafft hat. Zahlreiche (meist nicht markierte) Varianten laden zum Wiederkommen ein. Ein absoluter Pluspunkt: An markanten Stellen, an denen ein Variantenweg vom Hauptweg wegführt wurden kleine Hinweistafeln mit Karten aufgestellt, auf denen der Hauptweg und die Varianten gut zu erkennen sind. So lässt sich genau ersehen, wohin welcher Weg führt. Ein orangfarbener Pfeil gibt an, wo man sich gerade befindet. Diese kleinen, hilfreichen Tafeln haben mir besonders gut gefallen.


Liebe Grüße,
Timo

So weit die Füße tragen: Das Phänomen der Marathonwanderungen

Sie heißen Mammut- oder Megamarsch, lassen sich selbst an seine persönlichen Grenzen herantreten oder sie glatt überschreiten und scheinen momentan der absolute Trend in der Wanderszene zu sein: Marathonwanderungen.
Bis 100 km und mehr sind keine Seltenheit bei diesen Events, die einen 24 Stunden (oder auch mehr) nonstop durch die Botanik, über Felder und Wiesen, durch Wälder und über Stock und Stein jagen.
Seit einem Jahr bemerke ich, dass diese Events immer mehr werden und in allen Regionen Deutschlands gefühlt wie Pilze aus dem Boden schießen.
Vielleicht liegt mein Empfinden aber auch einfach daran, dass ich momentan gezielter danach suche und weil ich mir immer häufiger die Frage stelle "Was zum Teufel soll das?" bzw. "Warum zur Hölle tut man sich das an?"
Erst vor ein paar Tagen bekam ich per Mail einen Pressemitteilung, dass nun endlich Marathonwanderung XY wieder in NRW und damit zu ihren Ursprüngen zurückgekehrt ist.

"Weiter, immer weiter. Bis jeder Muskel brennt."
Mit diesen Worten begann die Pressemitteilung und ging nach einer kurzen Einleitung weiter mit "Was 2012 mit gerade einmal 17 Teilnehmern startete, ist längst zu einer regelrechten Bewegung geworden. 2500 Menschen marschierten im vergangenen Sommer durch Berlin und Brandenburg. Schmerzen, Blasen, Hunger und Müdigkeit zum Trotz.".
Dass aber genau dieses besagte Event in Berlin nach "nur" 59 km abgebrochen werden musste, weil die medizinische Versorgung der Teilnehmer aufgrund überlasteter Rettungskräfte nicht mehr garantiert werden konnte, das wird natürlich nicht erwähnt. Hier haben Schmerzen, Blasen, Hunger, Müdigkeit oder sonstige Wehwehchen wohl dann doch überhand genommen.

Ihr merkt sicher, in welche Richtung dieser Beitrag geht. Dass ich persönlich, der ja nun mal diesen Blog schreibt und seine Meinung hier kundtut, kein Freund von solchen Events bin, ist denke ich bis zu dieser Stelle schon klar geworden. Dennoch möchte ich mir Zeit nehmen und meine Kritik an diesen Events noch etwas weiter ausführen.

Nicht immer gut für Mensch und Tier


Wann genau hat dieser Hype eigentlich angefangen? Diese Frage habe ich mir schon des Öfteren gestellt, bin aber nie auf die genaue Antwort gestoßen (wer sie weiß, ist gern eingeladen, einen Kommentar zu hinterlassen). Aber ich weiß zumindest, wann ich persönlich das erste Mal mit einer Marathonwanderung in Berührung gekommen bin: Im August 2016, als erstmals die Bergische 50 stattfand. Eine 50 km lange Wanderung durch das Bergische Land sollte Fans der Region und solche, die es werden wollten, ins Bergische locken. Bei fabelhaftem Wetter feierte das Event mit über 1000 Teilnehmern eine gelungene Premiere.
Ein Jahr zuvor war ein ähnliches Event, die Bergische 100, aufgrund von Umweltauflagen, bereits gescheitert. Auch eine geänderte Routenplanung konnte den Landschaftsbeirat damals nicht überzeugen, das Event doch noch stattfinden zu lassen. Man sah es als erwiesen an, dass Wild durch das nächtliche Durchwandern von Waldgebieten erheblich gestört und beeinträchtigt wird. Weitere Gründe brachten das Projekt schließlich endgültig zum Scheitern, sodass sich die Veranstalter mit der Bergischen 50 ein einfacheres Projekt auferlegten, welches in diesem Jahr (2017) bereits in die zweite Runde geht.


100 km in 24 Stunden - warum?


Doch warum tun sich Leute das überhaupt an? Warum nimmt man die Strapazen, die ein solches Event unweigerlich mit sich bringt, auf sich? So recht konnte mir diese Frage bislang niemand beantworten.
Die naheliegendste und am einfachsten zu akzeptierende Begründung ist wohl die, dass man sich selbst etwas beweisen möchte. Nicht umsonst pilgern Menschen seit Jahrhunderten über den Jakobsweg von Saint-Jean-Pied-de-Port in Frankreich 800 km quer durch Spanien nach Santiago de Compostela, wenn sie sich nicht, möglicherweise auch nur indirekt, selbst etwas beweisen wollten.
Ich möchte den Jakobsweg jedoch keinesfalls mit einer Marathonwanderung gleichstellen - allein schon, weil man diesen Weg sicher aus anderen Gründen geht als man sich für eine 24-Stunden-Wanderung anmeldet.
Sich selbst etwas zu beweisen ist die Begründung, die ich noch am ehesten nachvollziehen und akzeptieren kann. Studiert man aber mal die Historie der ein oder anderen Marathonwanderung, findet man schnell heraus, dass die Ursprünge durchaus auch in einem netten Abend mit Freunden und demnach wahrscheinlich in dem ein oder anderen Bierchen liegen können.
Da kann man schon mal auf die Idee kommen, aus Spaß an der Freude mal 100 km innerhalb von 24 Stunden zu latschen, was mich direkt schon wieder zur nächsten Frage bringt: Kann sowas wirklich Spaß machen?

  Zwei interessante Erfahrungsberichte von Youtubern, die sich auf einen Wandermarathon vorbereitet und absolviert haben

Ein großer Pluspunkt ist sicherlich, dass man nette, gleichgesinnte Leute kennenlernt, mit denen man sich ausgiebig unterhalten kann. Aber ab einem gewissen Zeitpunkt, dann, wenn die Beine schwer und die ersten Blasen langsam dicker werden, vergeht bestimmt auch dem letzten Wanderenthusiasten die Lust auf Smalltalk, da man viel mehr mit der eigenen Motivation beschäftigt ist. Daher wage ich an dieser Stelle einfach mal die Behauptung, dass Blasen und schmerzende Füße, sofern man nicht unbedingt masochistisch veranlagt ist, definitiv keinen Spaß machen. Auch hier seid ihr jedoch gern eingeladen, einen Kommentar zu hinterlassen und mich vom Gegenteil zu überzeugen.

Die gute, alte Selbstüberschätzung


Gut, ich möchte jetzt nicht alles schlecht reden. Der soziale Aspekt ist sicher nicht zu unterschätzen. Wenn 1000 Menschen mit mir diese Strapazen durchleben, treibt mich das sicher auch an. Und wenn dann doch mal der Selbstantrieb fehlt, findet sich unter den Mitstreitern ganz bestimmt immer jemand, der einen buchstäblich an die Hand nimmt und wieder aufbaut. Herdentrieb.
Und ja, man kann sicherlich auch damit glänzen oder angeben und völlig zurecht stolz darauf sein, sollte man eine solche Challenge wirklich erfolgreich hinter sich gebracht haben.
Doch wie weit darf man für einen solchen Erfolg gehen? Darf man sich selbst untreu werden?
In Zeiten der sozialen Medien ist Anerkennung so gut wie an jeder Ecke zu haben. Ein schönes Bild bei Instagram, ein geiles Selfie bei Facebook oder ein flotter Spruch auf Twitter, alles mit den passenden Hashtags versehen um möglichst viel Reichweite zu erzielen schon hagelt es Likes ohne Ende. Anerkennung wird planbar und so ist man gezwungen, schon etwas ungewöhlichere Dinge zu tun, um aus der Masse herauszustechen. Manch einer klettert auf den Kölner Dom, andere laufen eben 100 km in 24 Stunden - wer kann, der kann.
Aber wie sieht es mit denen aus, die wollen, aber nicht wirklich können? Die neigen dann womöglich zur Selbstüberschätzung und quälen sich den langen und beschwerlichen Weg bis in Ziel, nur um am Ende mit einer Medaille um den Hals und einer Urkunde in der Hand ein Foto von sich, auf dem sie womöglich auch noch aussehen, als wären sie dem Tod nur knapp von der Schippe gesprungen, in die sozialen Netzwerke dieser Welt zu laden um in kürzester Zeit so viele Likes wie nur möglich einzusammeln.
Daumen hoch - nicht!
Mit Stolz und einer tollen Leistung hat das nichts mehr zu tun. Eine tolle Leistung hätte man dann erbracht, wenn man während der Tour erkannt hätte, das man seine persönliche Grenze erreicht oder diese sogar leicht überschritten hat und nun die bekannte Reißleine zieht, um sich selbst vor nicht abschätzbarem Unheil zu bewahren. Die extremen Belastungen für den Körper, die ein solches Event mit sich bringt, sind sicher nicht von der Hand zu weisen.

Sei stolz und erkenne dich selbst


Die Videos oben zeigen, dass eine solche Dauerbelastung auch nach guter Vorbereitung und intensivem Training nicht spurlos am menschlichen Körper vorbei gehen.
Ich glaube, meinen Körper und meine Grenzen zu kennen und weiß daher, dass ich mich niemals an einem solchen Wandermarathon beteiligen würde. Dennoch ziehe ich meinen Hut vor all denen, die sich getraut und den Marsch womöglich erfolgreich und ohne größere Blessuren hinter sich gebracht haben. Ihr habt meinen vollsten Respekt!
Für mich bedeutet Wandern Spaß, Erholung, Ruhe und vor allem Entschleunigung. Diese vier Eigenschaften stehen für mich in totalem Gegensatz zu den Marathonwanderungen, die eher einem sportlichen Großereignis gleichen.
Ich komme gern zum Anfeuern auf den letzten Kilometern an den Streckenrand und trage die Events auch gern in den Veranstaltungskalender ein, aber ich glaube nicht, dass man hier wirklich abschalten und sich erholen kann.

Jeder muss selbst wissen, was er tut. In meinen Augen machen solche Events das Schöne, was das Wandern mit sich bringt, kaputt. Die Natur, die man beim Wandern sonst so sehr genießen kann, ist bloß noch Austragungsort und Mittel zum Zweck. Mein Fall sind Marathonwanderungen jedenfalls nicht.
Wie sieht es mit euch aus? Was ist eure Meinung zu solchen Events? Ich würde mich sehr über einen Kommentar und eure Meinung freuen. Gern könnt ihr bis zum 30.04. auch noch an der anonymen Umfrage auf der rechten Seite teilnehmen.

Liebe Grüße,
Timo

So weit die Füße tragen - oder bis die Schuhe aufgeben (Symbolbild)

Dem Himmel so nah auf der Glessener Höhe

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Eine Treppe aus Holzbohlen schlängelt sich einen Berg hinauf. Rechts und links wachsen Bäume.
Über 20 Grad, blauer Himmel und Sonnenschein - ein Wetter, bei dem man einfach dahinschmelzen und rausgehen muss. So waren die Wetteraussichten am Sonntag vor Ostern. Perfektes Wanderwetter!
Ich entschied mich für eine Wanderung auf die Glessener Höhe. Den Tipp, diese künstliche Erhebung (immerhin der zweithöchste Punkt zwischen Bergischem Land und Eifel) zu besuchen, habe ich aus dem Wanderbuch "Wandern mit Kindern rund um Köln" und fand ihn, auch wenn ich inzwischen gerade so das kindliche Alter hinter mich gebracht habe, ziemlich ansprechend.
Von Köln aus war der Weg bis Glessen nicht allzu weit und auch die verlockende Aussicht auf ein Gipfelkreuz (tatsächlich mein erstes) inkl. Gipfelbuch bestärkte meine Entscheidung.
Also Sachen gepackt, Schuhe an und los, mal sehen, wie kindgerecht diese Tour wirklich ist.

Mit Kindern auf die Glessener Höhe wandern


Der Parkplatz "An der Broicheiche" war schnell gefunden und sehr gut erreichbar. Direkt am Parkplatz startete die Tour, die nach ein paar hundert Metern entlang eines Feldes in den Wald einbog. Über eine kleine Brücke überquerte man den noch jungen Pulheimer Bach, der nur wenige Meter entfernt entspringt und an dessen Quelle man am Ende der Tour noch einmal vorbeikommt. Kurz nach der Brücke wanderte ich einen kleinen Trampelpfad entlang, der parallel zum Schotterweg durch den Wald führt.


Kleine Entdecker kommen hier voll auf ihre Kosten: der Bach plätschert zur linken Hand und der Trampelpfad wird häufig von größeren Ästen versperrt, die es dann zu überwinden gilt.
Meine Wanderbegleiterin Mahsa (liebe Grüße an dieser Stelle) und ich waren uns einig, dass genau so ein richtig schöner Wanderweg aussehen muss.
Viele Brennnesseln säumten den Wegesrand, die man, nach getaner Wanderung, übrigens wunderbar in eine Brennnesselsuppe verwandeln kann. Hierzu müssen die kleinen Entdecker nur ein paar Brennnesseln pflücken und in einer Tüte oder im Rucksack gut verstauen. Hände schützen beim Pflücken nicht vergessen! Ein kindgerechtes Rezept gibt's am Ende des Beitrags.
Kurzzeitig fühlten wir uns wie in einen kleinen Urwald zurückversetzt und genossen die Ruhe sowie die unberührte Natur.
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Das Gipfelkreuz der Glessener Höhe. An der Vorderseite hängt ein roter Holzkasten in dem sich das Gipfelbuch befindet.

Nachdem wir uns schweren Herzens wieder aus dem Wald begeben hatten, wanderten wir erneut an einem Feldrand entlang und kamen schließlich auf einen asphaltierten Weg, dem wir nach einer Linkskurve bis zu einem Grillplatz folgten. Dieser asphaltierte Weg ist Teil des Erlebnispfades Pulheimer Bach.
Am Grillplatz verließen wir den asphaltierten Weg nach rechts und wanderten auf einem Waldweg, der nur so von Schmetterlingen gesäumt war.

Steiler Aufstieg auf der Himmelsleiter


Noch entzückt von den kleinen Flattermännern standen wir dann vor der "Himmelsleiter", einer Treppe, die ihrem Namen alle Ehre macht. Mehr als 200 Stufen, die nichts anderes als Holzbohlen sind, führten immer weiter hinauf zur Glessener Höhe. Auf etwa 100 Metern überwindet man hier gut 25 Höhenmeter - das geht ziemlich in die Beine. Wahrscheinlich hat man aus genau diesem Grund oben an der Treppe eine kleine Hütte aufgestellt, die auch wir nutzen, um ein paar Minuten Pause zu machen.

Ein etwa 1,5 km langer, leicht ansteigender Weg führte anschließend weiter hinauf auf die Höhe, vorbei an einem großen Feld auf einem Plateau bis zu einer weiteren Holzbohlentreppe, Nachdem wir auch diese erklommen hatten, standen wir endlich auf dem Gipfel der Glessener Höhe. Dieser wird, wie es sich für einen ordentlichen Gipfel gehört, von einem großen Holzkreuz markiertund bietet eine fantastische Aussicht. Bei schönem Wetter kann man bis Köln und weiter darüber hinaus sehen. Wer Lust hat, kann sich oben ins Gipfelbuch eintragen - wir haben es auch gemacht und dabei die schöne Aussicht über das Rheinland genossen. Bänke und Tische am Kreuz laden zu einem gemütlichen Picknick ein oder einfach zum Verweilen ein.

Zurück führt der Weg dann wieder die Treppe am Kreuz hinab, vorbei am großen Feld, über das Plateau zurück zur Himmelsleiter, die dann, nicht minder anstrengend, wieder hinabgestiegen wird.
Am Ende wanderten wir geradeaus in den Wald hinein, durch eine kleine Senke, vorbei an einer Schutzhütte bis wir an den Waldrand kamen. Dort bogen wir links ab und wanderten zwischen Waldrand und eingezäunten Pferdekoppeln entlang.


Hinter der letzen Koppel wanderten wir geradeaus weiter, rechts von uns ein Reitplatz. Die kleinen Entdecker können hier, mit etwas Glück, Pferden und Reitern bei der Arbeit zusehen.
Kurz hinter dem Reitplatz bogen wir rechts auf eine asphaltierte Straße ab, die uns am Quellgebiet des Pulheimer Bachs vorbei wieder zum Parkplatz und somit zum Ausgangspunkt unserer Wanderung zurückbrachte. Für Kinder bieten die sumpfigen Quellen eine perfekte Möglichkeit, sich nach der rund 7,7 km langen Wanderung abzukühlen oder mit Mama und Papa ein Abschlusspicknick einzulegen.

Mein Fazit:

Alles in allem eine sehr schöne, abwechslungsreiche Tour und für mich endlich mal wieder ein Tourentipp. Die Treppenpassagen sind recht anstrengend und erfordern ein wenig Kondition. Wer sich die Treppen sparen möchte, hat in beiden Fällen eine Umgehungsmöglichkeit. Die längeren Passagen auf dem asphaltierten Weg am Anfang und der Weg entlang der Pferdekoppeln ziehen sich ein wenig, wobei besonders der asphaltierte Weg für Kinder (und Erwachsene) leider ziemlich unspektakulär ist. Über dies täuscht der Ausblick auf dem Gipfel jedoch leicht hinweg.

Nachfolgend wie immer die üblichen Fotos und das Rezept zur Brennnesselsuppe. Ein Video der Tour gibt es auf meinem YouTube-Kanal und das GPS-File hier zum Download.
Weitere Informationen zur Glessener Höhe sowie zum gesamten Rhein-Erft Kreis erhaltet ihr online sowie vor Ort beim Rhein-Erft Tourismus e.V.



Kindgerechte Brennnesselsuppe


Zutaten:
  • 10 Handvoll junger Brennnesselblätter
  • 1/2 l Milch
  • 2 El Butter
  • 3 El Mehl
  • 1 kleine Zwiebel
  • 1 Ei, Salz
  • 1/8 l Sauerrahm
Zubereitung:
Brennessel-Blätter waschen, 15 min in Salzwasser dünsten, anschließend fein pürieren.

Im Suppentopf klein geschnittene Zwiebel in Butter golden anrösten, Mehl einrühren, kalte Milch dazu geben, glatt rühren und 2 min kochen.

Die pürierten Brennnesseln dazugeben, mit 1/2 l Wasser aufgießen und 5 min kochen.
Ei mit etwas Milch und Rahm verquirlen und in die Suppe einrühren. Heiß servieren.

TIPP: Besonders gut schmeckt es, wenn man Brotwürfelchen anröstest und sie in einer kleinen Schüssel dazu servierst. Zum Essen in die Suppe werfen.


Liebe Grüße und viel Spaß beim nachwandern und nachkochen,
Timo
Dieser Beitrag enthält werbliche Links

Neue Ausgabe "Wunderbar wanderbar unser NRW" ab sofort erhältlich

Endlich ist es wieder soweit: Jedes Jahr im April erscheint eine neue Ausgabe "Wunderbar wanderbar unser NRW". Auch in 2017 präsentiert Wanderpapst Manuel Andrack in Zusammenarbeit mit Busse & Bahnen NRW wieder acht verschiedene Wandertouren, verteilt in ganz Nordrhein-Westfalen.

Zwischen Eifel und Teutoburger Wald sowie zwischen Siegen-Wittgenstein und Niederrhein erstrecken sich bekannte und weniger bekannte Wandertouren, die Manuel Andrack wie gewohnt und mit handgezeichneter Wanderkarte auf lockere Art und Weise präsentiert.
In diesem Jahr sind das bspw. der Hermannsweg zwischen Steinhagen und Bielefeld oder aber die Sauerland-Waldroute bei Bestwig.

Erhältlich ist das Heftchen in den Büros und Kundencenter zahlreicher NRW-Verkehrsunternehmen. Zusätzlich gibt es die aktuelle Ausgabe auch wieder als PDF zum Download.


Weitere Informationen sowie Tipps und Hinweise erhaltet ihr auch auf der Website von Busse & Bahnen NRW.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und Nachwandern.

Liebe Grüße,
Timo

Zwischen Rheinland und Westfalen um den Sender Langenberg

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Der Bismarckturm mit seiner Antenne steht zwischen Bäumen
Neue Regionen in NRW erkunden - genau das habe ich mir in meinem Jahresrückblick 2016 für dieses Jahr vorgenommen. Der Anfang ist hiermit gemacht, denn vor kurzem war ich erstmals im Neanderland, genauer gesagt in und um Langenberg, das wahrscheinlich vielen für seinen "Sender" (WDR Sender Langenberg) bekannt ist.
Für diesen Tag hatte ich mir einen 6,5 km "langen" Wanderweg ausgesucht, den ich gemeinsam mit meiner Family bestreiten wollte.

Ausgangspunkt der Tour war der Parkplatz Nizzatal in Velbert-Langenberg. Bereits bei der Anfahrt dorthin boten sich viele Blicke auf die kaum übersehbaren Sendemasten, die in ihrer heutigen Form die Region seit 17 bzw. 27 Jahren prägen.

Auf den Höhen über Velbert-Langenberg


Vom Parkplatz Nizzatal aus gingen wir in Richtung des Schwimmbades, das nur wenige Meter entfernt liegt. Dort bogen wir auf einen (leider sehr, sehr matschigen) Waldweg ab, der uns einige hundert Meter bergauf trieb, wobei wir im Slalom versuchten, tiefen, schlammigen Traktorspuren auszuweichen.
Viele Minuten und einige Anstrengung später erreichten wir die Straße am oberen Ende den asphaltierten Höhenweg, dem wir ein Stück folgten und somit geradewegs auf die bekannten Sendemasten des Langenberger Senders zusteuerten.
Vor dem ersten Mast bogen wir links auf einen Feldweg ein und folgtem dem Zaun, der das Gelände des Senders umschließt. Ein gelbes  Schild warnt vor einem elektromagnetischen Feld - wohl nicht ungewöhnlich an einem Sendemast :-)
Am Ende des umzäunten Geländes bogen wir nach links ab und folgten für kurze Zeit der Straße "Am Bertram" bis zum Gebäude des Wendepunkt e.V., hinter dem wir links bergab wanderten und auf die Hordtstraße zuliefen, die wir dann überquerten.
Nach einem kurzen aber steilen Anstieg standen wir auf einem Parkplatz, von dem aus ein breiter Schotterweg zum Bismarckturm führte. Wir wanderten jedoch parallel zu dem Schotterweg über einen naturbelassenen Pfad, an dessen Ende eine Treppe zum Bismarckturm hinaufführt.

Der Bismarckturm auf dem Hordtberg


Der 28 Meter Hohe Bismarckturm wurde 1906 fertiggestellt und dient nach wie vor als Ausflugsziel. Am Turm finden sich verschiedene Freizeiteinrichtungen wie ein Grillplatz oder ein neu errichteter Kletterpark. Die an den Turm angrenzende Gaststätte soll Ende diesen Jahres vollständig abgerissen und durch eine kleinere, aber nicht mehr direkt anliegende ersetzte werden.

Nach einer ausgiebigen Rast direkt am Fuße des Turms wanderten wir weiter, vorbei am Kletterpark und einen serpentinenartigen Weg hinab Richtung Langenberg.
An der Straße "Klippe" bogen wir links ab. Diese Straße ist mit sehr schönen, alten Stadtvillen geschmückt, von denen die ein oder andere zum bestaunen einlädt.
Am Ende der "Klippe" folgten wir der "Panner Straße" ein paar Hundert Meter, um dann, kurz nachdem wir den Deilbach überquert hatten, nach links in Richtung eines Spielplatzes abbogen.

Der schmale Deilbach bildete in früheren Zeiten in Langenberg die Grenze zwischen der preußischen Grafschaft Mark und dem Herzogtum Berg, heute Rheinland und Westfalen.

Hinter dem Spielplatz führt eine schmale Brücke erneut über den Bach und zu einer Treppe, welche wiederum an der Rückseite einer Gardinenfabrik entlang zu einer Straße führt.
Der Straße folgten wir bis zu einer Gabelung, wanderten hier links und gelangen so wieder zum Schwimmbad - unserem Ausgangspunkt.

Alles in allem eine Tour, die man gemütlich in ca. 1,5 - 2 Stunden schaffen kann. Aufgrund des absolut matschigen Weges zu Beginn und des hohen Asphaltanteils würde ich diese Tour jedoch keine zweitem mal mehr wandern.




Liebe Grüße,
Timo

Auf dem Neanderlandsteig von Reusrath nach Solingen

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Neanderlandsteig Wegezeichen an einem Holfpfahl
Normalerweise fange ich meine Berichte nicht mit einem Fazit an, diesmal aber mache ich eine Ausnahme. Also:
Fazit:
Ich bin total aus der Übung! Nach 18 km war ich so fertig wie schon lang nicht mehr.
Schuld daran ist vermutlich ganz einfach die Tatsache, dass ich zuletzt nur Touren gewandert bin, die sich im Bereich der 10 km bewegt haben. Da waren meine Füße und Beine die 18 km einfach nicht mehr gewohnt.
Nichts desto trotz, ich habe sie geschafft - wenn auch mit Startschwierigkeiten, die schon bei der Anreise nach Langenfeld Reusraht, dem Startort der 15. Etappe des Neanderlandsteigs, begannen.
Ich wollte zum ersten Mal so richtig mit den Öffis (Öffentliche Verkehrsmittel) anreisen und hatte promt das Glück, dass an diesem Tag der ausgesuchte Zug durch Schienenersatzverkehr ersetzt wurde. "Halb so wild" dachte ich mir, "so siehst du wenigstens mal was von der Welt"
und freute mich auf 50 Minuten Busfahrt von Köln-Mülheim nach Langenfeld. 4 Minuten Umsteigezeit von Bus A in Bus B sollten wohl genügen.
Mit 10 Minuten Verspätung kam der Ersatzbus dann endlich, meinen Umstieg sah ich aufgrund der Verspätung aber dahinschwinden. Der Busfahrer schien sichtlich genervt - wegen der Verspätung oder wegen seines Sonntagsdienstes wollte sich mir nicht erschließen, sein Lieblingswort aber war auf jeden Fall "Sche**e". Warum? Keine Ahnung.

Anreise mit Umwegen


Neben einer notorischen Aggressivität hatte der Busfahrer auch noch einen Bleifuß. Diesem aber hatte ich zu verdanken, dass ich den Umstieg in Langenfeld doch noch schaffte und dann doch noch pünktlich in Reusrath ankam.
Ein älterer Herr stieg mit mir aus und an dessen Kleidung konnte ich erkennen, dass auch er vor hatte, den Neanderlandsteig zu wandern.


Der erste Eindruck eines ersten Neanderlandsteigausflugs war leider nicht sehr positiv. Nach wenigen Metern über einen Acker wandert man anschließend etwa 1-2 km auf asphaltierten Wegen - ein Graus für jeden Wanderer.
Vorbei an einem Hundesportplatz und dem ansehnlichen Gut Dückeburg, einer ehemaligen Wasserburg, das erstmals im Jahre 1444 erwähnt wurde bog ich anschließend in einen kleinen Waldweg ein, der geradewegs aus Bahngleise zuführte. Kurz bevor ich die Gleise mit Hilfe einer Brücke überqueren konnte, entdeckte ich vor mir auf dem Weg etwas, das wie ein übergroßer und ziemlich dicker Regenwurm aussah. Bei näherem Hinsehen stellte sich der Wurm aber als kleine Blindscheiche herausstellte. Meine erste Blindschleiche, die ich je beim Wandern gesehen habe.

Über Hügel und durch Moore und Felder


Anschließend über querte ich die Gleise und wanderte weiter durch das anschließende "Further Moor". das im Jahre 1937 unter Naturschutz gestellt wurde.
Nach der Überquerung einer weiteren Brücke führte der Weg an einem großen LKW-Parkplatz und dem "Naturfreundehaus Leichlingen" vorbei. Kurz hinter dem angrenzenden Campingplatz erstreckte sich dann das erste wirkliche Highlight vor mir: Die Sandberge! Wie Hinterlassenschaften aus vergangener Zeit liegen sie, umgeben von Bäumen und dabei irgendwie versteckt mitten in der Landschaft. Das Erklimmen gestaltete sich als kurz aber steil.
Ist man jedoch erst einmal oben angekommen, so kann man von einem nahegelegenen Plateau eine tolle Aussicht in die Landschaft genießen und eine kurze Pause einlegen.


Hinter den Sandbergen und vorbei an einer Deponie (keine Ahnung was hier deponiert wird) kam ich an einem Waldfriedhof vorbei, auf dem ich nicht nur eine kurze Pause einlegte, sondern auch meine so gut wie leere Trinkblase wieder gefüllt habe.

Etwas hinter dem Friedhof, an einem Wildgehege, traf ich dann wieder auf den älteren Herren, der mit mir aus dem Bus ausgestiegen war. Aufgrund meiner ganzen Fotografiererei hatte er offenbar ein wenig an Vorsprung gewonnen, den ich aber nun wieder wett gemacht habe und ihn nun überholte.
Die Elberfelder Straße ließ ich anschließend schnell hinter mir, durchwanderte ein Stückchen des über 800 Jahre alten Ortes "Feldhausen" und kam anschließend am Segelflugplatz Langefeld aus. Wer Lust und Hunger hat, kann von hier aus einen Abstecher zur Wasserburg "Haus Graven" machen, die in unmittelbarer Nähe liegt.

Durch den Engelsberger Hof


Kurz hinter dem Segelflugplatz kam ich an einem stattlichen Herrenhaus vorbei, dass mich ein bisschen an ein Schloss erinnerte. Ohne Zaun gewährt das Anwesen freien Blick vom Wegesrand - wer hier wohl wohnt?

Nach wenigen Minuten gelangte ich zum "Engelsberger Hof", einer parkähnlichen Freizeitstätte mit Seen und Liegewiesen am Rande von Solingen. Ein riiiieeesiger Kinderspielplatz lädt Groß und Klein zum verweilen und natürlich spielen ein.
Durch den Park und vorbei an einem schlesischen Restaurant führt der weitere Weg des Neanderlandsteigs. Von hier aus sind es nur noch wenige Gehminuten zum Ziel dieser Etappte, dem St. Lucas Krankenhaus.
Geschundene Wandererfüße können hier ebenso versorgt werden wie hungrige Mägen. Die Cafeteria hat jeden Tag geöffnet und so habe auch ich mir zum Abschluss der Tour hier einen Kaffee und ein schönes Stück Käsekuchen gegönnt. Yummy!
Diese und weitere Fotos gibt es auch auf der Rastlos-Facebookseite.



Liebe Grüße,
Timo

Besichtigung des Kölner Fort VI am Tag der Forts 2017

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Ein großer Raum,mit Schutt gefüllt, am Ende ein Lichtschacht in dem eine Pflanze wächst
So schnell kann's gehen.
Da hörte ich Vormittags spontan im Radio vom "Tag der Forts" und schon war ich angefixt und wollte dahin. Ganz ehrlich: Ich wusste gar nicht, dass es diesen Tag überhaupt gibt. Umso überraschter war ich, als dich davon hörte und erfuhr, was es mit diesem Tag auf sich hat,
Vorweg gesagt: Dieser Tag fand in diesem Jahr zum 14. Mal statt ... anscheinend ist er in den letzten Jahren, in denen ich in Köln lebe, also total an mir vorbei gegangen.

Der Tag der Forts ist, wie der Name es vielleicht vermuten lässt, der Tag im Jahr, an dem die alten, preußischen Forts, die es auf Kölner Stadtgebiet noch gibt, ihre Türen für Besucher öffnen. Die Stadt Köln verfügt heute sechs noch erhaltene Forts und diverse Zwischenwerke, die Ende des 19. Jahrhunderts erbaut und zu Zeiten des ersten Weltkrieges vollumfänglich genutzt wurden. Stationiert waren dort zu Hochzeiten sage und Schreibe 54.000 bewaffnete Soldaten und über 6.000 Pferde. Wahnsinn.

Besichtigung des Fort VI / Fort Deckstein


All diese Forts und Zwischenwerke werden einmal im Jahr, am ersten Sonntag im Juni, geöffnet, sodass die Öffentlichkeit einen Blick in die sonst nicht zugänglichen Bereiche erhaschen kann. Teile der Forts werden zwar heute anderweitig genutzt, bspw. als Probenräume für Bands oder als Sitz vo Sportvereinen. Es gibt jedoch Bereiche in diesen Bauten, die sonst nicht frei zugänglich sind und nur einmal Jährlich, eben am ersten Junisonntag, besichtigt werden können.


Da ich im Rahmen meiner Wanderungen auf dem Kölnpfad und dem Grüngürtel Rundweg schon des Öfteren auf diese Forts und Zwischenwerke gestoßen bin, fand ich es umso interessanter, heute die Gelegenheit zu bekommen, einen Blick in das Innere der Forts erhaschen zu können.

Lost Places mitten in Köln


Nachfolgend einige Bilder aus dem Inneren des Fort VI oder auch "Fort Deckstein" genannt, dass als erstes Fort des äußeren Verteidigungsrings bereits im Jahre 1873 erbaut wurde. Zu Kriegszeiten fasste allein das Fort Deckstein 1100 Mann Besatzung. Die heutigen, noch erhaltenen Teile sind nur ein kleines Stück der ursprünglichen Verteidigungsanlage, die mit inkrafttreten des Versailler Vertrages weitestgehend zurückgebaut werden mussten. Nur Konrad Adenauer und seines Gartenarchitekten Fritz Encke ist es zu verdanken, dass wir uns noch heute an einigen der historischen Gebäude erfreuen können.

Aufgrund der Lichtverhältnisse (ja, jeder Besucher musste eine Taschenlampe mitbringen weil so finster im Fort war) sind einige Bilder leider verwackelt, Sorry dafür.


Liebe Grüße,
Timo

Mit dem WDR auf Pfingsttour durch die Wistinghauser Senne

Ich kann es nicht glauben aber ich habe es mit meinem Wanderhobby tatsächlich in die Aktuelle Stunde des WDR geschafft! Da entschließe ich mich Anfang Mai 2015 spontan dazu, meine Wandererlebnisse schriftlich festzuhalten und zwei Jahre später bin ich mit einem fünfköpfigen Team der Aktuellen Stunde, zwei Natur- und Landschaftsführern und meiner guten Freundin Mahsa unterwegs durch die Wistinghauser Senne im Teutoburger Wald.
Ein toller, lehrreicher, informativer und spaßiger Tag liegt hinter uns, von dem ich euch nun gern berichten möchte. Aber erstmal der Reihe nach.

Die Aktuelle Stunde sucht einen Mitwanderer


Am 16.05. entdeckte ich in meinem Mailpostfach eine Anfrage von Susanna, einer freien Autorin beim WDR, die für das lange Pfingstwochenende eine Tour durch NRW plant und dabei zeigen möchte, wie man sich in NRW fortbewegen kann. Per Rad auf dem Ruhrtalradweg, mit dem Oldtimer durch den Kreis Heinsberg und an Pfingstmontag eben wandernd durch den Teutoburger Wald.
Susanna fragte mich, ob ich Lust hätte, sie und ihr Team zu begleiten.
"Uns geht es aber auch darum, an jedem der drei Tage mit einem Menschen hier aus NRW unterwegs zu sein, der uns und unseren Zuschauern seine persönliche Leidenschaft näher bringt – sei es eben das Radfahren, der Oldtimer oder das Wandern" schrieb sie in Ihrer Mail.
"Alles klar, ich bin dabei" dachte ich mir und schrieb ihr ruck-zuck zurück, während ich mich wie ein kleiner Schuljunge freute, der eine Eins in Mathe zurückbekommen hat.
Ein paar Tage später telefonierten wir, um uns schon mal etwas kennenzulernen. Nachdem wir uns eine Tour zusammengestellt hatten, akquirierte ich meine gute Freundin Mahsa dazu, mitzuwandern.

Alles auf Anfang


Und gestern Morgen ging es dann endlich los.
Aufstehen um kurz vor 6, gegen 7 Uhr dann ab ins Auto und los. Pünktlich zum vereinbarten Treffpunkt erschienen wir dann in Oerlinghausen, wo wenige Minuten später dann auch schon die beiden Naturführer Edda und Michael, beide ihres Zeichens Diplom Biologen, sowie das WDR Team eintrafen. Edda und Michael gründeten 2014, zusammen mit Martin Decker und Otmar Lüke, die Gruppe Natur OWL und führen seither, zusammen mit rund 70 anderen, zertifizierten Naturführern, durch die Senne und den Teutoburger Wald.

Nach der obligatorischen Vorstellung und ein bisschen small talk wurden wir dann auch schon von Andi, dem Tonmeister, verkabelt. Michael arrangierte, dass wir mit zwei Autos ins Beweidungsgebiet fahren durften, damit das gesamte Kameraequipment nicht geschleppt werden musste. Gesagt, getan. So fuhren wir also mit einem Privatwagen und einem großen, weißen WDR-Bus durch die Senne. Tobi, der Assistent für irgendwie alles, lenkte den Bus zum ersten Drehort, an dem wir einfach nur 2-3 Szenen drehten, wie wir nebeneinander herwanderten und uns unterhielten.
Das beim Fernsehen nicht immer alles so ist, wie es scheint, wurde schnell  klar, nachdem wir immer wieder "auf Anfang" mussten, wenn das Bild für Roland, den Kameramann, noch nicht ganz passte. Also nochmal von vorn. Währenddessen fotografierte und filmte Aron, der Fünfte im WDR-Team, wie wild mit seinem iPhone, um die Social Media Kanäle der Aktuellen Stunde mit Inhalt zu füllen. Hier findet ihr übrigens die Instagram-Storie der Aktuellen Stunde des gestrigen Drehtages.

Auf der Suche nach den Senne-Rindern


Nach einem ersten Interview mit Edda begann die eigentliche Suche nach den schottischen Hochlandrindern und den Exmoor Ponys, die sich irgendwo im Sennegebiet verstecken mussten. Hinterlassenschaften fanden wir haufenweise auf und neben den Wegen, von den Tieren selbst war aber nichts zu sehen. Nach Interviews mit Mahsa und mir überlegten wir uns, wie wir nun vorgehen.
Geplant war eigentlich, etwa 1 1/2 Stunden durch die Senne zu Wandern und dort zu filmen, um anschließend nach Detmold zum Hermannsdenkmal zu fahren. Von dort wären wir ein Stück auf dem Hermannsweg gewandert, um daraufhin weiter zu den Externsteinen zu fahren und dort eine Abschussszene zu drehen. Dort wartete auch der WDR Ü-Wagen.
Diesen gesamten Plan warfen wir dann aber über den Haufen und beschlossen, nur in der Senne zu filmen, weil wir alle unbedingt die Rinder sehen wollten.
So wanderten wir kreuz und quer durch mal lichte, mal dunkle Wälder und vorbei an einem Ziegengehege, an dem wir weitere Szenen filmten. Zwei süße, kleine Ziegenkinder stahlen dem großen Ziegenbock die Show. Der Ziegenbock gehörte übrigens zur Rasse der vom aussterben bedrohten "Thüringer Waldziege".

Kurze Zeit später entdeckten wir die ersten großen Sennebewohner: Eine Herde Exmoor Ponys. Die Tiere leben weitestgehend unabhängig vom Menschen. Weder werden sie gefüttert noch gestriegelt oder sonst irgendwas. Lediglich die Fortpflanzung erfolgt kontrolliert vom Menschen. Edda erklärte uns, dass nur ausgewählte Stuten ein Fohlen bekommen dürfen, um den Bestand der Ponys zu kontrollieren und die Senne nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Es war schon ein sehr ungewöhnlicher Anblick, mitten im Wald eine Pferdeherde zu sehen. Friedlich und sehr entspannt genossen wir den Anblick und die Ruhe.

Eins, zwei, drei, vier Eckstein, alles muss versteckt sein


Michael hatte in der Zwischenzeit gefühlt die halbe Senne durchwandert und vermeldete endlich einen Erfolg: Die Rinder wurden gesichtet!
Wir gingen also schnell zurück zu den Autos, die wir an einer Weggabelung geparkt hatten. Hier wurde noch eine kurze Interviewsequenz mit Mahsa und mir gedreht, die jedoch regelmäßig vom lauten knattern eines alten Propellerflugzeugs gestört wurden. Andis persönlicher Graus wurde von einem in der Nähe stattfindenden Flugplatzfest verursacht.
Also wieder auf Anfang und die gleiche Frage nochmal beantworten.

Nachdem wir auch dies im Kasten hatten gings endlich ans Rindergucken. Mit den Autos fuhren wir ans hinterste Ende des Sennegebietes, das übrigens aus beruhigten Wanderdünen besteht, die durch die Eiszeit entstanden sind.
Und da lagen sie dann auch, versteckt im Schatten einer Baumgruppe entdeckten wir etwa zwei Dutzend der schottischen Hochlandrinder, die gerade eine Mittagspause einlegten. Edda vermutete, dass sie gerade ihre morgens gefressene Nahrung wiederkäuen und deshalb recht träge und versteckt unter den Bäumen lägen.
Auf etwa 25 Meter näherten wir uns, um die imposanten Tiere bestaunen zu können. Roland filmte die Tiere und lieh sich zeitweise Eddas Fernglas, um es vor die Kamera zu halten. Aha, das ist also das Geheimnis des Zooms beim Fernsehen, so so - wieder was gelernt.
Und dann? Ja dann waren wir fertig. Drehschluss, alles im Kasten! Susanna hatte sich im Kopf schon ein Storytelling überlegt und für sie ergab alles, was wir gedreht haben, eine runde Geschichte. Alles in allem hat der Dreh etwa drei Stunden gedauert.

Spontanität zum Abschluss


Robert verstaute seine Kamera im Kofferraum und Andi nahm uns die Mikrofone wieder ab. Anschließend machten wir uns wieder auf den Weg zurück zum Parktplatz. Unterwegs aber standen auf einmal 8-10 Exmoor Ponys am Wegesrand, die wir uns unbedingt nochmal aus der Nähe ansehen wollten. Also alle Mann wieder raus aus den Autos und auch Robert packte seine Kamera wieder aus, um nochmal Ponys zu filmen. Total unbeeindruckt von uns grasten sie am Wegrand, putzten sich gegenseitig oder kratzen sich an einem Baum.
Ein paar Minuten später fuhren wir dann aber endgültig zurück zum Parkplatz, wo wir uns von Edda und Michael verabschiedeten.

Da unsere Abschlussszene an den Externsteinen ja nun weggefallen war, beschlossen Mahsa und ich, den Steinchen trotzdem noch einen Besuch abzustatten. Da der Ü-Wagen ja nun auch den Externsteinen parkte, verabredeten wir uns nochmal mit Susanna, um dort wenigstens noch was kleines für Instagram zu filmen.
Etwa 1 1/2 Stunden später standen wir dann am Ü-Wagen und lernten dort noch Markus, den Cutter, kennen. Wir duften einen Blick in den Ü-Wagen werfen, mit dem die Beiträge der letzten Tage immer kurz vor der Sendung nach Düsseldorf überspielt wurden. Ich hätte mir am liebsten jeden Regeler erklären lassen ... bin halt auch nur ein technikbegeisterter Junge :-)
Zum Abschluss drehte Aron dann noch drei kurze Takes für Instagram mit Susanna, Mahsa und mir.

Nach der anschließenden, herzlichen Verabschiedung machten Mahsa und ich noch einen schnellen Abstecher nach Bad Lippspringe um uns die Lippequelle anzusehen. Ein verdientes Eis später traten wir den Heimweg an.

Vielen Dank an Susanna und das Team vom WDR sowie an Edda und Michael für den tollen, informativen und erlebnisreichen Tag, der nach rund 470 Gesamtkilometern pünktlich zur Aktuellen Stunde in Köln endete.

Und hier nun das fertige Endergebnis:




Fotos der Dreharbeiten




Liebe Grüße,
Timo

P.s.: Falls ihr euch fragt, warum da ein Monitor auf dem Ü-Wagen-Bild verpixelt ist: Nein, das hat nichts mit Datenschutz oder geheimer Technik zutun. Dieser Monitor zeigt das Live-Bild, das aktuell im WDR gesendet wird. In der Sekunde, in der ich auf den Auslöser gedrückt habe, lief da aber, in einem Sketch mit Harald Juhnke, eine Frau oben ohne durchs Bild ;-)

Trinken beim Wandern - Tipps und wie ich das Problem gelöst habe

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Eine Frau und ein Mann trinken jeweils aus einer Wasserflasche
"Viel trinken ist wichtig". Der Satz könnte in dieser Form sowohl von meiner Mutter als auch aus einem Medizin-Lehrbuch stammen. Der Inhalt aber ist nicht zu unterschätzen. Viel trinken ist und bleibt wichtig - besonders beim Wandern und ganz besonders dann, wenn die Tour mal nicht nur durch flache Gebiete geht.

Unser Körper besteht zu 60% aus Wasser. Wasser ist unser Lebenselixier. Ohne Nahrung kann der Mensch über längere Zeit auskommen, ohne Wasser aber nur wenige Tage. Genau deswegen ist es umso wichtiger, dass wir regelmäßig Flüssigkeit zu uns nehmen - erst recht dann, wenn wir uns anstrengen. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es schwer sein kann, regelmäßig und ausreichend zu trinken. Vor einiger Zeit hab ich mir daher überlegt, was ich verändern kann, damit ich auch unterwegs auf Tour ausreichend Wasser zu mir nehme.
Es ist mir einmal passiert, dass ich bei sengender Hitze irgendwo im Nirgendwo stand und mich mit meinem Wasservorrat (und dem Wetter) total verschätzt habe. Das Ergebnis: Die Trinkflasche war leer und keine Auffüllmöglichkeit in Sicht. Ich gebe zu, dass eine gewisse Panik in mir aufstieg. Und da habe ich mir geschworen: Das passiert dir nie wieder!
Seither habe ich mich immer mal wieder mit dem Trinken auf Tour beschäftigt und möchte euch in diesem Beitrag erläutern, was ich gegen den Durst tue.

Das richtige Trinksystem


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Ein blauer Kunststoffbeutel, von dem ein Schlauch zu einem Mundstück führt
Eine Trinkblase
Nach der Erfahrung, bei praller Hitze ohne Wasser darzustellen, habe ich mir als erstes eine Trinkblase gekauft. Trinkblasen sind Kunststoffbeutel, die sich im Rucksack befinden und von denen ein Schlauch nach außen führt. Am Ende des Schlauches befindet sich ein Mundstück, mit dem man bequem und ohne anzuhalten ständig etwas Wasser zu sich nehmen kann. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es eine größere Hürde darstellt, wenn man zum Trinken erst anhalten und u.U. den halben Rucksack auspacken muss, als wenn man bequem und ohne anzuhalten immer mal wieder ein Schlückchen nehmen kann. Trinkblasen gibt es mit verschiedenen Fassungsvermögen und von diversen Herstellern. Eine Auswahl verschiedener Trinkblasen findet ihr weiter unten.
Seit zwei Jahren begleitet mich nun treu eines der günstigeren Modelle, mit dem ich bisher keinerlei Probleme hatte. Lediglich die Reinigung nach dem Gebrauch ist etwas aufwändiger als bei einer einfachen Trinkfasche, da man sie nicht so einfach offen stehen lassen kann.
Mit der Zeit habe ich mir jedoch einen einfachen Trick einfallen lassen, wie ich meine Trinkblase nach dem Gebrauch wieder trocken bekomme. Wie ich das mache, lest ihr am Ende der Seite.

Vor dem trocknen aber kommt der erstmal Gebrauch. Meine Trinkblase fasst genau 1 Liter. An warmen Tagen oder wenn die Tour länger wird, nehme ich zusätzlich meine Trinkflasche als Reserve mit, die einen weiteren Liter fasst. Wenn ich absehen kann, dass ich meine Trinkblase unterwegs auffüllen kann, lasse ich die Reserveflasche aber auch mal zuhause.

Wo kann ich unterwegs kostenlos Wasser bekommen?


Auffüllen kann man seine Getränkebehälter bspw. in Gaststätten/Retaurants, öffentlichen Toiletten (natürlich am Waschbecken) oder aber auf Friedhöfen. Friedhöfe bieten meist Frischwasserhähne, die eigentlich zum Auffüllen von Gießkannen gedacht sind - aber warum nicht auch als Trinkwasser nutzen?!
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Eine rote Aluminiumflasche mit einem schwarzen Schraubverschluss
Eine Flasche aus Aluminium
Fließende Gewässer außerhalb der Reichweite von Landwirtschaft und Bebauung gehen auch, sind in NRW jedoch recht selten. Direkt aus einer Quelle geht in jedoch eigentlich immer, sofern nicht direkt ein Chemiewerk daneben angesiedelt ist.
Ich habe häufig einen kleinen Wasserfilter der Marke Sawyer im Rucksack, mit dem man ich fließende Gewässer noch einmal filtere, bevor ich das Wasser trinke. Dieser Hohlfasermembran-Filter kostet im Schnitt 30-40€ und hat eine Filterleistung von mehr als 370.000(!) Litern. Im Grunde kann man sagen, dass der Filter ein Leben lang hält. Man sollte jedoch beachten, dass der Filter, aufgrund der Porengröße von 0.1 Micron, keine Viren, gelöste Salze oder Schwermetalle aus dem Wasser filtert.

Die Alternative zur Trinkblase ist die altbekannte Trinkflasche, die ich als Reserve nutze. Flaschen gibt es in verschiedenen Materialien wie bspw. Glas, Aluminium oder Kunststoff. Zum Wandern werden meist Aluminiumflaschen verwendet, die Kunststoffgefäßen gegenüber den Vorteil haben, dass sie vollkommen Geschmacksneutral sind.
Im Gegensatz zur Trinkblase vertragen Flaschen auch mal zuckerhaltige Getränke, ohne dass sie gleich verklebt (Stichwort Reinigung) oder den Geschmack annimmt. Da ich unterwegs nur stilles Mineralwasser trinke, habe ich diese Probleme jedoch sowieso nicht. Flaschen aus Aluminium sind extrem Stabil, sind vom Gewicht ausgehend dazu noch sehr leicht. Ein klarer Vorteil gegenüber Flaschen aus Glas. Aluminiumflaschen sind in verschiedenen Preisklassen überall im Handel erhältlich.

Was und wie viel sollte ich beim Wandern trinken?


Über die Frage, was man auf Tour am besten trinken sollte, streiten sich die Gelehrten. Man ist sich jedoch einig, dass es keine zu süßen Getränke wie Cola oder Limonaden sein sollten, da diese den Durst nur verstärken.
Viel mehr sollte man auf Mineralwasser oder Fruchtschorlen (am besten selbst gemacht) zurückgreifen. Wasser ist die Flüssigkeit, die vom Körper am einfachsten und schnellsten aufgenommen werden kann, da nicht erst Zucker oder sonstige Inhaltsstoffe abgetrennt werden müssen. Wem reines Wasser aber gar nicht zusagt, kann auf die eben erwähnten Schorlen zurückgreifen.
Um den Elektrolythaushalt bei besonders anstrengenden Touren aufrecht zu erhalten, bieten sich auch spezielle Sportdrinks an, die man jedoch nur in Maßen zwischendurch konsumieren sollte.
Das allerwichtigste ist aber: Das was du trinkst, muss dir schmecken! Denn jeder weiß, dass man nichts gern isst oder trinkt, was nicht schmeckt.
Ein weiterer, wichtiger Tipp: Trinken bevor man durst hat! Immer mal wieder kleine Schlucke sind besser und wirksamer, als einmal ein großer! Je nach Wetter und Anspruch der Tour sollten das zusammen dann mind. 2-3 Liter am Tag ergeben.

Habt ihr noch mehr Tipps, wie ihr beim Wandern ausreichend trinkt oder wisst ihr, wo man seinen Wasservorrat sonst noch auffüllen kann? Dann schreibts gern in die Kommentare.

Wie bekomme ich meine Trinkblase trocken?


Um die Trinkblase von innen zu trocknen nehme ich ein Blatt Küchenpapier und reiße es in kleiner Stücke, die ich dann zu kleinen Kügelchen zusammenrolle. Diese Kügelchen fülle ich dann in die Blase, verschließe sie und puste durch den Schlauch Luft hinein, bis sie sich soweit aufgebläht hat, dass sie keine Falten wirft.

Anschließend verschließe ich das Mundstück wieder, damit die Luft nicht entweicht.

Danach 1-2 Minuten schütteln und der größte Teil des Restwassers ist vom Küchenpapier aufgesaugt worden.
Um den Rest schließlich zu trocknen klemme ich einfach ein Stück einer Papprolle (z.B. von einer Toilettenpapierrolle) in die Öffnung, damit die Luft zirkulieren und die Restfeuchtigkeit trocknen kann.

Liebe Grüße,
Timo

Dieser Beitrag enthält werbliche Links

Unterwegs auf dem Uffopfad - von alten Eichen und einer verschwundenen Burg

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An einem Baum hängt ein Schild. Auf dem Schild findet man einen weißen Ritter auf schwarzem Grund, darüber das Wort "Uffopfad"
Ein paar Monate ist mein erster Urlaub im Teutoburger Wald nun her. Und er war schön. So schön, dass ich irgendwie merke, dass der "Teuto" jetzt schon zu einer meiner Lieblings Wanderregionen geworden ist. Doof nur, dass es von Köln aus immerhin schon mal 2 1/2 Stunden Fahrtzeit sein können.
Aber Erinnerungen schaffen ja bekanntlich Abhilfe und so habe ich mich heute, bei nasskaltem Kölner Regenwetter dazu entschlossen, euch von einem schönen Wandweg namens "Uffopfad" zu berichten, den ich im März gewandert bin und den ich, zugegeben, bis heute eigentlich wieder vergessen hatte. Völlig zu unrecht, soviel sei verraten.
Mit nur 3,8 km ist der Uffopfad zwar nichts für eine Tagestour, aber inhaltlich und Landschaftlich ist er ein wahres Kleinod. Er weist sowohl steile Anstiege und schöne Aussichten als auch flache Ebenen und dichte Wälder auf. Ich habe selten einen Wandweg erlebt, der auf so kurzer Strecke derart facettenreich ist wie der Uffopfad.

Von unserem Ferienhaus in Rott waren wir innerhalb weniger Minuten am Parkplatz. Ein Schild warnte vor dort Autoaufbrüchen, weshalb sich mein Vater ein wenig Sorgen um seinen Firmenwagen machte. Nun, ändern konnten wir es sowieso nicht und so zogen wir also los.
Direkt zu Beginn schenkte uns der Uffopfad, der übrigens durchgehend sehr gut markiert ist, eine schöne Aussicht in Richtung Extertal. Ein Hinweisschild verriet uns, dass wir bereits nach kurzer Zeit am ersten Wegehighlight, einer "Ilex Stechpalme", angekommen waren. Passenderweise hatten wir eine Wanderführer dabei, in dem genau diese Highlights eingezeichnet waren, sodass wir genau erkennen konnten, an welcher Stelle wir uns befanden. Den Link zum Wanderflyer findet ihr am Ende des Beitrags.

Viel gelernt dank Infotafeln


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Unter einem Baumstamm befindet sich ein Loch, in dem sich türkisfarbenes Wasser befindet
Kurz danach erreichten wir die Fichtenbergbank, ein weiteres Highlight, die mit einer schönen Aussicht daher kam.
Wir wanderten weiter und überquerten nach einigen Minuten die Straße, an der wir zuvor geparkt hatten, erneut, um dann dem Graf-Uffo-Weg an einigen Wohnhäusern entlang zu folgen. Bevor sich die Straße gabelt, bogen wir nach rechts auf einen schmalen Pfad, der geradewegs auf den Hagendorfer Bach zusteuert. An einem Grillplatz fanden wir eine weitere Infotafel, der zu entnehmen war, dass in unmittelbarer Nähe einst ein kleiner Schuppen stand, in dem eine Turbine zur Stromgewinnung untergebracht war. Einige Dörfer im Extertal bekamen erst nach Kriegsende Zugang zum öffentlichen Stromnetz und waren daher gezwungen, sich vor dieser Zeit selbst mit Strom zu versorgen. Hiervon zeugen heute noch Reste von Betonröhren, die im Bachbett zu finden sind.

Nur wenige Meter entfernt geht es einen Hang hinauf, der an einigen Stellen seltsame, unnatürliche Terrassen aufweist. Auch hier gibt eine Infotafel Auskunft darüber, dass hier einst Kartoffeln und Feldfrüchte angebaut wurden. Schmale Trockenmauern stützten die Terassenfelder, die in mühseliger Handarbeit angelegt und bewirtschaftet wurden. Die Apfelbäume, die heute noch hier stehen, trugen leider im März noch keine Früchte. Schade.
Am oberen Ende des Hangs führte ein matschiger Weg direkt zum nächsten Highlight: Der Butterquelle.
Am Fuße eines Baumes, der etwas in den Hang hineinwuchs, fanden wir ein Becken, das mit türkisfarbenem Wasser gefüllt war. In diesem Becken wurden einst Milchkannen gekühlt, deren Inhalt anschließend zur Butterherstellung verwendet wurde. Daher der Name. Da mich die Temperaturangabe auf der Infotafel neugierig gemacht hat, stieg ich einen kurzen Trampelpfad zum Quellbecken hinab und fühlte selbst: Das Wasser war wirklich sehr kalt.
Wir wanderten weiter, den Hang wieder hinab und trafen am Ende des Weges wieder auf die Straße, die wir vorher verlassen hatten. Wenige hundert Meter weiter stand uns dann der härteste Teil der Strecke bevor: Der Hilteborchsteig mit rund 21% Steigung auf nur 200 Metern Streckenlänge.

Auf der Suche nach Verschwundenem


Nach einem kurzen aber anstrengenden Aufstieg legten wir an der Uffohütte, die passenderweise am Ende des Hiltenborchsteigs aufgestellt wurde, eine Rast ein, kochten Kaffee und hinterließen unsere Grüße im Hüttenbuch.
Nach der Pause erreichten wir nach nur wenigen Metern die (neue) Schlosseiche. An der Stelle mitten auf dem Plateau, an dem heute ein zierlicher, kleiner Baum wächst, stand bis 1937 eine alte, trockene Eiche, um die sich bis heute verschiedene Sagen ranken. Eine davon besagt, dass kein weiterer Baum oder Strauch an der Stelle gedeihen soll, an der die alte Schlosseiche einst stand. Und tatsächlich gelang es bisher nie wirklich, einen neuen Baum zu pflanzen. Von allen Versuchen und auch der Geschichte der einstigen Schlosseiche, die von der Burgherrin Hilteborch gepflanzt wurde, erzählt auch hier eine Infotafel.

In umittelbarer Nähe zur Schlosseiche liegt die Uffoburg, bzw. das, was man heute davon noch erahnen kann. Mehr als ein paar Wälle und Brunnenlöcher, die man auf zwischen Bäumen erkennen kann, ist nicht mehr übrig von der Burg, die im 9. Jahrhundert einst an dieser Stelle existiert haben soll. Durch den Eingang zur Hauptburg, der natürlich ebenfalls mit einem kleinen Hinweisschild gekennzeichnet ist, wanderten wir weiter, konstant bergauf durch durch den Wald, bis wir schließlich an einer großen Schutzhütte ankamen, die im Jahre 2004 an dieser Wegekreuzung errichtet wurde. An der Hütte ist dann auch die große Infotafel zur Uffoburg angebracht.
Hier bogen wir rechts ab und kamen nach wenigen Gehminuten wieder am Parkplatz und somit am Ausgangspunkt der Wandertour an.

So kurz diese Strecke auch ist, genau so schön ist sie auch. Informativ wie historisch und dazu noch mit schönen Pfaden und Ausblicken geschmückt ist dieser 3,8 km kurze Rundwanderweg für mich mal wieder ein Tourentipp!

Den Flyer zum Uffopfad könnt ihr euch hier auf der Seite vom Marketing Extertal herunterladen. Auf der Seite könnt ihr übrigens auch nochmal sämtliche Infotafeln nachlesen.


Daten und Fakten zur Tour

Die NRW Tour 2017: Von der Idee und der Planung

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Ein blaues Verkehrszeichen, auf dem NRW Tour steht und ein Pfeil nach rechts oben zeigt.
Kennt ihr das? Beim Duschen, beim Kochen oder sonst irgendwo kommt euch eine spontane Idee, die euch nicht mehr loslässt? Die euch fesselt und die ihr unbedingt weiter verfolgen wollt?
Dann wisst ihr, wie es mir erging, als mir die Idee in den Kopf kam, meinen Urlaub im August für eine Rundreise durch NRW zu verwenden.

Es war beim Frühstück, als ich mir Gedanken darüber gemacht habe, was ich mit meinem Urlaub im August anfangen soll. Fliege ich in die Sonne? Reise ich in die Berge? Oder bleibe ich hier? Ich denke, jeder kennt diese Fragen, wenn es um die Urlaubsplanung geht.
Dann aber kam mir die Idee: Ich mache eine

Rundreise durch NRW!



Es hat zwei Tage gedauert, bis ich mir sicher war, dass ich diese Tour machen möchte und das ich so Ecken von NRW bereisen möchte, die ich entweder noch nicht kenne oder die ich schon lang nicht mehr besucht habe. Eine grobe Route hatte ich mir da im Kopf bereits ausgedacht, die es nun zu verfeinern gilt und die natürlich auch mit Inhalt und Aktivitäten gefüllt werden will.

Und genau daran arbeite ich derzeit!
Einen ersten Entwurf der Tour seht ihr hier:


  • Ich werde am 12.08. in Köln starten und von dort in die Eifel fahren, wo ich, nach einer schönen Wanderung, auf einem Campingplatz übernachten werden.
  • Am Tag darauf mache ich mich auf den Weg Richtung Aachen, verbunden mit einem Zwischenstop in Monschau und im Hohen Venn. Am Abend lockt dann der Öcher Bend.
  • An Tag Drei schaue ich mir Aachen an und reise anschließend an den Niederrhein auf den Kerstgenshof, auf dem ich einen großen Teil meiner Kindheit verbracht habe. Hier bleibe ich dann auch gleich zwei Nächte und erkunde dazwischen den Niederrhein und fahre an bekannte Orte, an denen ich aber schon ewig nicht mehr war wie z.B. die Innenstadt von Xanten oder die Bislicher Insel.
  • Vom Niederrhein aus soll's dann an Tag fünf ins Münsterland gehen, wo ich mir die namensgebende Stadt Münster ansehen möchte, die ich, genau wie Aachen, noch nie besucht habe.
  • Nach einer Übernachtung in Münster geht's am sechsten Tag zuerst zum wandern an den Dörenther Klippen und anschließend in den Teutoburger Wald, vermutlich nach Augustdorf, wo ich nicht nur eine Übernachtung einlege sondern von wo aus ich auch eine Wanderung durchs Furlbachtal machen möchte.
Bis hierher ist nun alles soweit geplant, der Rest steht noch aus. Auf meiner ToDo-Liste stehen aber auf jeden Fall noch ein Besuch im Kompetenzzentrum Wandern WALK, ein Treffen mit den Naturparkführern Teutoburger Wald und ein Besuch bei der Touristinfo Paderborn.

#RastlosNRWTour


Wie die weiteren Planungen aussehen, könnt ihr im Nachfolgenden Twitter-Feed immer wieder aktuell einsehen. Und wenn es dann endlich losgeht, halte ich euch auf Facebook, Twitter und Istagram unter dem Hashtag #RastlosNRWTour immer aktuell auf dem Laufenden.
Natürlich poste ich auch hier immer mal wieder Beiträge von der Tour. Diese sind dann mit dem Logo bzw. dem Verkehrsschild oben gekennzeichnet.


Ich freue mich schon auf die Tour und hoffe, ihr schaut immer mal wieder rein.

Liebe Grüße,
Timo

Zu Gast beim WDR in "daheim+unterwegs"

Also daran hätte ich Anfang des Jahres wirklich keinen einzigen Gedanken verschwendet: Da fragt der WDR innerhalb von acht Wochen doch glatt zum zweiten mal an, ob ich Interesse hätte, über das Wandern in NRW zu berichten. Anders als bei der Pfingsttour durch die Senne sollte es diesmal aber nicht in die freie Natur, sondern ins Studio gehen. Und diesmal sollte auch nichts aufgezeichnet, sondern direkt Live gesendet werden.
Uff - okay, aber warum eigentlich nicht?!
Also habe ich zugesagt und erhielt die Einladung, am vergangenen Montag ins WDR Filmhaus am Kölner Appellhofplatz zu kommen und dort ein Teil der Sendung "daheim+unterwegs" zu werden.

Überpünktlich erschien ich im Filmhaus, wo ich gleich von einem total netten und freundlichen Pförtner begrüßt wurde. Nachdem er meine Ankunft telefonisch bekanntgegeben hatte, unterhielten wir uns noch ein paar Augenblicke, bis ich schließlich von einer ebenfalls netten, jungen Dame (deren Name ich leider vergessen habe) vom Gästeservice in Empfang genommen und Richtung Studio gebracht wurde.

Lockere Atmosphäre beim WDR


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Ein kleiner Raum. In ihm stehen mehrere, rote Sessel im Halbkreis nebeneinander, in der Mitte ein kleiner Tisch mit Getränken
Das Gästezimmer
Das Studio befindet sich im 2. Untergeschoss und der Weg dahin ist schon ein Abenteuer für sich. Diverse Gänge, Abzweigungen und Türen laden dazu ein, sich hier unten zu verlaufen. Gut, das ich bis in den Gästeraum begleitet wurde, wo ich gleich noch auf die anderen Gäste der Sendung traf.

Kurz danach ging es dann auch schon in die Maske. Mit den beiden netten Maskenbildnerinnen kam ich schnell ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass beide wanderbegeistert sind, sich aber irgendwie nicht so richtig trauen, aus Angst, sich zu verlaufen.
"Na denen kann geholfen werden" dachte ich mir und berichtete davon, dass auch ich mich am Anfang mehrmals verlaufen habe und mir anschließend aus Frust ein GPS-Gerät gekauft habe, das ich heute nicht mehr missen möchte. Während meiner Erzählung wurde ich eifrig mit diversen Flüssig- und Trocken-Make-Ups geschminkt und fürs Fernsehbild hergerichtet.

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Eine weiße Tafel, auf der Handschriftlich in einer Tabelle notiert ist, wann welcher Gast ins Studio muss
Wer ist wann dran?
Wieder im Gästezimmer angekommen und nachdem ich den Damen mein GPS ausführlich erklärt hatte, kam nach wenigen Augenblicken der Moderator René le Riche und begrüßte die anderen Gäste und mich. Wir unterhielten uns ein paar Minuten und er teilte mir mit, dass ich gleich direkt der Erste sein würde und direkt zu Beginn der Sendung im Studio sein solle.

Alles ging schneller als erwartet


Und so saß ich dann um 16:10 Uhr im Studio auf einem der drei aufgestellten Baumstämme und konnte dem Team bei den letzten Vorbereitungen zusehen. In Gedanken ging ich nochmal die Fragen durch, die mir netterweise vorher von der Redakteurin Frederike zugesendet wurden, sodass ich mich ein wenig vorbereiten konnte.
Eine halbe Minute vor Beginn der Livesendung wurde ich dann noch verkabelt und dann ging es auch schon los. Annika (die zweite Moderatorin) und René begrüßten die Zuschauer und erzählten, was sie heute in der Sendung erwarten würde.
Nach ein paar Szenen der Tour durch die Senne kamen die beiden dann zu mir, moderierten mich an und begannen mit dem Interview, dass ihr euch im nachfolgenden Video noch einmal ansehen könnt.


Wir sprachen über die Senne-Tour, wie ich zum Wandern gekommen bin und über den Sülzbahnsteig. Zwischenzeitlich wurden ein paar Bilder von meinen Touren eingeblendet und wir sprachen darüber. Zum Schluss unterhielten wir uns noch ganz kurz über die Wanderausrüstung und dann - ja dann war es schon wieder vorbei. Ziemlich genau 9 Minuten hat das Interview gedauert. Danach wurde mir das Mikro wieder entfernt und ich wurde wieder ins Gästezimmer gebracht. Dort schaute ich mir die Sendung noch weiter an, unterhielt mich noch ein wenig mit den anderen Gästen und der Maskenbildnerin und trat anschließend irgendwann den Heimweg an.

Alles in allem habe ich mir vorher viel mehr Stress als nötig gemacht. Es war wirklich toll und ich fühle mich ein bisschen geehrt, dass ich beim WDR ein bisschen für's Wandern in NRW werben durfte.
Danke dafür, es hat sehr viel Spaß gemacht

Liebe Grüße,
Timo

P.s.: Sorry, dass es diesmal kaum Bilder gibt, aber irgendwie ging das alles ziemlich schnell und da habe ich die Fotos einfach vergessen.


Im Test: Das Quechua Fresh&Black Quickhiker 2 Zelt von Decathlon

Der ein oder andere weiß es vielleicht oder hat es schon auf der Seite "Über Rastlos" gelesen: Ich habe meine halbe Kindheit auf einem Campingplatz verbracht.
Mit steigendem Alter und entsprechender Verantwortung für mein Leben (Ausbildung & Beruf) lohnte sich der Platz am Niederrhein jedoch nicht mehr und meine Eltern, die auch kaum mehr Zeit hatten, gaben ihn vor ein paar Jahren ab.
Zuerst war das alles nicht schlimm, seit geraumer Zeit aber wächst in mir wieder die Sehnsucht, in einem Zelt zu übernachten und morgens direkt in der freien Natur zu stehen. Vor einiger Zeit dann habe ich dann den Entschluss gefasst: Ja, ich kaufe mir ein Zelt.

Zufälligen, aber glücklichen Umständen sei dank, kam nun vor ein paar Wochen mein Lieblings-Sportausstatter Decathlon auf mich zu und bot mir an, eines ihrer neuen, innovativen Fresh&Black Zelte zu testen.
Sollte es da draußen irgendwo einen Outdoor-Gott geben, der von meinem Wunsch erfahren hat: Danke, du bist der Größte!
Da ich das Zelt nach dem Test behalten darf, möchte ich an dieser Stelle offiziell darauf hinweisen, dass es sich hier um eine gesponserte Kooperation handelt. Das jedoch beeinträchtigt meinen Test und die daraus resultierenden Ergebnisse nicht.

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Ein schwarzes Innenzelt mit grün abgesetzten Nähten
Schwarzes Innenzelt mit Deckenfächern

Fresh&Black - was ist das überhaupt?


Zelte der Reihe Fresh&Black sind mit einer innovativen Technologie ausgestattet, die dafür sorgt, dass sie sich an heißen Sommertagen nicht zu sehr aufheizen. Bis zu 17°C kühler kann ein solches Zelt im Inneren bleiben, verglichen mit einem herkömmlichen Zelt. Die Außenhaut ist aus einem weißem Polyestergewebe, welches Sonnenstrahlen reflektiert und dafür sorgt, dass sich das Innere nicht zu sehr aufheizt.
Das Innenzelt wiederum besteht aus einem absorbierenden und isolierenden, schwarzen Gewebe, dass das Zeltinnere in fast absolute Dunkelheit taucht. Dunkel ist hier jedoch noch untertrieben: Dieses Zelt ist so finster, dass man sich beinahe einen Wecker stellen muss, wenn man morgens früh aufstehen möchte. Die einzigen Lichtstrahlen, die das Zelt ein wenig erhellen, scheinen durch die Lüftungsöffnungen.

Kein Platz für dicke Luft


Apropos Lüftungsöffnungen: Das Quickhiker 2 Zelt verfügt über ein intelligentes Belüftungssystem.
Neben den klassischen Dachluken, die hauptsächlich die Bildung von Kondenswasser verhindern, verfügt das Zelt über bodennahe Lüftungsöffnungen auf beiden Seiten. So zieht nicht nur der Geruch von Käsefüßen nach draußen ab, sondern das ganze Zelt kann von unten nach oben gelüftet werden.
Die beiden größten Lüftungsöffungen sind aber die beiden Eingänge, über die das Zelt verfügt. Binnen weniger Minuten und ohne größere Anstrengung ist man so u.U. die Hitze des Tages los. Schnekler und bequemer habe ich bisher noch kein Zelt gelüftet.

Die drei Funktionen des Quickhiker 2


Das Zelt ist ein Multitalent und in mehreren Formen bzw. Arten verwendbar. Zum einen natürlich als klassisches Zelt mit Außenhaut und Innenzelt. Beide Teile sind mit Kuntsstoffhaken aneinander befestigt und lassen sich demnach auch einzeln aufbauen, sodass das Außenzelt allein, bspw. als Tarp, verwendet werden kann. Für den Einsatz in tropisch heißen und trockenen Nächten kann jedoch auch auf das Außenzelt verzichtet und das Innenzelt allein aufgestellt werden. So fungiert es als Schutz vor Mücken und anderem Getier.
Das nachfolgende Produktvideo erläutert diese Funktionen im Einzelnen sehr gut.




Das Gestell besteht aus stabilen, aber leichten und flexiblen Aluminiumstangen. Im Gegensatz zum Zelt aus meinen Kindertagen mit seinem Fieberglasgestänge, vermitteln mir die Aluminiumstangen eine längere Haltbarkeit sowie Stabilität, die ich bei den Fieberglasstangen immer vermisst habe.

Der Aufbau


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Eine weiße Tasche liegt offen auf einer Wiese. In der Tasche sieht man eine bebilderte Anleitung
Packtasche mit Aufbauanleitung
Der Aufbau des Zeltes geht verhältnismäßig leicht. Ab Werk sind Innen- und Außenzelt bereits miteinander verbunden, sodass man nur die beiden langen Stangen in die dafür vorgesehenen Kanäle am Außenzelt schieben muss. Lediglich an je einem Ende der Kanäle müssen die Zeltstangen in die dafür vorgesehen Endstücke gesteckt werden.
Das Zelt ist selbsttragend und verfügt über eine dritte, kürzere Stange, die horizontal an der Zeltspitze befestigt wird und das Zeltdach so verbreitert.
Zu Beginn erwies sich der Aufbau als recht schweißtreibend, da die zweite Stange partout nicht ins Endstück wollte. Erst nach etwa fünf Minuten und einigen Anstrengungen hat es dann geklappt.
Der restliche Aufbau war jedoch ein Kinderspiel und wenn es doch mal hakte, konnte die in der Transporttasche fest eingenähte Aufbauanleitung ziemlich schnell helfen.

Die Größe


Das Quickhiker 2 Zelt ist deklariert als ein Zelt für zwei Personen. Die Schlafkabine hat eine Grundfläche von ca. 220 x 120 cm. Demnach verfügt jede Person über ca. 60 cm Schlafplatzbreite, wobei der Zeltboden anschließend komplett ausgefüllt ist.
Dies empfinde ich, für ein 2-Personen-Trekkingzelt, leider als zu klein. Wenn zwei Personen im Zelt liegen, bleibt kein Platz mehr für Rucksäcke o.ä., die man beim Trekking bzw. einer Mehrtagestour ja nun mal zwangsläufig dabei hat. Hier würde ich definitiv dazu raten, ein Zelt für mehr als zwei Personen zu nehmen.
Zwar verfügt der Quickhiker 2 über zwei Staufächer an der Zeltdecke und in den Ecken, mehr als ein paar kleine Gegenstände oder klein gefaltene Kleidungsstücke fassen sie jedoch nicht. Auch die Stauräume in den Eingangsbereichen könnten für mehrere, größere Gegenstände schnell zu klein werden.

Der Abbau


Die meiste Angst hatte ich vor dem Abbau. Mit einem Packmaß von nur 38 x 18 x 17 cm muss das Zelt schon gut zusammengefaltet werden, um wieder in die Transporttasche zu passen. Aber auch hier hilft die Anleitung (wenn auch etwas ungenau) und so konnte ich das Zelt bereits nach dem zweiten Versuch erfolgreich in der Tasche verstauen.

✔ Max. Maße:
ca. 240 x 220 x 117 cm (LxBxH)
✔ Kabinenhöhe:
ca. 110 cm
✔ Packmaße:
ca. 38 x 18 x 17 cm
✔ Geeignet für:
1 Person
✔ Sonstiges:
  • Gute Belüftung
  • Dunkles Innenzelt
  • Einfacher Aufbau
  • Zwei Eingänge
  • Clevere Staumöglichkeiten
  • Mein Fazit


    Ein handliches und im Grunde einfach aufzubauendes Zelt mit vielen Funktionen und ungewöhnlich viel Staufläche im Verhältnis zur Zeltgröße. Für eine Person bestens geeignet, für zwei leider etwas zu klein. Dank des dunklen Innenzeltes wird man in diesem Zelt vermutlich schlafen wie Gott in Frankreich. Gut gefallen mir die Kleinigkeiten an dem Zelt wie die bodennahe Lüftungsmöglichkeit oder ein kleiner Haken in der Zeltmitte, an dem man eine kleine Lampe aufhängen kann. Auch mitgedacht haben die Ingenieure bei der zweigeteilten Zubehörtasche, die Stangen und Heringe besser voneinander trennt und besonders die Heringe schneller zugänglich macht.
    Mit 3,1 kg ist das Zelt zwar nicht das leichteste unter den Trekkingzelten, schneidet hier aber trotzdem ganz gut ab.
    Neben der Größe ist jedoch der Zeltboden für mich ein weiteres Manko. In meinen Augen ist der Boden leider zu dünn. Sicher, dickeres Material wäre wieder zulasten des Gewichtes gegangen, jedoch vermittelt mir der hier verwendete Stoff den Eindruck, dass ich Wasser liegen könnte, wenn mal ein heftigerer Regenguss über dem Zelt niedergeht. Des Weiteren kann ich mir vorstellen, dass der dünne Zeltboden leicht einen Riss abbekommt, wenn man sein Zelt mal unbeabsichtigt auf einem Stein aufbaut oder ähnlichen spitzen und scharfkantigen Gegenständen aufbaut. Das kann ja bspw. bei einem Festival schnell mal passieren.
    Es kann sein, dass dem nicht so ist, das verwendete Material vermittelt mir jedoch diesen Eindruck. Daher habe ich mich dazu entschlossen, das Zelt nur mit einer zweiten Bodenplane zu verwenden, die ich vor dem Aufbau unter das Zelt lege.

    Und hier gibt es das Zelt zu kaufen:


    Testvideo

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    Die NRW-Tour in der Eifel und in Aachen

    Es ist Dienstagabend, ich sitze gerade in einem Hotel in Aachen und habe keine Ahnung, wie ich diesen Post beginnen soll. Gestern um diese Zeit habe ich noch auf einer Picknickdecke vor meinem neuen Decathlon Zelt gelegen, während 5 Meter neben mir die Rur entlang plätscherte und jetzt sitze ich an einem kleinen Schreibtisch im Hotel unweit der Innenstadt von Aachen.
    Aus irgendwelchen Gründen tun mir die Oberschenkel weh und das W-Lan bricht dauernd ab... Aber gut, ich möchte euch nicht mit Details nerven sondern euch möglichst kurz von den vergangenen beiden Tagen und somit den ersten (fast) 48 Stunden meiner NRW-Tour berichten.

    Tag 1: Vom Geisterdorf zur ehemaligen Ordensburg


    Los ging es gestern Morgen gegen 10 Uhr. Mein Auto hatte ich bereits Sonntag soweit gepackt, dass ich gestern nur noch Kleinigkeiten einladen musste. Man - was da alles zusammenkommt habe ich echt unterschätzt.
    Mein erster Stopp sollte Schleiden in der Eifel sein, wo ich nach langem mal wieder Wandern gehen wollte. Nach rund einer Stunde erreichte ich den Wanderparkplatz in der Nähe der ehemaligen Ordensburg Vogelsang und dort tatsächlich auch die letzte freie Parklücke. Das Wetter war, hingegen meiner Erwartungen, richtig gut und so ging es schnell los.
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    Nach wenigen Wanderminuten erreichte ich den Eingang des ehemaligen Dorfes Wollseifen, der von einer kleinen Kapelle markiert wird. Diese Kapelle ist eins von insgesamt nur vier Gebäuden, die noch vom ehemaligen Dorf übrig sind. Im August 1946 musste das Dorf binnen drei Wochen geräumt werden, weil es auf dem Gebiet eines neu errichteten Truppenübungsplatzes lag. Die Gebäude wurden nach und nach zerstört oder abgerissen, die Toten umgebettet und das Dorf verschwand von der Landkarte. In den 1990er Jahren wurden in der unmittelbaren Nähe der Ruinen der Dorfkirche Zweckbauten errichtet, um dort den Häuserkampf, u.a. für den Kosovo-Einsatz, zu üben.
    Im Jahre 2006 wurde der Truppenübungsplatz schlussendlich stillgelegt und das Dorf dadurch wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Die vier verbliebenen Gebäude wurden soweit saniert, dass sie wieder begehbar sind. Die Zweckbauten wurden teilweise abgerissen. Die, die heute noch stehen, sind nicht begehbar, vermitteln dem Dorf jedoch einen gespenstischen Charakter.
    Besonders gut hat mir gefallen, dass man im ehemaligen Schulgebäude Infotafeln aufgestellt hat, die die Geschichte von Wollseifen erzählen. Einen Besuch dieses Ortes lege ich jedem ans Herz.

    Nachdem ich mir viel Zeit in Wollseifen genommen hatte, wanderte ich weiter und folgte dem Eifelsteig bis zur Urfttalsperre. Dort verließ ich den Eifelsteig und wanderte am Ufer des Stausees entlang bis zur 2009 erbauten Victor-Neels-Brücke, einem wirklich schönen Stück Architektur.
    Kurz hinter der Brücke empfing mich ein 600 Meter langer Anstieg mit 16% Steigung - das ging ganz schön in die Beine. Oben angekommen stand ich dann an der ehemaligen Ordensburg Vogelsang, die im dritten Reich zur Ausbildung des neuen Führungskaders diente. Auch hier verbrachte ich einige Zeit, um mir das Gelände, die Gebäude und das neu errichtete Infoforum anzusehen. Natürlich ließ ich auch die ehemalige belgische Kaserne nicht unbeachtet, die sich ebenfalls auf dem Gelände befindet.
    Von diesem historischen Gelände aus wanderte ich dann wieder zurück zum Auto, um mich auf den Weg zu meinem Übernachtungsplatz zu machen.


    Den Campingplatz "Camp-Hammer" erreichte ich nach einer halben Stunde Fahrzeit über Landstraßen und durch diverse Serpentinen. Ein Plätzchen für mein kleines Zelt war schnell gebucht und auch der Aufbau war alles in allem recht zügig abgeschlossen. Ich richtet das Zelt etwas ein, ging Duschen und machte es mir anschließend auf der Picknickdecke vor meiner Behausung gemütlich. Nach dem Abendessen und einem Glas Wein ging es dann ins Bett bzw. in den Schlafsack. Das stete Plätschern der Rur ließ mich anschließend zügig einschlafen.

    Tag 2: Von Monschau durch das Hohe Venn nach Aachen


    Der heutige Morgen begann nass bzw. feucht. Durch die Nähe des Flusses muss die Luftfeuchtigkeit über Nacht so in die Höhe geschossen sein, dass mein Zelt und die Wiese davor komplett nass waren. Daher entschloss ich mich, im Zelt zu frühstücken, nachdem ich die Brötchen, die ich bei meiner Anreise vorbestellen konnte, abgeholt hatte.
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    So habe ich dann also im Zelt Kaffee gekocht und gefrühstückt. Da ich bis 11:30 Uhr abgereist sein musste, begann ich anschließend damit, meine Utensilien wieder ins Auto zu laden. Derweil zogen dunkle Wolken auf, die mich vermuten ließen, dass bald ein dicker Regenguss bevorstand.
    Und so war es dann auch. Auf dem Weg zum Waschhaus bekam ich die ersten Tropfen ab. Ich rannte zurück zum Zelt, dass zu diesem Zeitpunkt schon leergeräumt war und baute es in windeseile ab, damit es nicht noch nasser wurde. Leider war ich nicht schnell genug, denn als ich die erste Stange gerade aus der Zeltplane gezogen hatte, fing es richtig an zu regnen. Ich rollte das Zelt irgendwie zusammen und verfrachtete es ziemlich nass in meinen Kofferraum - mein persönlicher Horror war eingetreten.
    Ich habe ja nichts gegen Regen beim Zelten ... aber bitte nicht in den 12 Stunden vor und während des Abbaus. Nasse Zelte gehen gar nicht!

    Okay, nun war mein persönlicher Horror eingetreten, daran konnte ich nichts mehr ändern. Also ging ich nun endlich ins Waschhaus um danach die Weiterreise anzutreten.
    Auf meiner Tagesplanung stand bis zu diesem Zeitpunkt eigentlich eine kleine Stadtbesichtigung von Monschau, ein kurzer Spaziergang durchs Hohe Venn und ein Besuch des Dreiländerecks, bevor ich nach Aachen fahren wollte. Die Venn-Wanderung und das Dreiländereck strich ich wegen Gewitterwarnung jedoch nun von meiner Liste.
    So fuhr ich also im strömenden Regen nach Monschau, wo ich mir meine Regenjacke schnappte und mir die Stadt ansah. Trotz Regen wirklich schön und malerisch, da kann ich wirklich nichts sagen. Schiefe, kleine Fachwerkhäuser so weit das Auge reicht und auch hier hört und sieht man überall das Plätschern der Rur.
    Ich stieg die nassen Stufen hoch zur Burgruine um mir Monschau mal von oben anzusehen. Oben angekommen fingen dann alle Glocken von Monschau gleichzeitig an zu läuten, so als wollten sie sich für den Regen entschuldigen.

    Wieder unten angekommen wurde der Regen allmählich weniger und nachdem ich in einer Bäckerei einen Kaffee getrunken hatte, schien sogar wieder die Sonne. In diesem Moment keimte Hoffnung in mir auf, evtl. doch noch die kleine Venn-Wanderung machen zu können. So ging ich zum Auto und fuhr zum zuvor ausgesuchten Wanderparkplatz.
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    Dort angekommen war es mit dem Sonnenschein dann aber auch wieder vorüber und es wurde sehr windig. Dennoch entschied ich mich, erstmal loszulaufen. Zurückgehen konnte ich ja immer noch.
    Aber nein, das musste ich nicht. Das Wetter wurde nicht schlimmer und so konnte ich mir einen schon lang gehegten Traum erfüllen und endlich mal im Hohen Venn über Holzstege wandern.

    Die Tour zum Dreiländereck machte ich anschließend jedoch nicht mehr und so fuhr ich geradewegs nach Aachen, wo ich mein Auto in der Hoteleigenen Garage parkte und mich währenddessen fragte, wie ich hier morgen wieder rauskommen soll. Die Garage ist dermaßen eng, dass ich vermutlich rückwärts wieder aus der Garage herausfahren muss. Naja, warten wir es ab.
    Im Hotel angekommen stellte ich fest, dass es gerade mal 15:30 Uhr war und ich, durch den Wegfall des Dreiländerecks, noch Zeit hatte.
    Kurzerhand entschied ich mich, meine für morgen vorgesehen Stadtbesichtigung von Aachen auf heute zu verlegen und so zog ich mich schnell um, machte mich frisch und lief in Richtung Aachener Innenstadt. Dort nahm ich an einer offiziellen Führung durch den Aachener Dom teil, schaute mir den Elisenbrunnen und andere Dinge an und aß schlussendlich auf dem Rathausplatz zu Abend. Das Wetter hat mich den ganzen Nachmittag nicht im Stich gelassen, erst jetzt, wo ich wieder im Hotel sitze, fängt es wieder a zu regnen.

    Zwei tolle und interessante Tage in und um die Eifel liegen hinter mir. Sofern ich mein Auto morgen wohlbehalten aus der Garage bekomme, geht die NRW-Tour weiter an den Niederrhein. Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen und ganz viele Kindheitserinnerungen.


    Und hier noch schnell eine kleine Detailbeschreibung zur Tour von Wollseifen, entlang der Urft bis Vogelsang.


    Weiter geht's: Die NRW Tour am Niederrhein

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    Ein weitläufiger Schlossgarten mit zwei Springbrunnen
    Ein paar Tage schon sind seit meinem letzten Bericht zur NRW Tour vergangen. Höchste Zeit also, mal wieder von den vergangenen Tagen zu Berichten. Eigentlich wollte ich ja gestern und sogar vorgestern schon schreiben … aber irgendwas kam leider immer dazwischen. Vorgestern war es das defekte W-Lan auf dem Campingplatz, gestern ein überraschend lang gewordener Abend in Münster. Aber dazu im nächsten Bericht mehr. Jetzt kommen wir erstmal zu den Tagen nach meinem Aachenbesuch – genau die Tage, auf die sich das Kind in mir am meisten gefreut hat, weil es wieder mit ganz vielen Erinnerungen gefüttert werden sollte.

    Nach meinem Besuch in Aachen bin ich am Mittwoch an den Niederrhein gefahren. Mein Auto habe ich, dank externer Rangierhilfe, ohne größere Schwierigkeiten aus der wirklich engen Hotelgarage manövriert bekommen und konnte so ohne weitere Probleme meine Weiterfahrt antreten.
    Bevor ich die mir so vertraute Gegend um Xanten aber wirklich angefahren bin, habe ich noch einen Zwischenstopp in Kamp-Lintfort eingelegt, um mir das bekannte „Kloster Kamp“ anzusehen. Genauer gesagt haben mich die Terrassengärten interessiert, für die das ehemalige Kloster über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist und die ein bisschen an Versailles erinnern.
    Nach einem kurzen Abstecher in den klostereigenen Kräutergarten machte ich mich dann auf die Suche nach den Terassengärten. Das Finden hat nicht lang gedauert und so stand ich dann tatsächlich oberhalb der sehr schön anzusehenden Gartenanlage. Hier haben Gärtner wirklich ihr ganzes Können gezeigt. Ich stieg die Treppen hinab und schlenderte ein bisschen wischen den Beet entlang und machte hier und da ein paar Fotos.

    Ein Must-see für Botanik-Fans


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    Im Anschluss kehrte ich ins Spendencafé des Klosters ein und aß genüsslich ein Stück Kuchen.
    Von Kamp-Lintfort aus fuhr ich über die Landstraße dann nach Xanten. Da die Rezeption des Campingplatzes zwischen 13 und 15 Uhr nicht besetzt ist (das kannte ich noch von früher), fuhr ich erst in Xanten ein paar Kleinigkeiten einkaufen, bevor ich die Fahrt zum Campingplatz antrat. Auf dem Weg dorthin fiel mir auf, dass ich all diese Strecken noch nie selbst gefahren bin. Zu Kindertagen waren es (logischerweise) immer meine Eltern, später (zuletzt 2010) meine damalige Freundin (ich hatte da noch keinen Führerschein – ja ja, Spätzünder was das angeht). Und so fuhr ich also all die mir bekannten Wege nun zum ersten mal selbst. Echt verrückt, was einem so alles ein- und auffällt.

    Auf dem Campingplatz angekommen meldete ich mich an und bekam die Info, dass ich mein Zelt auf der Zeltwiese aufschlagen dürfe. Dort angekommen stellte ich zu meiner Verwunderung fest, dass ich die gesamte Zeltwiese für mich allein hatte. Okay, aber warum auch nicht.
    Ich baute mein Zelt auf und regte mich währenddessen über meine Unkoordiniertheit auf. Man, so chaotisch war ich schon lang nicht mehr. Wie oft ich unnötigerweise zum Auto gelaufen bin, weil ich was vergessen habe …
    Gut, irgendwann stand das Zelt dann doch tatsächlich. Kurz danach kam eine kleine, radfahrende Truppe aus den Niederlanden, die ebenfalls ihre Zelte auf der Wiese aufbauten (doppeltes Klischee irgendwie). So hatte ich also doch noch Nachbarn bekommen.
    Nachdem ich im Kiosk Brötchen für den nächsten Tag vorbestellt hatte, ging ich zum Zelt zurück und machte mir Abendessen. Im Anschluss wurde gespült und dann wartete das Highlight des Tages auf mich: Die Platzrunde!

    Kindheitserinnerungen während der Platzrunde


    Ich spazierte jeden Gang des Campingplatzes ab, schaute nach bekannten Gesichtern und nach Veränderungen. Falls ihr euch jetzt übrigens fragt, warum ich gerade danach gesucht habe: Wir (also meine Eltern und ich) waren fast 20 Jahre Dauercamper auf diesem Platz. Von 1992 bis 2011 hatten wir dort eine Parzelle mit Wohnwagen und Co. Von Frühling bis Herbst waren wir so oft dort, wie es nur ging. Man kann also sagen, dass ich dort fast aufgewachsen bin und im Grunde jeden Stein kenne.
    Entsprechend hat es mich gefreut, als ich zu der Erkenntnis gekommen bin, dass sich eigentlich gar nicht so viel verändert hatte. Ich möchte jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen und erspare euch die kleineren Veränderungen.
    Diese Platzrunde war einfach nur schön. Ich hatte wieder so viele Erinnerungen im Kopf, was wir hier gespielt und dort gemacht haben, wie jemand da vom Baum gefallen und hier mit dem Fahrrad über einen Hügel gesprungen ist. Es war toll. Und dann kam der Spielplatz im letzten Gang. Auch hier musste ich natürlich mal wieder nachschauen und auch hier hatte sich nichts, rein gar nichts  verändert. Als Kind habe ich die meiste Zeit mit meinen Freunden damals dort verbracht. Demnach kamen hier natürlich die meisten Erinnerungen ans Tageslicht.
    Und eine schöne, tolle und wichtige Erkenntnis: Ich hatte eine tolle Kindheit!
    Nun aber genug der Sentimentalitäten. Ich ging also irgendwann zu meinem Zelt zurück, schenkte mir ein Glas Wein ein, schaltete mein kleines Kurbelradio ein und legte mich auf die Decke vor meinem Zelt. Bis nach 23 Uhr habe ich dann so da gelegen, in den Sternenhimmel geschaut (den es so in Köln absolut nicht gibt) und den Abend ausklingen lassen. Ach ja, ein bekanntes Gesicht habe ich übrigens nicht getroffen.
    Am nächste Morgen holte ich meine Brötchen und frühstückte im Zelt, was zugegeben etwas umständlicher war als ich gedacht hatte. Aufgrund von Regen blieb mir aber leider nichts anderes übrig.

    Nach dem Frühstück und einer ausgiebigen Dusche fuhr ich wieder nach Xanten. Diesmal aber nicht zum Einkaufen sondern um mir die Altstadt mal wieder anzusehen.
    Ich war sehr erstaunt, wie wenig ich nach fast 20 Jahren Niederrhein und unzähligen Xanten-Besuchen von der Altstadt eigentlich kannte. Ich parkte dort, wo wir immer geparkt hatten und ging den ebenfalls bekannten Weg bis auf den Marktplatz und die dahinter liegende Einkaufsstraße. Und weiter? Ja, weiter waren wir irgendwie nie gekommen. Also ging ich einfach irgendwo in eine Gasse und war gespannt, wo ich wohl wieder auskommen würde. Ich stand dann vor der alten Stadtmauer, der ich bis zu einem eisernen Tor folgte, durch das ich anschließend wieder auf den Marktplatz gelangte.

    Immer mal was neues in Xanten


    Von hier aus ging ich zum und in den Xantener Dom. Auch hier war ich früher schon des Öfteren gewesen, habe mich aber nie wirklich dafür interessiert.
    Da ich die Ruhe von Kirchenbauten aber in den vergangenen Jahren zu schätzen gelernt habe, blieb ich nun einige Zeit im Dom und bestaunte die unzähligen Kunstwerke des Doms. Ebenfalls interessant und so für eine Kirche ungewöhnlich war die Krypta. Wer mal ein bisschen Zeit mit nach Xanten bringt, dem empfehle ich einen Rundgang durch dem Dom wirklich sehr.
    Im Anschluss ging ich noch eine Runde durch den Kreuzgang (von dessen Existenz ich bis zu diesem Tage noch gar nicht wusste) und verließ den Dom anschließend über eine Nebentür, die mich direkt zur Krimhild-Mühle brachte, die sich zu meiner hellen Freude tatsächlich drehte. Ich finde, dass es bei uns schon wirklich selten geworden ist, dass sich eine alte Windmühle wirklich noch dreht. Umso schöner war dann eben dieser Anblick.
    Ich spazierte weiter und entdeckte noch ein altes Stadttor sowie einen Selfie-Point vor dem Dom. Wirklich interessant, was ich zwischen 1992 und 2011 alles verpasst hatte.
    Da sich der Hunger allmählich meldete und nach einem kleinen Mittagsimbis verlangte, ging ich zum Auto zurück und fuhr ans Rheinufer, um dort im Ausflugslokal etwas zu essen.
    Vor dem Lokal stand die Entdeckung des Tages: Ein Container. Also jetzt nicht irgendein Container sondern ein kleiner Schuttcontainer, der außen Gelb und innen hellblau gestrichen war und die Aufschrift trug: „Außen Container, innen Pool“. Tatsächlich führte dann noch eine Poolleiter in den Container, in dem sich natürlich auch noch Wasser befand. Dieses Arrangement war eine Werbung für einen Containerverleih. Ich knipste ein paar Fotos von diesem witzigen Objekt und spazierte anschließend noch ein bisschen am Rheinufer entlang.
    Das sollte sich nach kurzer Zeit als lohnenswerte Entscheidung rausstellen, da sich auf einer Wiese auf einmal drei Störche vor mir präsentierten, die ich natürlich sofort auf diversen Fotos verewigen musste.

    Ich beobachtete die Störche einige Zeit und fuhr anschließend wieder zum Campingplatz zurück, da ich noch Besuch erwartete: Meine Eltern hatten sich angekündigt.
    Gemütlich ließen wir den Tag bei Kaffee und Kuchen, einer Platzrunde und einem anschließenden Abendessen ausklingen.

    Am Niederrhein ging es jetzt nicht ums Wandern – aber das wird im nächsten Bericht wieder anders, denn dort war ich in Ibbenbüren an den Dörenther Klippen unterwegs.

    Regen, Regen und noch mehr Regen. Die NRW Tour im Münsterland

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    Blick vom Münsteraner Prinzipalmarkt auf die Kirche St. Lamberti
    Eigentlich kann ich mich bisher nicht beschweren: Eine tolle Wanderung in der Eifel, eine interessante Dombesichtigung in Aachen und ganz viele Kindheitserinnerungen am Niederrhein.
    Aber wie das nun mal so ist, gibt es immer etwas, was nicht passt und das in meinem Fall das Wetter. Es nervt! Normalerweise beginnt man Gespräche (in diesem Fall Berichte) ja nicht mit dem Thema "Wetter" aber was solls - ich mach jetzt halt mal eine Ausnahme. Seit der Nacht zu Dienstag hat es jeden Tag geregnet und ich würde mir wünschen, dass es endlich mal konstant einen ganzen Tag schön ist. Bisher hatte ich dieses Glück leider nicht. Auch nicht in Münster, wo ich von Freitag bis Samstag zu Gast sein durfte.
    Das Frühstück Freitagmorgen fiel recht gesellig aus, da ich zusammen mit einer Familie aus Elmshorn frühstückte, die am Abend zuvor mit dem Fahrrad angereist waren und direkt neben mir auf der Zeltwiese ihr Quartier aufgeschlagen hatten. Was nach dem Frühstück folgte habe ich ja schon einmal aufgeschrieben, als ich mein Zelt in der Eifel abgebaut habe. Hier war es genau so ... natürlich inkl. Regen, ist ja klar.

    Im Schweinsgalopp durch Münster


    Ich setze daher erst wieder in Münster ein, wo ich für den Abend mit Anna, der besten Freundin meines besten Freundes (wie kompliziert) verabredet war. Ich checkte also in meinem Hotel ein, schmiss mich eine halbe Stunde aufs Bett und machte mich anschließend auf den Weg zum vereinbarten Treffpunkt wo Anna mich abholen wollte.
    Zusammen fuhren wir anschließend in die Münsteraner Innenstadt. Wir schauten uns Münsters neuen Hauptbahnhof an (den Anna auch noch nicht kannte), spazierten ein bisschen über die bekannte (?) Münsteraner Promenade, auf der übrigens Radfahrer vorrangig behandelt werden und rockten das Touriprogramm im Eiltempo runter: St. Lamberti, Prinzipalmarkt, Münsterander Dom, Schloss Münster und den Aasee.
    Der Grund für diese Hast war, dass wir mit unserem Parkschein nur zwei Stunden parken durften. Also ging alles ein bisschen schneller, was aber für den ersten Eindruck reichen musste (ja, ich war tatsächlich vorher noch nie in Münster). Fest steht: Münster, ich komme wieder und dann bringe ich Zeit mit!

    10 Minuten vor Ablaufen des Parkscheins und nachdem ich die Wette, wo wir geparkt haben, gewonnen hatte, fuhren wir zum Hafen von Münster.
    Der Schiffsverkehr im Hafen entspricht etwa dem des Ententeiches bei mir zuhause ums Eck: Er ist also nicht vorhanden.
    Stattdessen erwartet uns eine Vielzahl gastronomischer Betriebe sowie die Möglichkeit, "über" das Wasser des Hafenbeckens laufen zu können. Bei letzterem handelte es sich um eine Kunstinstallation im Rahmen der Ausstellung "Skulptur Projekte", die im 10-Jahres-Rhythmus in Münster stattfindet. Im Grunde ist diese Installation nur ein Steg aus Metallgittern, der sich knapp unter der Wasseroberfläche befindet. Barfuß und mit hochgekrempelter Hose hat man so die Möglichkeit, auf die andere Uferseite zu gelangen.
    Anna und ich waren überrascht, wie viele Leute doch auf diese Weise das Ufer wechselten, gab es doch keinerlei Möglichkeit, Füße und Beine nach der Über- bzw. Durchquerung zu trocknen. Und warm war es auch nicht, sodass Beine und Füße schnell von allein getrocknet wären.
    Wir schauten und das Spielchen ein paar Minuten an und entschieden uns dann dazu, dass wir schnellstmöglich in eines der Lokale einkehren sollten, weil der Regen wohl nicht mehr lang auf sich warten ließe. Und so war es dann auch. Es begann zu tropfen und wir entschieden uns für genau das Lokal, dass sich in diesem Augenblick zu unserer Rechten befand.

    Gerade als wir saßen, öffneten sich die Schleusen und Sturzbäche prasselten auf den Hafen hinab. Mal gut das wir im trocknen saßen. Wir bestellten zu essen und zu trinken und gingen anschließend auf die gegenüberliegende Hafenseite, wobei wir den normalen und nicht den nassen Weg wählten und kehrten dort in die "Hafenkäserei" ein. Wir probierten und kauften Käse und bestellten uns anschließend noch ein kleines Tellerchen mit verschiedenen Sorten, die wir genüsslich vor Ort und mit Blick auf den Hafen verspeisten. Anschließend traten wir den Heimweg an.


    Es wird wieder gewandert: Ein Rundgang an den Dörenther Klippen


    Nach einem guten Frühstück im Hotel checkte ich aus und fuhr nach Ibbenbüren. Dort hatte ich mir vorgenommen, an den Dörenther Klippen zu wandern und mir das bekannte "Hockende Weib" anzusehen. Vom Wanderparkplatz ging es los und ich erreichte nach wenigen Minuten eine (kein Witz) Almhütte. Hier hätte ich einkehren können, sofern ich nicht erst am Anfang der Tour gewesen wäre.
    Die Tour, übrigens eine offizielle Teuto-Schleife, ist sehr gut ausgeschildert und führt durch verschiedene Landschaften und über Stock und Stein.
    Zum Teil kommt sie mit kleineren Steigungen daher, bietet wenig später aber fantastische Fernsichten, die in meinem Fall aber natürlich verregnet waren. War ja klar. Mein Highlight der Tour war der Trimm-Dich-Pfad mitten im Wald. Ich wusste gar nicht, dass es sowas überhaupt noch gibt.
    Das Hockende Weib habe ich irgendwie nicht gesehen - keine Ahnung, an welcher Stelle ich es verpasst habe.
    Die knapp 10 km lange und sehr gut ausgeschilderte Tour kann ich zum Nachwandern nur empfehlen. Genau Details findet ihr in der unten stehenden Karte.



    Schön wieder hier zu sein - die NRW Tour im Teutoburger Wald

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    Das Gesicht des Hermannsdenkmals in Nahaufnahme
    Entschuldigung!
    Wofür fragt ihr euch jetzt? Ganz einfach: Die NRW Tour liegt schon fast vier Wochen hinter mir und ich komme erst jetzt dazu, mal wieder was zu schreiben. Meine letzten Wochen und Wochenenden haben mir einfach keine Zeit gelassen. Ob TourNatur Messe in Düsseldorf, Einladungen zu Partys, Oktoberfest mit der Familie oder einfach nur der Arbeitstrott ... irgendwas war immer und hat mir die Zeit genommen. Umso mehr freue ich mich, dass ich heute Bereitschaft habe und dabei Zeit finde, zu schreiben. Irre, ich hätte auch nie gedacht, dass ich mal schriftlich festhalte, dass ich mich über den Bereitschaftsdienst freue.

    Nun aber geht's weiter mit der NRW Tour. Wo habe ich eigentlich aufgehört?
    Ach ja, ich war zuletzte an den Dörenther Klippen. Nach erfolgreicher und schöner Wanderung in Ibbenbüren fuhr ich dann nach Horn-Bad Meinberg. Natürlich regnete es dort als ich ankam - wie sollte es auch anders sein.
    Für die beiden Tage im Teuto hatte ich ein kleines Zimmer in einem der zahlreichen Gästehäuser des Kurortes gebucht und wurde nicht enttäuscht. Der Empfang im Gästehaus Spieker war überaus freundlich und das Ambiente direkt einladend und urgemütlich. Die Türrahmen im Flur waren vor kurzem erst frisch gestrichen worden, das verriet der Geruch nach Farbe, der aber nicht weiter störte.
    Das Zimmer war ruhig zum Garten gelegen und mit allem ausgestattet, was man braucht.

    Nachdem ich mich ein wenig frisch gemacht hatte überkam mich der Hunger. Ich spazierte ein bisschen durch den Ort, sah mir den Kurpark an und ging anschließend in einer kleinen aber recht vollen Gaststätte essen. Bratkartoffeln mit Spiegelein. Manchmal sind es eben die einfachen Dinge des Lebens, die glücklich machen.


    Am nächsten Morgen stand ich früh auf, denn ich hatte einen Termin in Detmold zu dem ich nicht zu spät kommen wollte. Nach dem duschen und zog ich mich an und ging frühstücken. Der Hausherr des Gästehauses empfing mich sehr freundlich, grüßte mich mit Namen und zeigte mir meinen Tisch. Auf diesem stand schon, neben einer Schiefertafel mit meinem Namen, eine Etagere mit allerlei Brotaufstrichen, ein Korb mit Brot, Brötchen und einer kleinen Papiertüte für das Lunchpaket, Teller, Besteck, Glas und Tasse.
    Zugegeben, das hat mir gefallen. So liebevoll bin ich bisher eigentlich noch nirgendwo zum Frühstück empfangen worden (das Frühstück bei Mutti mal ausgenommen). Ich wurde gefragt, was ich trinken wolle und zusammen mit dem Kaffee wurde mir noch eine Teller mit frischen Wurst- und Käsesorten gebracht. Ich frühstückte und packte mir noch zwei Scheiben Brot ein, die ich während meiner, für den Nachmittag geplanten, Wanderung essen wollte.

    Kurz darauf fuhr ich Richtung Detmold und hoch zum Hermannsdenkmal, denn hier hatte ich einen Termin im Kompetenzzentrum Wandern WALK.
    Christina und Kerstin erwarteten mich bereits. Die beiden haben extra ihren Sonntag geopfert um sich mit mir zu treffen. Wir setzten uns in einen großen Konferenzraum und unterhielten uns über eine Stunde über das Wandern, den Teutoburger Wald, den Wandertag im kommenden Jahr und über viele, viele andere Dinge. Ich glaube, das Treffen war für alle Beteiligten sehr interessant und aufschlussreich - für mich war es das auf jeden Fall.


    Nachdem Christina mich noch zum 118. Deutschen Wandetag im nächsten Jahr eingeladen hatte, der passenderweise in Detmold stattfinden wird, tranken wir im Restaurant nebenan noch einen Cappuccino und verabschiedeten uns anschließend.

    Eigentlich war ich für den Nachmittag zum Wandern mit Edda verabredet, die ich an Pfingsten bei der WDR Wanderung durch die Senne kennengelernt hatte. Leider musste sie aber ganz kurzfristig, aufgrund eines tierischen Nofalls, absagen.
    So musste ich also notgedrungen allein los. Nachdem ich mich im Gästehaus wandertauglich umgezogen hatte, machte ich mich auf den Weg zu meiner Wanderung auf den Velmerstot, den höchsten Berg des Eggegebirges.


    Da diese Wanderung so vielfältig und schön war, werde ich sie in einen separaten Bericht verpacken, den ihr in Kürze hier nachlesen könnt.

    Nach getaner Wanderung fuhr ich zurück, legte die Füße ein wenig hoch und ging anschließend Essen.
    Kurz danach endete ein schöner und erlebnisreicher Tag im Kreis Lippe früh im Bett.
    Am nächsten Tag sollte es weitergehen - nach Paderborn, wo schon das nächste Treffen auf mich warten sollte.


    Der BaldeneySteig - Essens neuer Wanderweg zwischen Werden und Kupferdreh

    Essen, die grüne Hauptstadt Europas, ist seit dem Wochenende um eine Attraktion reicher.
    Nur ein Jahr nach der Idee wurde der 27 km lange Baldeney-Steig am vergangenen Samstag durch Oberbürgermeister Thomas Kufen, Bezirksbürgermeister Dr. Michael Bonmann sowie Umwelt- und Baudezernentin Simone Raskob feierlich am Stauwehr in Essen-Werden eröffnet.
    Zahlreiche Wanderfreunde eroberten anschließend den neuen Rundweg.

    Auf 27 km zwischen Industriekultur und Naturschutzgebieten


    Der BaldeneySteig liegt am südlichen Rand von Essen und verläuft zwischen den Stadtteilen Werden und Kupferdreh einmal rund um den 1933 errichteten Baldeneysee, dem größten der insgesamt sechs Ruhrstauseen.

    Auf rund 27 km bietet der anspruchsvolle Rundweg eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten wie bspw. die Ruine Neu-Isenburg, das Fördergerüst der ehem. Zeche Carl Funke oder auch die bekannte Villa Hügel.
    Viele weitere Highlights und Aussichtspunkte warten direkt am Wegesrand oder nur wenige hundert Meter entfernt.

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    Wegzeichen des BaldeneySteigs. Eine grün gezackte Linie auf einem blauen Strich
    Der Steig ist durchgängig markiert. Auch die vier s.g. "Seitenblicke" abseits des Hauptweges sind markiert, wobei sich die Wegzeichen hier nur etwas in der Farbe unterscheiden.

    Insgesamt 1.200 Höhenmeter gilt es zu überwinden, wenn man den Steig vollständig ablaufen möchte.
    Wem das zu viel ist, kann an diversen Stellen den ÖPNV nutzen und die Tour vorzeitig beenden. Sowohl die EVAG als auch die Weiße Flotte oder die Hespertalbahn sind an den Steig angebunden und bieten so die Möglichkeit einer individuellen An- und Abreise. Hierdurch bietet sich auch die Möglichkeit, den Start- und Zielpunkt frei zu wählen.

    Der Steig bietet, obwohl mitten im Ruhrgebiet gelegen, viele verschiedene Landschaftsbilder. Nördlich des Baldeneysees warten steile Wälder, schmale Wege und grandiose Aussichten darauf, von den Wanderern entdeckt zu werden, während südlich weite Felder und spuren des Bergbaus dominieren.


    Einkehrmöglichkeiten entlang der Strecke gibt es genügend. Statt eines vollgepackten Rucksacks lohnt sich hier beinahe mehr ein voller Geldbeutel - wenigstens entfällt so das Schleppen des Rucksacks.

    Die genannten Sehenswürdigkeiten sowie Bus- und Bahnhaltestellen und Einkehrmöglichkeiten findet ihr zusammengefasst unten in der Karte.

    Die faltbare Wanderkarte des BaldeneySteigs liegt an vielen verschiedenen Abholstellen kostenfrei zur Mitnahme bereit.




    Fotos: Jochen Tack

    Hoch über dem Eggegebirge - Vom Velmerstot und dem Silberbachtal

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    Der zweistöckige Eggeturm auf dem Velmerstot.
    "Ich habe mich in diesem Jahr ein bisschen in den Teutoburger Wald verliebt". Das war ein kleines Geständnis, dass ich so in der WDR Sendung "daheim+unterwegs" von mir gegeben habe, als ich dort zu Gast sein durfte.

    Und ja, dass der Teuto echt liebenswert ist, hat auch die Wanderung auf den Velmerstot gezeigt, die ich schon im August im Rahmen der NRW-Tour gemacht habe. Unabhängig voneinander wurde mir eine Wanderung auf den Velmerstot sowohl von Edda, einer Naturparkführerin die ich an Pfingsten kennengelernt habe, als auch von Christina, einer Mitarbeiterin des Kreises Lippe, empfohlen. Und wenn zwei echt Lippische Mädels mir die Tour empfehlen, muss ja was dran sein.
    Also entschied ich mich, den höchsten Punkt des Eggegebirges zu erkunden.
    Eigentlich wollte Edda mich begleiten, musste aufgrund eines tierischen Notfalls aber kurzfristig absagen. Aber, liebe Edda, aufgeschoben ist nicht aufgehoben - wir wandern ein anderes mal zusammen ;-)

    Naturbelassener Anstieg mit toller Fernsicht


    Am Ende einer kleinen Straße stellte ich meinen Wagen ab und wanderte los. Der Beginn war ziemlich matschig, was wohl dem Dauerregen der letzten Tage zuzuschreiben war. Nachdem eine kleine Ortschaft durchquert war, führten mich dann geschotterte Wirtschaftswege eine ganze Zeit bergauf, immer Richtung Gipfel.


    Der Velmerstot besteht aus zwei Gipfeln: dem Lippischen- und dem etwas höheren Preußischen Velmerstot, auf dem auch der bekannte Eggeturm plaziert ist. Auf dem Preußischen Velmerstot war bis in die 1990er Jahre hinein die NATO stationiert, die hier u.a. über Lenkflugkörper verfügte. Von all dem ist heute nichts mehr zu sehen.
    Oben angekommen erwartete mich der Preußische Velmerstot mit einer grünen Graslandschaft, in der Mitte des Plateaus der alles überragende Eggeturm.
    Von hier oben hat man eine fantastische Aussicht über die ganze Region - wirklich nur zu empfehlen. Genügend Bänke laden zum verweilen und pausieren ein.


    Nach der Besteigung des Eggeturms wanderte ich einen Teil des Weges wieder zurück, schlug an einer Kreuzung dann aber einen anderen Weg ein und stand wenig später dann auf dem Gipfel des Lippischen Velmerstot.

    Wilde Natur hoch über dem Eggegebirge


    Auf dessen Gipfel fand ich dann einen kleinen Obelisken vor, der umgeben von größeren Steinen und Felsen, auf einem Plateau stand. Von diesem Plateau hatte ich eine fantastische Fernsicht, die jedoch an dieser Stelle nur zweitrangig war, da die Inschriften des Obelisken und der Felsen meine Aufmerksamkeit auf sich zogen. Verschiedene Orte waren hier eingemeißelt, mit Richtungspfeilen und (vermutlich) Kilometerangaben versehen. So erfuhr ich bspw., dass der Lippische Velmerstot mich rund 170 km Luftlinie von Köln entfernt liegt.
    Im Anschluss wanderte ich weiter durch eine blühende Heidelandschaft, mit Sand unter den Wanderschuhen und der Sonne entgegen. Ein wirklich schöner Ort zum entspannen, Seele baumeln lassen und genießen.


    Nachdem ich den Ausblick noch ein wenig genossen hatte, wanderte ich weiter und bergab durch den Wald. Den Hermannshöhen ein Stück folgend führte mich der Weg vorbei an frisch geschlagenen Bäumen und weiter nach unten ins Silberbachtal.
    So schön die Sonne vor wenigen Minuten am Gifpel des noch strahlte, so schnell zogen nun dunkle Wolken auf und es begann zu regnen - wen sollte das auch wundern?!
    Ich entschied mich, die Tour etwas abzukürzen und die Kattenmühle auszusparen und wanderte so einen etwas abenteuerlichen, steilen Weg einige Hänge hinab direkt zum Silberbach. Immerhin war der Weg auf der Karte meines GPS-Gerätes eingezeichnet. In der untenstehenden Karte ist diese Abkürzung übrigens nicht eingezeichnet - hier führt der Weg noch an der Kattenmühle vorbei.


    Immer dem Wasser nach


    Und so stand ich nun am Silberbach.
    Das Tal ist malerisch. Hunderte Künstler hätten sich hier Impressionen holen oder einfach drauf losmalen können. Etwas kühle und durch den Regen auch feuchte Luft schlug mir entgegen - herrliche Wanderluft.


    Über schmale, schlammige Wege wanderte ich anschließend durch das Tal, den Silberbach immer im Blick und nur wenige Meter entfernt. Immer mal wieder führen kleine Brücken über den Bach. An einer Stelle kreuzte er den Weg, sodass ich ein paar Meter durchs Wasser laufen musste. Hier empfehlen sich also gute und wasserdichte Schuhe.
    Wenig später kam ich an der Silbermühle vorbei, einem Waldhotel und Restaurant genau am Wegesrand. Eine Einkehrmöglichkeit ist also vorhanden.
    Durch einen etwas sumpfigen Wald ging es anschließend zurück zum Ausgangspunkt.

    Fazit: Eine echt schöne Tour, wenn auch leider wieder etwas verregnet (okay, da kann der Weg ja nichts für). Der etwas anspruchsvolle Aufstieg wird mit einer grandiosen Fernsicht belohnt. Abwechslungsreiche Landschaften setzen dem Ganzen noch die Krone auf.
    Seit langem bin ich keine so schöne Tour mehr gewandert und daher ein überaus verdienter Tourentipp.

    Diese und viele weitere Fotos findet ihr auch im Album auf der Rastlos-Facebookseite.



    Liebe Grüße,
    Timo
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