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Channel: Rastlos - Der Wanderblog
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Kostenfreie Ideengeber - Wanderführer zum Nulltarif

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Viele verschiedene Wanderführer neben- und übereinanderRegelmäßig, immer dann, wenn ich mir vornehme, wandern zu gehen, stehe ich vor der alles entscheidenden Frage: Wohin geht es diesmal?
Vermutlich kann der ein oder andere dieses Problem nachempfinden und versteht auch den damit verbundenen Stress, den die Suche nach einer geeigneten Tour mit sich bringt:
Welche Region möchte ich erkunden? Wie lang soll die Tour sein? Lieber flach und eben oder doch lieber bergiger und anspruchsvoller?
Solche und viele weitere Fragen mehr können die Tourenplanung da schon mal beeinflussen und die Suche einer passenden Route erheblich in die Länge ziehen.

Klar könnte ich mich jetzt ans Internet setzen, auf den bekannten Seiten nach einer geeigneten Route suchen und würde auch sicher fündig werden, jedoch wäre das für mich wichtigste Kriterium einer Wanderroute noch ungeklärt:
Ist der Weg markiert?
Ich bin ein sehr großer Freund von markierten bzw. ausgeschilderten Wanderwegen. Diese haben für mich den Vorteil, dass ich nicht ständig aufs GPS-Gerät schauen muss, um nicht vom rechten Weg abzukommen. Vielmehr kann ich mich bei markierten Wegen auch mal ganz auf die Umgebung konzentrieren, was mir bei Strecken ohne Wegweiser leider nicht wirklich gelingt.

Wanderführer zum Nulltarif


Daher habe ich für mich beschlossen, wenn irgendwie möglich, unmarkierte Wege zu meiden, was bei der Tourenplanung aber leider regelmäßig zu Problemen führt, da oftmals nicht angegeben wird, ob und wie die Wege markiert sind. Lediglich auf den Seiten der offiziellen Wanderregionen wie Rheinland-Pfalz, Sauerland, Schwarzwald usw. wird man meist fündig. Da diese Seiten jedoch häufig recht unübersichtlich sind, fällt es hier oft schwer, eine Übersicht der Wanderwege zu finden.

Aus diesem Grund bin ich irgendwann, ganz getreu dem Spruch "back to the roots", auf Wanderbücher und Prospekte/Kataloge umgestiegen. Diese bekommt man häufig von den offiziellen Wanderregionen kostenlos (oder gegen eine kleine, freiwillige Spende) zugesendet und hat mit diesen alle Informationen die man braucht - und das sogar offline zum mitnehmen!

Einfach online bestellen


Mit diesem Beitrag möchte ich euch ein paar Seiten aus Herz legen, unter denen Ihr kostenfrei Wander- bzw. Regionenprospekte bestellen könnt. In der Regel müsst ihr bloß ein Formular mit eurer Adresse ausfüllen und anklicken, welche Prospekte für euch interessant sind. Diese werden euch dann meist in den nächsten Tagen per Post zugesendet (kann mal auch ein paar Tage länger dauern).

Ich selbst habe bislang nur gute Erfahrungen mit diesen Services gemacht und war auch gern mal bereit, die ein oder andere Spende zu überweisen. Man darf halt nicht vergessen, dass sowohl der Druck als auch der Versand der Broschüren  für die Regionen nicht kostenfrei ist ... und die Broschüren sind oft nicht dünn!
Da können schon mal locker 3-5€ zusammen kommen, die so eine Katalogbestellung kostet.

Ich bin jedoch der Auffassung, dass ihr selbst merken werdet, welchen Eifer die Versender daran setzen, um uns Wanderfreunde in die Regionen zu locken, wenn ihr erstmal selbst ein oder zwei Prospektpakete erhalten habt.

Unten findet ihr eine Liste mit großen und bekannten Wanderregionen, die die Möglichkeit eines kostenfreien Prospektversands bieten und deren Wanderwege meist gut ausgeschildert sind. Dies sind sicherlich nicht alle Regionen, jedoch bieten sicher auch die, die hier nicht aufgeführt sind, diesen Service.


Ich wünsche euch viel Spaß beim stöbern, bestellen und späteren durchblättern und hoffe, dass euch dieser Tipp eure Wander- und Urlaubsplanung vielleicht ein wenig erleichtert.

Liebe Grüße,
Timo



Wandern an der Ahr - ein TV-Tipp

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Andrea Grießmann und Manes Meckenstock stehen auf einer Wiese, im Hintergund ist ein kleiner See oder Teich zu erkennen
Bildquelle: hr-online.de
Bereits vor ein paar Wochen habe ich hier schon einmal über die WDR Sendung "Wunderschön!" berichtet. Dort ging es um den die Ferienregion Westerwald, die dem Zuschauer mit dem Schauspieler Joe Bausch näher gebracht wurde (hier geht's zum Beitrag).
Am kommenden Montag zeigt die Dokureihe das Ahrtal und wandert gemeinsam mit dem Kabarettist Manes Meckenstock über den Ahrsteig und den Rotweinwanderweg von Sinzig bis nach Blankenheim.

Nur 85 km lang ist die Ahr, bevor sie in Sinzig in den Rhein mündet. Diese 85 km jedoch bieten reichlich Potenzial für Entdeckungen, wie "Wunderschön!"-Moderatorin Andrea Grießmann uns Zuschauern zeigen wird. Ob Bogenschießen, Geo-Cachen oder Trüffel sammeln, all das und natürlich noch viel mehr erleben könnt ihr am kommenden Montag (30.05.2016) um 20:15 Uhr im hr-Fernsehen erleben.
Ich denke, auch hier lohnt sich das Einschalten mal wieder - wie eigentlich immer in der Dokureihe "Wunderschön!".

Nachtrag vom 12.06.2016:

Die komplette Sendung findet ihr hier:

http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/wunderschoen/video-wandern-an-der-ahr-102.html


Viel Spaß beim zuschauen und Ideen holen.

Liebe Grüße,
Timo

Im Zeichen der Muschel von Köln nach Brühl

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An einem Baum hängen Wegweiser vom Pilgerweg und Römerkanal-Wanderweg übereinanderPilgern an Christi Himmelfahrt - Warum auch nicht?!
So hieß im letzten Jahr mein Beitrag zur Himmelfahrtswanderung auf dem Overather Pilgerweg. Auch in diesem Jahr kam mir in den Sinn, diesen freien Donnerstag (der Kirche sei dank) fürs Pilgern zu nutzen. Zwar ist dieser Feiertag wirklich schon ein paar Tage her, aber getreu dem Motto "besser spät als nie" möchte ich euch den Bericht darüber dennoch nicht vorenthalten. Da ich erst am Abend zuvor zufällig festgestellt habe, dass keine 100 Meter von meiner Haustür entfernt der Jakobsweg von Köln nach Trier verläuft, stand für mich das Ziel der Wanderung schnell fest. Nein, nicht Trier, das wäre für einen Tag doch ein bisschen sehr viel verlangt. Stattdessen fand ich heraus, dass das nächstgelegene Etappenziel von Köln aus gesehen Brühl ist, genauer gesagt, schöne Schloß Augustusburg. Also Wanderschuhe an und los.
Wenig schön und spektakulär begann der (Pilger-)Weg für mich an der lauten und vielbefahrenen Luxemburer Staße, die schon zu Römerzeiten eine der Kölner Hauptverkehrsstraßen war. Und was soll ich sagen: Viel geändert hat sich seither nicht ... im Grunde gar nichts.

Hürth - doch schöner als erwartet

Nachdem ich den äußeren Grüngürtel durchquert habe (hier kann man übrigens noch ein altes Becken sowie ein Teilstück der römischen Wasserleitung bestaunen) befand ich mich auch schon in Hürth.
An einer Hauswand hängt ein Stück Sandstein im gothischen Stil, welches aus dem Kölner Dom stammt
Ein Stück vom Kölner Dom mitten in Hürth
Zuvor hatte ich mir den Weg schon auf einer Karte angesehen die zu meinem Bedauern aber wenig Grün zeigte. Umso erstaunter war ich aber, als mich Hürth mit einem schönen grünen Weg begrüßte. Auch an diesem Weg findet sich ein Stück der alten römischen Wasserleitung wieder, welches auf anschauliche Weise die Baukunst früherer Zeit darstellt. Übrigens verläuft der Pilgerweg zu großen Teilen parallel zum Römerkanalwanderweg. Der Duffesbach, der den Grünen Verlauf in Hürth bislang markiert hat, führte mich bis in den Hürther Burgpark, der ebenfalls durchwandert wird. 
Wenige Gehminuten später befand ich mich dann erneut an der Luxemburger Straße, die überquert wird und den Weg Richtung Brühl vorgibt.
Ein langer Weg, der leicht bergauf führt. Rechts ein gelbes Rapsfeld, links eine grüne Wiese
Immer geradeaus in Richtung Brühl
Kurze Zeit später, an einem Verteilerkreis, würde ich von Schüssen abgelenkt und bemerkte das Schützenfest, welches von einer Hürther Schützenbruderschaft ausgetragen wurde. Bei Bratwurst und einem Kölsch schaute ich mir das Spektakel einige Zeit an, bevor mich der Weg durch ein kleines Industriegebiet weiter führte. Kurz hinter diesem Industriegebiet biegt der Weg, der übrigens vom bekannten Jakobsmuschelsymbol markiert wird, nach rechts ab und man folgt der Straße parallel an einem gelb blühenden Rapsfeld entlang. Ein nicht allzu anstrengender Anstieg durch schönes Gelände und vorbei an weiteren Feldern bestimmte die nächsten Meter des Weges. Vor mir lief eine Gruppe, die offensichtlich vor hatte, den ganzen Weg bis Trier zu pilgern. Voll bepackt mit allem, was man zum Pilgern brauchte, machten sie eine Rast am Wegesrand. Mit kam leider erst zu spät in den Sinn, der Gruppe "buen Camino" zu wünschen. 
Durch Hürth-Fischenich führte der Weg anschließend weiter bis zum "Weilerhof", an dem man gern eine ausgiebige Pause zum Essen und Trinken einlegen kann. Kurz dahinter erwartet einen bereits die Stadtgrenze von Brühl.

Von Schlössern und alten Bahnhöfen

Ein großes, Gelbweißes Barrockschloss, vordem sich eine grüne Wiese erstreckt. Im Hintergrund ein strahlend blauer Himmel
Schloss Augustusburg (Rückseite)
Ein paar Gehminuten weiter gelangt man an einen kleinen Park. Für historisch begeisterte lohnt sich hier ein kleiner Abstecher durch diesen Park, denn hier findet man ein einmaliges, fast schon uraltes Bahnhofsgebäude. Der 1877 erbaute Kaiserbahnhof dient heute als Restaurant und ist denkmalgeschützt. 
Der "Kaiserstraße" folgend, waren es nur noch wenige Minuten bis zum Ziel der gut 14 km langen Tour, welche zum Schluss noch durch einen hübschen kleinen Park und durch die Brühler Einkaufsstraße führte. 
Am Ziel angekommen beeindruckte mich das Schloss Augustusburg gleich mit seinem unverwechselbaren barocken Charme. Man braucht wirklich nicht viel Fantasie um sich vorzustellen, dass hier ganz locker ein Märchenfilm gedreht werden könnte.
Nachstehend natürlich wie immer noch ein paar Bilder (mit schwarzem Fleck). Weitere und andere Fotos findet ihr ab sofort auch auf dem Instagram!




Ein Wohnhaus in Hürth, an dem ein Schild mit der Aufschrift "Imbis -Partyservice" hängt
Ob es hier wirklich etwas zu Essen gibt?!
Ein altes Steinfundament, in dem auf Säulen gebaut ein kleiner, steinerer Tunnel verläuft. Alles von einem Zaun und einem Dach umgeben
Ein Stück der alten, römischen Wasserleitung.
Unten: Die ursprüngliche Leitung (30 n. Chr.)
Oben: Eine später aufgestockte Leitung
Ein großes Schützenfest mit vielen Menschen
Besuch auf dem Schützenfest
Ein Feld voller gelber Rapsblüten
Gelb so weit das Auge reicht
Ein Gebäude mit Spitzdach und zwei Einfahrten. Das ist der Weilerhof, ein Ausflugslokal
Der Weilerhof
Die Weißgelbe Vorderseite des Barocken Schloss Augustusburg. Rechts und links zwei mächtige Flügelgebäude
Schloss Augustusburg (Vorderseite)
Ein langer Garten, durch dein ein Weg läuft. Rechts und links sowie am Ende des Weges stehen Wasserfontänen
Der traumhaft schöne Schlosspark
Streckenverlauf der Tour


Liebe Grüße,
Timo

Online-Tourenplanung im Test: outdooractive vs. komoot

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Die beiden grünen Logos der jeweiligen Tools. Dazwischen, in roter Schrift,  die Buchstaben vs. Weit über einen Monat ist es her, das ich zuletzt etwas gepostet habe. Momentan jedoch habe ich leider wieder recht wenig Zeit um wandern zu gehen, weshalb ich mich heute mal wieder für einen Beitrag rund um das Thema "Tourenplanung" entschieden habe.
Falls ihr Freunde habt, die lieber eine Tour mit dem Rad machen als sich wandernd durch die Landschaft zu bewegen, könnt ihr denen diesen Beitrag ebenso ans Herz legen, denn die hier vorgestellten Online-Tools sind für Wanderer und Radfahrer gleichermaßen von Nutzen.
Ich selbst benutze beide Tools. Das Erste, outdooractive, schon seit etwas längerer Zeit und das Zweite, komoot, eigentlich erst seit gestern.
Beide für sich haben Vor- und Nachteile, welche sich auch schon nach kurzer Benutzung klar abzeichnen.
Mit dem heutigen Beitrag möchte ich euch einen kleinen Überblick über die Funktionen sowie die jeweiligen Vor- und Nachteile geben. Die gezeigte Beispieltour (Entlang der alten Stadtmauer durch Köln vom 01.01.2016) habe ich auf den beiden Portalen selbst erstellt. So könnt ihr die Unterschiede am besten erkennen.
Beginnen möchte ich mit outdooractive.
Outdooractive bietet eine Vielzahl an kostenfreien Möglichkeiten, sich zuhause, unterwegs oder per App eine geeignete Tour in einer gewünschten Region auszusuchen, sich zu informieren und je nach Endgerät, direkt mit der Tour loszulegen.

Viele verschiedene Outdoorsportarten


Am linken Bildrand sind verschiedene Themerouten zu sehen, rechts daneben eine Karte, auf der mit einer roten Linie eine Tour eingezeichnet ist
Tourenübersicht bei outdooractive
Outdooractive entscheidet hierbei nach der gewünschten Fortbewegungsart. Von Wandern über
Radfahren bis hin zum Reiten ist so ziemlich alles vertreten. Auch etwas ausgefallenere Sportarten wie Schneeschuhwanderungen, Kajaktouren oder Eisklettern sind dabei. Hier sollte wirklich jeder Outdoorsportler auf seine Kosten kommen. Hat man sich erstmal für eine Sportart entschieden, bleibt nur noch die Frage nach dem Ort. Hier kann man entweder eine Stadt, eine Gemeinde oder eine Region angeben.
Im Beispiel habe ich nach einer Stadttour in Köln gesucht. Am linken Bildrand wird eine Auswahl der Treffer inkl. Geh-/Fahrzeit, Streckenlänge und Auf- sowie Abstieg angezeigt. Legt man die Mouse auf eine dieser Touren, so wird sie bereits in roter Farbe auf der Karte dargestellt. Ein grüner, hüpfender Pfeil markiert den Startpunkt.
Um weitere Informationen der jeweiligen Tour zu erhalten, klickt man diese einfach Bildschirmrand an um auf der Nachfolgenden Seite weitere Informationen wie bspw. eine Beschreibung, Infos zur Anreise und u.U. Fotos zu erhalten. Auf dieser Seite hat man dann auch die Möglichkeit, die GPS-Daten dieser Tour herunterzuladen oder sich die Tour im praktischen Hosentaschenformat auszudrucken. Letztere Funktion habe ich erst vor Kurzem entdeckt und finde sie eine schöne Idee für Gelegenheitswanderer, die vielleicht nicht über ein GPS-Gerät, jedoch über einen Drucker verfügen. Wie so eine Druckversion aussehen kann, seht ihr weiter unten.
Im Prinzip kann die Tour nun auch schon losgehen.

Touren ganz einfach selber planen


Sollte in der riesgigen Auswahl von Touren dennoch mal nicht das passende dabei sein, so hat man die Möglichkeit, sich seine eigene Tour zusammenzustellen. Auf der Basis einer OpenStreetMap kann sucht man sich einfach seinen Ausgangspunkt und setzt dort die erste Markierung. Sobald man den zweiten Wegpunkt gesetzt hat, sucht sich das Tool automatisch einen geeigneten Weg heraus. Hierbei wird die Art der Fortbewegung natürlich berücksichtigt. Wählt man bspw. eine Wanderung aus, so werden Hauptstraßen gemieden. Bei Radtouren widerum werden diese in die Streckenplanung mit aufgenommen. Im nachfolgenden Bild seht ihr den gleichen Kartenausschnitt. A ist der Startpunkt und führt über B nach C. Die linke Darstellung ist die Wander-, rechts die Fahrradroute.

Links: Der Wanderweg - Rechts: Die Radtour  
Ansicht aus outdooractive

In seine Tourenplanung kann man dabei fast unendlich viele Wegpunkte einfließen lassen. Unter der Karte kann man live den aktuellen Stand aller relevanten Daten wie Höhenunterschiede, Streckenlänge usw. einsehen. Zusätzlich hat man jederzeit die Möglichkeit, die erstellte Tour als GPX-Datei zu exportieren, auszudrucken, für die spätere Bearbeitung zu speichern oder zu veröffentlichen, um sie so der Community zugänglich zu machen.
Zur Veröffentlichung und Speicherung benötigt man einen kostenlosen Account, den man sich entweder mit seiner E-Mailadresse oder mit seinen Facebook-Zugangsdaten erstellen kann.

Eingeschränkt als App verfügbar


Die Routenplanung macht man am besten an einem PC oder Laptop. Zwar bietet outdooractive auch eine App für iOS und Android, jedoch kann ich mir vorstellen, dass man die Tourenplanung auf der Karte nicht so präzise hinbekommt wie auf dem Computer. Obendrein kommt hinzu, dass die kostenfreie App nicht für ein Tablet-PC optimiert ist. Hierzu muss man auf die kostenpflichtige App zurückgreifen, die für schlappe 9,99€ zu haben ist.
Ich weiß nicht, aber irgendwie wäre ich zu geizig, mir eine App für fast 10€ zu kaufen, aber das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden.

Für den Fall, dass Ihr über eine eigene Homepage oder einen Blog verfügt, bietet euch Outdooractives die Möglichkeit, die veröffentlichten Touren, egal ob die eigenen oder die aus der Community, per HTML einzubinden. Im Beispiel meiner Stadtmauer-Tour durch Köln sieht das so aus:



Mir gefällt diese Darstellung leider gar nicht - ich finde sie sehr überladen und zu groß. Für diesen Blog würde ich sie auf keinen verwenden.

Fazit:
Nützliches Tool mit einer umfangreichen Auswahl an Möglichkeiten. Die Standardfunktionen sind sehr gut entwickelt, möchte man jedoch etwas besonderes, wird es schnell kompliziert.

Pro:
+ Standardfunktionen kostenfrei
+ Registrierung nicht zwingend erforderlich
+ Große Auswahl an Touren und Sportarten
+ Sehr einfache Tourenplanung
+ Schöne Druckversion
+ GPX-Datei kostenfrei zum Download

Contra:
- Standard-App nicht für Tablets optimiert
- Premium-App mit 9,99€ recht teuer
- HTML-Einbindung in Homepage sehr überladen



Kommen wir nun zum zweiten Tool: komoot.

Komoot bietet, grob betrachtet, die gleichen Funktionen wie schon outdooractive. Zu den Gemeinsamkeiten gehört, dass beide Systeme mit den Karten von OpenStreetMap arbeiten, was sich auch in der fast gleichen Berechnung der Touren wiederspiegelt. Im nachfolgenden Bild habe ich wieder die gleiche Strecke für Wanderer und Radfahrer berechnen lassen, diesmal jedoch in komoot. Es gibt keine nenneswerten Unterschiede.

Links: Der Wanderweg - Rechts: Die Radtour
Ansicht aus komoot   


Einer der, aus meiner Sicht, gravierensten Unterschiede tritt jedoch bereits viel früher auf, nämlich beim bloßen Betreten der Seite. Man kann keinerlei Funktionen von komoot nutzen, ohne sich zu registrieren. Wie bei outdooractives geht das zwar auch mit E-Mailadresse und Facebook, jedoch habe ich immer eine gesunde Hemmschwelle, wenn ich irgendwo zu einer Registrierung gezwungen werde. Für diesen Test blieb mir jedoch nichts anderes übrig und so wählte ich die Facebook-Variante.

Ohne Moos nix los. Einige wichtige Funktionen gibt's nur gegen bares


Ein zentrales Element von komoot, so verstehe ich es jedenfalls, ist das Verwalten seiner eigenen Touren. Im Gegensatz zu outdooractive liegt der Fokus hier weniger darin, die Touren der Comunity zur Verfügung zu stellen (was zwar auch geht, aber da komme ich gleich zu), sondern eher darin, seine bereits zurückgelegten Strecken online zu hinterlegen und zu verwalten.
Das beginnt bereits damit, dass man zwar Touen, ähnlich wie bei outdooractives, planen und in deinem Profil hinterlegen kann, wenn man sie dann aber als Datei für das GPS-Gerät herunterladen möchte, erhält man die Fehlermeldung "Um gleich loszulegen, schalte die Region für diese Tour frei."
Wie bitte? Ich muss erst etwas freischalten, um eine einfache GPX-Datei herunterladen zu können? Okay dachte ich mir, da forsche ich mal nach. Ich bin dann auch recht schnell fündig geworden und war doch ein wenig verwundert über das, was mir angeboten wurde.
Bei komoot kann man (leider) nicht so einfach mir nichts, dir nichts eine Tour planen und drauf loswandern, nein, das geht nicht. Man muss sich zuvor eine (Lieblings-) Region aussuchen und diese gegen einen Obolus käuflich erwerben, bevor man an die GPX-Datei herankommt. Das heißt, wenn ich mich bspw. für die Eifel als Region entscheide, kann ich alle Touren in dieser Region planen und fürs GPS herunterladen. Habe ich dann jedoch mal spontan Lust aufs Siegerland, so wird mir der Zugriff auf den Download so lang verwehrt, bis ich auch das Siegerland als Region kaufe. Zwar könnte man sich für fast 30€ das Komplett-Paket holen und so alle Regionen freischalten, das jedoch lohnt sich eigentlich nur für Leute, die dauernd unterwegs sind. Eine einzelne Region ist für 3,99€ zu haben. Eine Art "Mengenrabatt" gibt's dann irgendwie auch noch. Nach dieser Überraschung fiel es mir schon recht schwer, mich zu motivieren, das Tool weiter auszutesten ... da half auch die eine Gratis-Region nichts. 
Nachdem ich Touren angelegt habe (ein GPX-Import steht hier ebenso zur Verfügung wie bei Outdooractive) habe ich versucht, Bilder zu dieser Tour hinzuzufügen, wie ich es bei einigen Beispielen schon gesehen hatte. Nach längerer Suche stellte sich heraus, dass diese Funktion erst zur Verfügung steht, wenn man die Tour offiziell als "gemacht", also erledigt, markiert hat. Und wie geht das? Indem man die GPX-Datei herunterlädt. Sehr clever!
Das konnte ich dann also auch nicht testen und so fand ich eine andere Möglichkeit, "gemachte" Touren einzustellen und diese dann mit Bildern zu versehen.
Das widerrum ging dann auch erstaunlich gut und einfach. Zu meiner Überraschung konnte man die Bilder auch auf der Karte hinterlegen, sodass angezeigt wird, wo genau man die Fotos gemacht hat.

Ein Lichtblick: Die Tour in die Website integrieren


Wie schon bei outdooractive lässt sich diese (bebilderte) Karte mit einem einfachen HTML-Code in die eigene Homepage integrieren. Im Fall der komoot-Karte sieht das dann so aus:



Diese Darstellung finde ich deutlich ansprechender als die oben zu sehende von outdooractive. Aus diesem Grunde werde ich darüber nachdenken, diese Kartenansicht ab sofort häufiger hier im Blog anzubieten. Einziges Manko: Man kann nur die eigenen Touren einbinden.
Mit einem einfachen Klick auf "In komoot öffnen" gelangt man direkt zur Tour und erhält dort alle weiteren Informationen. Im Übrigen kann seine "gemachten" Touren inkl. bebilderter Karte der Community zur Verfügung stellen und sich selbst die GPX-Datei für diese Tour herunterladen.
Aufgrund der kostenpflichtigen Funktionen habe ich die App von komoot nicht weiter getestet und kann daher keine Wertung dazu abgeben.

Fazit: 
Gutes Tool mit einigen Bedienungsschwächen und wenig bzw. schwer zu findenden Hilfestellungen. Leider sind einige Funktionen zur spontanen Tourenplanung kostenpflichtig.

Pro:
+ Bebilderte Karte
+ Übersichtliche HTML-Integration
+ Kostenfreie App

Contra:
- Keine Nutzung ohne Registrierung
- GPX-Dateien zum Teil kostenpflichtig
- Regionen müssen kostenpflichtig freigeschaltet werden
- Druckversion der Touren spuckt (bei mir) nur vier weiße Seiten aus

Nun müsst ihr selbst entscheiden, welches Tourenplanungs-Tool ihr wählt. Die links findet ihr nachfolgend.
www.komoot.de
www.outdoractive.com

Sollte hier noch nicht das richtige dabei gewesen sein, so kann ich euch noch den folgenden Beitrag ans Herz legen, in dem ich mich im vergangenen Jahr schon einmal mit Online Tourenplaungen beschäftigt habe: Wandern 2.0 - Mit Online-Tools zur perfekten Tour

Die Druckversion einer Tour von outdooractive
Die Druckversion einer Tour von outdooractive


Ein Auszug aus der Website von komoot, auf denen drei Paketpreise zum Kauf von Regionen dargestellt sind
Die Preisklassen für den Kauf von Regionen bei komoot

Liebe Grüße und viel Spaß beim rumsurfen,
Timo

Im Rausch der Höhe - Träumen und Fernweh am Dienstagabend

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Im Bild ist ein verschneites Gebirge zu sehen. Das Bild ist aus einem Helikopter entstanden. Zwischen den Gipfeln sind vereinzelt Wolken zu sehen, in der Bildmitte steht "im Rausch der Höhe"Stellt euch bitte folgende Situation, einen typisch deutschen "Sommertag" in Deutschland vor:

Ihr kommt Abends, nach einem langen Arbeitstags, nach Hause, zieht euch etwas bequemes an, macht euch etwas zu essen, schaltet den Fernseher ein und landet durch Zufall bei einer Dokumentation mit bekanntem Thema, aber neuen, atemberaubenden Bildern und philosophischen Gedanken.
Genau so ist es mir gestern Abend passiert. Ich kam nach Hause und kurze Zeit später fing es an zu regnen, was für mich nach einem gemütlichen Abend auf der Couch klang. Gesagt, getan:
Zwei Brote geschmirrt, bequeme Sachen angezogen und mal schauen, was so an einem Dienstagabend im TV läuft.
Zu meiner Überraschung dauerte es nicht lang, bis ich was passendes für mich entdeckte: Eine 45-minütige Dokumentation im ZDF über die Alpenüberquerung auf dem E5.
Über diese Tour habe ich vor fast einem Jahr hier schon einmal berichtet, damals war es eine Dokumentation der Sendereihe "Wunderschön!" des WDR. Ich selbst fand die gestrige Doku in vielerlei Hinsicht jedoch schöner, da hier deutlich atemberaubendere Bilder zu dieser unverwechselbaren Landschaft gezeigt wurden. Hinzu kommt, dass diese Doku gefühlt etwas stiller und philosophischer daher kam. Die Vielfalt an Ereignissen, die auf der Wanderung der bunt gemischten Truppe stattfanden, rundete die gesamte Sendung ab.

Macht euch am besten selbst ein Bild und schaut euch die Doku einfach an - die 45 Minuten sind wirklich gut investiert.
Unter folgendem Link oder im Rastlos-Youtubechannel könnt ihr euch die Doku ansehen:

http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/2792958/Im-Rausch-der-H%C3%B6he-Zu-Fu%C3%9F-%C3%BCber-die-Alpen

Viel Spaß beim anschauen!

Liebe Grüße,
Timo

Auf dem Klüttenweg bei Bornheim

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Ein Waldweg
Der ein oder andere hat es vielleicht schon bemerkt: Ich bin ein großer Freund von Wandertouren, bei denen man noch etwas lernen kann und/oder die die eine histotische Geschichte zu erzählen haben - und sei es nur am Wegesrand.
Am gestrigen Sonntag entschied ich mich, wenn auch unbewusst, mal wieder für eine solche Tour. Eigentlich habe ich nach einer Wanderstrecke gesucht, die nicht so weit von Köln entfernt lag und vor allem eine, die man erreichen kann, ohne dass man lange über irgendwelche Autobahnen fahren muss. Da die Straßenbetriebe NRW sich dazu entschieden haben, an diesem Wochenende die Leverkusener Autobahnbrücke (A1) zu sperren, dachte ich mir, könnte es auf den Straßen und Autobahnen um Köln herum vielleicht etwas voller werden, weshalb ich nach einer Tour in der Nähe Ausschau hielt. In dem Wanderführer "Rund um Köln" von Peter Squentz wurde ich dann fündig und entschied mich für eine nur 18 km entfernte Tour in Bornheim Walberberg.
Einen Parkplatz fand ich schnell vor einer Bankfiliale und so ging es eigentlich auch sofort los.
Nach ein paar hundert Metern fiel mir auf, dass ich einen Teil der Strecke im letzten Jahr schon mal gewandert bin. Zwar in die entgegengesetzte Richtung, aber irgendwie kam mir das Örtchen schon bekannt vor. Als ich dann am Schlosshotel Domäne Walbersberg vorbeikam, hatte ich Gewissheit und wusste, wo ich war. Irgendwie sehr witzig.
Eine Grabstätte mit einem Herz aus weißen Steinen, darin rot gepflanze Blumen. Hinten steht ein eisernes Kreuz mit verschiedenfarbigen Planeten
Das Grab von Heinrich Böll und seiner Frau
Ich folgte der Straße ein ganzes Stück und freute mich schon auf den Ausblick, den man hat, wenn man am Ende der Straße angekommen ist und den ich von meiner letzten Tour noch gut vor Augen hatte. Am Aussichtspunkt angekommen stellte ich meinen Rucksack ab und schoss ein paar Fotos. Nebenher bediente ich mich noch reichlich am gut gefüllten Brombeerstrauch. Ich liebe es, im vorbeilaufen von Sträuchern zu naschen. Das ist für mich immer ein richtiges Wanderhighlight.
An dieser Stelle verlässt man die Straße und folgt einem Waldweg einige hundert Meter in den Wald hinein (logisch, sonst wäre es ja kein Waldweg). Vorbei an weiteren Brombeersträuchern und Pferdekoppeln gelangte ich schließlich an den Berggeistweiher, den man zwar nicht direkt erreichen, aber immerhin durch die Bäume erahnen kann. Der Berggeistweiher ist eine ehemalige Braunkohlegrube, die ihren Höhepunkt in der Mitte des 19. Jahrhunderts hatte, bevor sie im Jahre 1930 geflutet wurde.
Am Berggeistweiher dann verließ ich den Römerkanalwanderweg, der mich bis hierher begleitet hatte und bog nach links in den Klüttenweg, der der Tour sowohl hier als auch in dem Wanderführer ihren Namen gibt. Etwa 2,5 km durch den schönen Villewald sind es von hier aus bis nach Merten, genauer gesagt, in die Siedlung "Mertener Heide". Am Ende der Silcherstraße bog ich rechts ab, um an der darauffolgenden Weggabelung den linken Weg zu nehmen. Dem Friedensweg folgte ich Bergab zum Mertener Friedhof, auf dem der bekannte Schriftsteller und Nobelpreisträger Heinrich Böll begraben liegt.
Nachdem ich auf dem Friedhof meine Wasserflasche wieder gefüllt hatte (ein guter Tipp, den ich mal online entdeckt habe), ging ich den Friedensweg wieder zurück bis zur Silcherstraße, um dann wieder dem Römerkanalwanderweg zu folgen.
Die Klüttenweg-Tour im Detail

Über eine asphaltierte Waldstraße, die mich zeitweise wegen ihrer Betonplatten als Straßenbelag an die Nordschleife erinnert hat, ging es weiter, hinauf zum Schneeberg. Von hier aus hat man eine wunderschöne Aussicht (ich glaube auf Bornheim). Ein kleiner Pferdestall mit Reitplätzen lädt zum verweilen und zuschauen ein. Ein 68 Meter hoher Fernmeldeturm thront auf dem Schneeberg.
Ein kleines Stück weiter führt der Wanderweg wieder in den Wald hinein. Durch eine kleine, schmale, gestern etwas matschige Schlucht geht es wieder in Richtung Walberberg. Am Ende der Schlucht erinnert eine kleine Infotafel an den Zeppelinabsturz, der sich im Jahre 1914 zu Zeiten des ersten Weltkriegs am Schneeberg erignete.
Wieder in Walberberg angekommen, führte der Weg vorbei an der Kitzburg, die man leider kaum einsehen kann und weiter durch die Limburger Gasse, an deren Ecke bis 2013 die s.g. "Limburg" stand, die eigentlich jedoch ein Weingut war. Eine Tafel an der Häuserfassade des neu gebauten Gebäudes erinnert daran.
Gerade einmal 100 Meter vom Ziel entfernt wartet dann noch ein Stück der alten römischen Wasserleitung darauf, bestaunt zu werden. Gegenüber befindet sich, vor der Kirche St. Walburga, die ca. 200 Jahre alte Gerichtslinde, unter der bis zur Neuzeit Gericht gehalten wurde. Auch hieran erinnert eine Infotafel. Zur Kirche hochzugehen lohnt sich, denn bei der Restaurierung der Außenfassade vor einigen Jahren wurde ein etwa postkartengroßes Loch in der gelassen, in dem man erkennen kann, dass die Kirche hauptsächlich aus Steinen der ehemaligen römischen Wasserleitung gebaut wurde. Hinter der Kirche befindet sich der Friedhof, an dessen Seite der Hexenturm zu bestaunen ist. Der Hexenturm ist der einzig erhaltene Rest einer ehemaligen Burganlage aus dem 12. Jahrhundert und wirkt heute, so schreibt es der Wanderführer, wie ein weißer Taubenturm auf Mykonos. Stimmt sogar irgendwie.
Vom Hexenturm waren es nur noch wenige Meter bis zum Ausgangspunkt.
Alles in allem eine wirklich schöne Tour, die zum Schluss hin sogar noch sehr informativ und abwechslungsreich daherkommt.

Wie immer habe ich jetzt noch ein paar Bilder für euch - und das ab jetzt in neuem Design bzw. neuer Anordnung (für die Beschreibung einfach die Mouse auf das Bild legen)!




Liebe Grüße,
Timo

Die Bergische 50 - Marathonwanderung bei Kaiserwetter

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50 km in ca. 12 Stunden quer durchs Bergische Land wandern ist eine sehr stolze Leistung.

Diese Leistung erbrachten bzw. erbringen heute unzählige Wanderinnen und Wanderer, die am frühen Sonntagmorgen um 8 Uhr auf dem Marktplatz in Bergisch Gladbach gestartet sind. Ich selbst bin zwar nicht mitgewandert (das tue ich mir nun wirklich nicht an), war aber beim Start dabei und habe mich von der Stimmung, die dort herrschte, anstecken lassen. Die größte Herausforderung für mich dabei war ganz klar das frühe Aufstehen um 5:45 Uhr, um rechtzeitig und mit Frühstück in Bergisch Gladbach anzukommen.

Vom Bahnhof aus ging es zum Konrad-Adenauer-Platz an dem sich, vor dem historischen Rathaus, Start und Ziel des Wanderevents befindet. Auf dem Platz warteten bereits zahlreiche Teilnehmer darauf, dass es endlich losging. Viele Imbiss-, Bekleidungs- und Freizeitstände waren dort aufgebaut und warten auf Besucher, die sich an diesem frühen Sonntagmorgen aber noch nicht in einer großen Vielzahl zeigen wollten.
Manuel Andrack im Gespräch
Vor der Bühne ergriff Josef Willnecker das Wort, erster stellvertretender Bürgermeister der Stadt Bergisch Gladbach, der sich gleich entschuldigte, dass er aufgrund von einigen Terminen nichts selbst an der Bergischen 50 teilnehmen kann. Er bedaure dies sehr, da er in seiner Freizeit selbst gern die Wanderschuhe anzieht und ein paar Kilometer wandern ginge. Um kurz vor 8, der Start stand also unmittelbar bevor, ergriff der "Wanderpapst" Manuel Andrack das Wort und gab allen Teilnehmern noch nützliche Tipps, wie sie bevorstehende Riesenetappe am besten meistern. Bei erwarteten Temperaturen um die 30 Grad war der wichtigste Tipp natürlich "viel Trinken".
In drei Anläufen machten sich ca. 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer anschließend auf den Weg durchs Bergische Land. Von groß bis klein, von alt bis jung und auf zwei und vier Beinen war das Teilnehmerfeld sehr extrem bunt gemischt. Gute Laune war bei dieser bunten Mischung vorprogrammiert.
Wenige Augenblicke später griff er dann zur Pistole und gab, nach dem Countdown, den Startschuss zur Bergischen 50.
Nach dem Start leerte sich der Startbereich sehr schnell und es hatte den Anschein, als seien nichts gewesen. Nach und nach eröffneten zwar die Stände und warteten auf Besucher der Veranstaltung, diese werden jedoch wahrscheinlich noch ein bisschen auf sich warten lassen. Nun noch ein paar Impressionen vom Start der Bergischen 50.



Der Streckenverlauf der Bergischen 50

"Wunderschöne" NRW-Wanderdokus - Eifel und Sauerland Höhenflug

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Eine Berglandschaft mit gelben Feldern, darübergelegt der Schriftzug der Sendung "Wunderschön". Weiße Buchstaben auf rotem Grund
WDR Wunderschön.
Die Sendung ist dem ein oder anderen von euch sicherlich schon bekannt, da ich hier bereits schon öfter darüber berichtet habe und ich finde, dass dies eigentlich ein sehr gelungenes Fernsehformat ist, da man sich nicht nur den Fernreisezielen widmet sondern auch mal die Umgebung vor der eigenen Haustür erkundet.
So wohl auch geschehen in den vergangenen Wochen. Gestern Abend habe ich durch Zufall entdeckt, dass sich der WDR am vergangenen und kommenden Sonntag gleich zwei Nordrhein-Westfälischen Wanderregionen beschäftigt hat und noch beschäftigen wird: Der Eifel und dem Sauerland.

 

Eifelwandern mit Hund


In zwei 90 minütigen Dokumentationen (sofern man das so nennen kann) berichtet der WDR über diese beiden bekannten Wanderregionen.
Der Clou: Die Eifel-Doku befasst sich hauptsächlich mit dem Thema "Freizeit mit Hund" und so wird diese Region kurzerhand auf ihre Hundetauglichkeit getestet.
Erstausstrahlung dieser Sendung ist am kommenden Sonntag (2. Oktober) um 20:15 Uhr im WDR.
Ein paar Informationen und einen Trailer zur Sendung gibt es bereits auf der Website des WDR:
http://www1.wdr.de/fernsehen/wunderschoen/sendungen/tierisch-schoen-eifel-100.html

Unterwegs mit Stefan Pinnow


Die Wanderung über den Sauerland Höhenflug ist indess schon etwas älter. Im Oktober 2013 erwanderte Stefan Pinnow gemeinsam mit der Autorin Kathrin Heinrichs den 251 km langen Fernwanderweg.
Neben Kopffüßern und Pyramiden entdeckte er dort auch den in der Attahöhle reifenden Käse und überflog Winterberg mit einem Kleinflugzeug. Nicht umsonst heißt der Wanderweg ja auch Höhenflug.
Diese ganze Dokumentation gibt es ebenfalls auf der Website des WDR zu entdecken:
http://www1.wdr.de/fernsehen/wunderschoen/sendungen/sauerlandsteig-100.html

Ich wünsche euch viel Spaß beim Anschauen.

Liebe Grüße,
Timo

Um die Villeseen in Erftstadt und Brühl

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Ein See, in den ein Steeg hineinreicht. Am Ende des Stegs befindet sich eine hölzerne Plattform mit einer Bank. Der Steg ist von Bäumen und Seerosen umgebenAaaah ... Endlich mal wieder raus und die Schönheit der Natur genießen!
So schön New York auch war geht doch nichts über eine schöne Wanderung durch die heimische Natur. Das lange Wochenende und der damit verbundene Tag der deutschen Einheit bot sich hier natürlich wunderbar an und so machte ich mir gestern Gedanken darüber, wohin mich meine heutige Tour denn führen würde. So schnell wie ich ein schönes Ziel gefunden hatte, so schnell musste ich dann aber leider auch feststellen, dass ich mir dieses Ziel direkt von der Backe putzen konnte da mein Auto gerade in der Werkstatt steht. Okay, also musste eine Planänderung her und so entschied ich mich kurzerhand für eine Runde um die Villeseen in Erftstadt-Liblar. Diesen Rundweg bin ich vor etwas mehr als zwei Jahren schon einmal gewandert. Damals habe ich mir meinen ersten Wanderführer gekauft und bin kurz danach direkt nach Erftstadt gefahren. Die Tour hatte ich noch in guter Erinnerung und so machte ich mich heute Morgen dann auf den Weg.
Mit dem Zug ist man von Köln aus sehr schnell da (ich bin ziemlich genau 15 Minuten unterwegs gewesen) sodass sich diese Tour auch für kurzentschlossene bestens eignet.
Als der Zug an der Haltestellte "Kierberg" hielt, stellte ich mit Erstaunen fest, dass es sich hier um den Kaiserbahnhof in Brühl handelte, den ich auf meiner diesjährigen Wanderung zum Schloss Augustusburg entdeckt habe. Den Bericht dazu gibts hier.

Ein neuer Bahnhof für Erftstadt und eine regnerische Begrüßung für mich


Kurze Zeit später kam dann gleich die nächste Überraschung, die mir sofort ins Auge fiel: Erftstadt hat in den letzten beiden Jahren offenbar einen nagelneuen Bahnhof bekommen. Inzwischen habe ich mal ein wenig recherchiert und tatäschlich begannen im September 2014 die Bauarbeiten zum heute fast fertigen neuen Bahnhof. Die Bahn muss also kurz nach meiner ersten Wanderung dort mit den Bauarbeiten begonnen haben. Lediglich ein Teil der alten Bahnübergangsschranke ist noch erhalten geblieben.
Baumstämme, die komplett, von oben bis unten, mit Blättern behangen sind.
Dieser neue Bahnhof konnte jedoch nicht über das Wetter hinwegtäuschen: es regnete. Irgendwo auf dem Weg vom Kölner Südbahnhof nach Erftstadt musste dem Wettergot die bekannte Laus über die Leber gelaufen sein denn in Köln schien die Sonne als ich eingestiegen bin. Nun ja, man ist ja vorbereitet und so umhüllte ich schnell meinen Rucksack mit einer Regenhaube nachdem ich meinen Schirm aus diesem geholt hatte.

Der eigentliche Weg ist recht schnell beschrieben: Vom Bahnhof aus ging es vorbei am Waldbiergarten, dem glaube ich einzigen Ausflugslokal auf dieser Tour. Ich habe gerade mal Google gefragt, ob dieser Biergarten überhaupt noch geöffnet hat und bin dabei auf einen schönen Spruch in einem Fernsehbericht gestoßen. Ein Herr, sitzend in diesem Biergarten beschreibt ihn als "schönsten Biergarten von Köln, der aber per Kontinentaldrift ein bisschen ins Off gerutscht ist". Ich musste gerade herzlich lachen. Neben 100 Biersorten gibt es hier übrigens auch einen Fahrradverleih.
Memo an mich selbst: beim nächsten Mal gehe ich rein und nich wieder vorbei!
Vom Waldbiergarten aus folgt man dem Liblarer See bis zu einem großen Parkplatz. Hier liegt das Strandbad des Liblarer Sees, das zwar zu einem Campingplatz gehört, aber für kleines Geld trotzdem öffentlich genutzt werden kann. Da ich das Bad bis kurz vorher von oben hatte, verzichtete ich gern und wanderte weiter. Ein Stück folgt man der Straße, biegt dann wieder auf einen Schotterweg ein, auf dem man kurz den Franziskussee streift, bevor ein langer, gerade Weg einen ans Ufer des Untersees bringt.

Viele Seen und ein alter jüdischer Friedhof - die Ville Seenrunde


Die Seenrunde im Detail
Hier machte ich Pause und genoss die Sonne, die inzwischen wieder zum Vorschein kam und sich auf der Oberfläche des Sees spiegelte. Nach der kleinen Rast auf meinem neuen Mini-Wanderhocker, den ich mir vor einiger Zeit mal gekauft habe (ein witziges, kleines, leichtes Ding, das eigentlich keiner wirklich braucht, aber heute sehr guten Dienst geleistet hat - gibt's hier zu kaufen) folgte ich den, durchweg mit Schotter befestigten Wegen weiter, vorbei am Entenweiher, den man durch die Bäume ein wenig erkennen konnte bis zum Villenhofer Maar mit seinen Angelstegen. Auch wenn man die eigentlichen Angelplattformen nicht betreten darf loht es sich, 2-3 Schritte auf die Stege zu gehen - von dort hat man eine fabelhafte Sicht auf eine große Seerosenfläche.
Ein schmaler, kurzzeitig steil ansteigender Trampelpfad führt vom Villenhofer Maar direkt vorbei am Zwillingssee mit seiner Schutzhütte sowie am Donatussee, hinter dem man kurz einem Reitweg in eine Senke folgt, die man aber unmittelbar wieder verlässt.
Oben angekommen stand ich vor Baumstämmen, die völlig mit Blättern zugehangen waren. Es hatte ein wenig den Anschein, als wollten sich die Bäume verstecken - ein schöner Anblick.
Diesem Weg folgend biegt man am Ende nach links ab um sich auf dem Wanderparkplatz des Donatussees wiederzufinden. Hier folgt man der Zufahrt, die unter den Bahngleisen hindurchführt und biegt hinter dem Bahndamm nochmal rechts in einen Schotterweg ab. An diesem Weg liegt, direkt an der Bahnstrecke, der alte jüdische Friedhof Liblar, der während der NS-Zeit komplett zerstört wurde. 1961 wurden zum Gedenken fünf Grab- sowie ein Gedenkstein aufgestellt. Der Friedhof ist zwar spärlich umzäunt, jedoch ist das Tor unverschlossen.
Diesen Friedhof kannte ich noch vom letzten Mal und so legte ich auch dieses mal einen kleinen Kiesel auf den Gedenkstein. Dies wird, so zumindest habe ich es mal gelesen, ähnlich betrachtet wie der Blumenschmuck auf einem christlichen Friedhof.
Vom Friedhof aus sind es keine 5 Minuten Fußweg mehr zum Startpunkt, dem Bahnhof Erftstadt.

Diese Tour empfiehlt sich aufgrund ihrer guten Erreichbarkeit und ist im Sommer sowie im Winter gut wanderbar. Leider bietet sie wenig abwechslungsreiche Landschaft, was mich aber wenig gestört hat.
Wer die Tour einmal nachwandern möchte, der kann sich die GPS-Datei sowie eine kleine Wanderkarte auf der Seite von Outdooractive herunterladen bzw. ausdrucken.
Und nun noch die allseits beliebten Wanderimpressionen.



Ausgetestet: Der Esbit Trockenbrennstoffkocher

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Hier sieht man die Einzelteile des Kochers. Oben rechts ein grauer Topf mit einem schwarzen, gummierten Griff. Daneben liegt der Deckel mit einem kleinen klappbaren Griff. Unter dem Deckel liegt der eigentliche Kocher mit diversen Luftöffnungen sowie einer schwarzen, bereits mit Brandspuren versehenen Innenpfanne. Neben dem Kocher liegt ein schwarzer Stoffsack, an den das Markenlogo von Esbit angenäht ist. Neben dem Sack liegen zwei weiße BrennstofftablettenVor einiger Zeit wurde ich von einem guten Freund gefragt, was ich so alles auf meinen Wandertouren dabei habe bzw., wie es mein Gegenüber ausdrückte, "mit mir herumschleppe".
Ich berichtete ihm, woraufhin er mich fragte, ob ich von meinen Produkterfahrungen auch hier in meinem Blog berichte. Als ich verneinte, fragte er mich nach dem Grund, den ich jedoch auch nicht wusste.
Ich als Produkttester? Ein wenig konnte ich mich mit dem Gedanken anfreunden und so überlegte ich mir kurzerhand, hier nun meinen ersten Produkttest zu veröffentlichen.

Ein erstes Testobjekt war schnell gefunden: Der Trockenbrennstoffocher der Firma Esbit, den ich seit nunmehr zwei Jahren mein Eigen nenne.

Ursprünglich als Gag und Überraschung für eine Tour in den Alpen angeschafft, verrichtet der Kocher nun auch auf Wanderungen in den heimischen Regionen gute Dienste. Besonders in den kälteren Jahreszeiten versorgt mich der Kocher auf Tour mit heißem Wasser für einen Kaffee oder eine Suppe.

Der Kocher im Detail


Der Kocher wird in einem kleinen, schwarzen Stoffsäckchen geliefert, in dem er auch während der Wanderung transportiert wird. Im zusammengebauten Zustand ist er 9,7 x 10,2 cm klein und mit 210 g Gewicht bestens für den Wanderrucksack geeignet.
Der Zusammenbau ist kinderleicht: Der eigentliche Kocher (im obigen Bild das Teil mit den Brandspuren unten rechts) wird in den Topf gestellt. Die Topfgriffe werden umgeklappt und so an den Topf angelegt. Deckel drauf, in den Sack und fertig. Der Deckel ist mit einem kleinen, klappbaren Griff ausgestattet, der es ermöglicht, ihn anzuheben ohne sich gleich die Finger zu verbrennen.
Ich habe den Kocher immer in ein kleine Plastiktüte gelegt, bevor ich ihn in den Topf stecke. Grund ist, dass sich ab und an noch Aschereste lösen können, die dann in den Topf fallen.
Während des Transports lagere ich im Kocher auch die passenden Brennstofftabletten der Marke Esbit.

Hier sieht man den grauen Topf mit dem Deckel. Die schwarzen Griffe sind umgeklappt und an den Topf angelegt.
Transportzustand
Esbit steht für "Erich Schumms Brennstoff in Tablettenform", welcher seit 1936 hergestellt und
vertrieben wird. Verwendet wird dieser Brennstoff seit Jahrzehnten u.a. bei der Bundeswehr oder dem österreichischen Bundesheer.
Die Tabletten gibt es in verschiedenen Packungsgrößen, von denen ich zwei verschiedene besitze:
20x 4g und 12x 14g.
Der Brennstoff ist sehr leicht und in gut sortierten Outdoor- und Freizeitgeschäften sowie Campingausstattern oder im Internet erhältlich. Die 14g Tabletten sind nochmals einzeln verpackt, was mir pesönlich nicht so gut gefällt. Das ist unnötiger Müll, den man auf Tour nicht braucht.
Ich hatte aber bisher noch nie Probleme, Brennstoffnachschub zu bekommen.

Der Topf hat eine sehr gut ausgearbeitete Kante, durch die es möglich ist, Flüssigkeit ohne Tropfen in eine Tasse oder ein anderes Gefäß zu schütten.  Eine eingestanzte Skala ermöglicht es, die Wassermenge zu messen. Maximal sollte der Topf mit 400 ml befüllt werden.

Aufbau und Zubereitung


Der Aufbau des Kochers ist sehr simpel. Er sollte auf einem möglichst geraden Untergrund stehen und mit der Öffnung (logisch) nicht in den Wind gestellt werden.
Die Brennstofftabletten werden in die dafür vorgesehene Schale auf dem Boden des Kochers gelegt, angezündet und der Topf kommt einfach oben drauf. Das wars. Je nach Umgebungstemperatur muss mehr oder weniger Brennstoff verwendet werden, um das Wasser oder den sonstigen Inhalt zu erwärmen.
Laut Hersteller braucht es 2x 4g Brennstoff um 0,25 l Wasser in ca. 5 Minuten zu erhitzen.
Ganz grob würde ich das unterschreiben, jedoch brauche ich meist noch eine dritte Tablette, um das Wasser wirklich heiß zu bekommen. Im tiefsten Schneewinter habe ich den Kocher noch nicht ausprobiert, daher kann ich leider nicht sagen, wie hoch der Brennstoffverbrauch bei diesen Witterungsverhältnissen ist.
Auf einer meiner letzten Wanderungen habe ich mit dem Kocher eine dickflüssige Tomatencremesuppe erwärmt. Das ging mit einer 14g Brennstofftablette wunderbar und letztlich hätte ich sogar noch etwas Wasser erwärmen können, da der Brennstoff noch brannte, als die Suppe richtig heiß war.
Das ging aber leider nicht, da der Topf natürlich voller Tomatensuppe war und ich keine Möglichkeit hatte, die Tasse auf den Kocher zu stellen. Die Tasse ist einfach zu klein. Dann irgendwann kam mir DIE Idee, wie ich das in Zukunft lösen kann: Ich hatte noch ein unbenutztes Lüfterschutzgitter in meinem Werkzeugkasten, das ich seither dafür verwende, um meine kleine Aluminiumtasse auf den Kocher zu stellen. Das nur mal so als Tipp für euch ;-)

Der Kocher steht zusammengebaut auf einem Baumstumpf. Im Kocher brennen unten zwei Brennstofftabletten. Der Griff des Topfes ist ausgeklappt und der Deckel ist aufgelegt
Der Kocher im Einsatz

Fazit des Esbit Trockenbrennstoffkochers


Der Kocher ist optimal für eine Tageswanderung. Besonders dann, wenn abzusehen ist, dass es keine Einkehrmöglichkeit am Wegesrand gibt, man jedoch nicht auf einen Kaffee oder eine warme Mahlzeit verzichten möchte.
Man darf jedoch keinen schnellen Hunger haben, da die Erwärmung des Wassers einige Zeit in Anspruch nimmt. Auch solltem an mit dem Brennstoff nicht zu sparsam sein.

Pro:
+ Geringes Gewicht
+ Geringes Packmaß
+ Leichte Handhabung
+ Integrierter Windschutz

Contra:
- Verbraucht recht viel Brennstoff
- Aufheizdauer recht lang 
- Hinterlässt schwer zu entfernende Brennstoffreste im Kocher

Der Kocher sowie die passenden Brennstofftabletten sind unter anderem bei Amazon oder in den nachfolgend aufgelisteten Onlineshops erhältlich.





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Der Natur auf der Spur - Ein Buchtipp

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Man sieht ein Buch. Auf dem Buch sind zwei Rehe zu sehen, welche in die Kamera schauen. Darunter befindet sich ein roter Kasten, in dem der Buchtitel zu lesen ist. Rechts und links neben dem Buch liegen Kastanien.Vielleicht kennt ihr das auch: Ihr wandert durch die Natur und entdeckt einen, für euch neuen Baum, eine interessante Pflanzenart oder ein kleines Krabbeltiert und ihr fragt euch, was das ist.
Klar, die Standarts wie Rotkehlchen, Elster oder ein paar Bäume wie eine Kastanie, eine Birke und eine Eiche kennt man. Aber wüsstet ihr den Unterschied zwischen einer Weißtanne, einer Waldkiefer und einer Douglasie?
Also ich nicht. Und genau das hat mich schon häufig geärgert, weshalb ich mir heute spontan ein Buch gekauft habe, dass ich euch jetzt und hier kurz vorstellen möchte.

Schwergewicht zum kleinen Preis

Nur sage und schreibe 7,99€ kostet der "Naturführer für Unterwegs" aus dem Kosmos-Verlag. Durchweg gute Bewertungen haben mich heute dazu veranlasst, in die Buchhandlung meines Vertrauens zu gehen und mir den Naturführer dort einmal genauer anzusehen.

Was mir direkt beim ersten in-die-Hand-nehmen aufgefallen ist, war das Gewicht. Mit fast 600g ist das Buch wahrlich kein Leichtgewicht im Wanderrucksack. Dennoch macht der Inhalt, und darauf kommt es ja an, das Gewicht wieder wett. Auf 368 Seiten und mit über 750 Fotos wird dort klein und kompakt alles Wissenswerte zu den häufig vorkommenden Pflanzen und Tieren erklärt.
Unterteilt ist das alles in die Lebensräume Wald, Wiese und Feld, Siedlung, Gewässer, Berge und Küste.

Dank Kunststoffhülle perfekt für draußen


Die einzelnen Lebenräume unterscheiden sich dann je noch in verschiedene Spezies. Im Lebensraum Wald wäre das bspw. Pilze, Farne, Blumen, Bäume und Sträucher, wirbellose Tiere, Vögel und Säugetiere.
Jede dieser Kategorien ist dann mit den geläufigsten und verbreitesten Arten ausgefüllt, wobei die Arten je mit Bild und einem kurzen Text beschrieben sind. Besondere Hinweise sind am Rand vermerkt und so sofort einsehbar.

Am Ende des Buches findet der Leser eine schnelle Zusammenfassung über essbare und giftige Pflanzen sowie eine Auflistung häufig vorkommender Tierspuren. 

Abgesehen vom ausführlichen Inhalt gefällt mir sehr gut, dass das Buch in eine Kunststoffhülle einegepackt ist und so mit perfekt vor leichtem Regen geschützt ist.

Mein Fazit:
Ein MUSS in jedem Wanderrucksack. Für das Gewicht von 600g lasse ich ab sofort lieber einen Apfel zuhause und nehme stattdessen das Buch mit. Der Preis von 7,99€ ist unschlagbar!
Besonders für Familien mit Kindern ist das Buch bestens geeignet. So lernen sowohl klein als auch groß noch was über die Natur vor der eigenen Haustür.

Das Buch ist in jeder gut sortierten Buchhandlung sowie bspw. bei Amazon erhältlich.

In diesem Sinne wünsche ich viel Spaß beim durchstöbern.

Liebe Grüße,
Timo
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Auf dem Sülzbahnsteig - Von Viadukten und schönen Aussichten

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Ein Holzpfosten, an dem ein weißes Blechschild geschraubt ist. Auf dem Blechschild sieht man eine grüne Dampflok, darüber den Schriftzug "Sülzbahnsteig". Im Hintergrund ist eine Weide sowie eine Straße zu erkennen.
Wandern ist schön. Ich glaube, soweit sind wir uns alle einig. Und Wandern auf historischen Pfaden ist noch schöner. Das sehe zumindest ich so. Wobei historische Pfade natürlich sehr weitläufig ausgelegt werden können.
Am vergangenen Dienstag erwanderte ich den Sülzbahnsteig im oberbergischen Lindlar, der zu einigen Teilen auf der Bahntrasse der ehemaligen Sülzbahn errichtet wurde und an die erste und bislang einzige Bahnverbindung zwischen Bergisch Gladbach und Lindlar erinnert. Der Bahnbetrieb wurde zu Beginn der 1960er Jahre eingestellt. Seither standen die eigens für die Sülztalbahn gebauten Trassen und Viadukte ungenutzt herum und verfielen zusehenst, bis sie, im Rahmen des "Alleen-Radwege-Programms", zwischen 2008 und 2013 wieder restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. In diesem Zuge entstand auch der 11 km lange Sülzbahnsteig, von dem ich hier nun sehr gerne berichte.

Vom Sülzbahnsteig habe ich vor einiger zeit eher zufällig erfahren. Wie, weiß ich auch nicht mehr genau. Jedenfalls stand seither für mich fest, dass ich diese Tour mal erwandern möchte.
Da ich diese Woche noch Urlaub hatte und mir der Dienstag aus meteorologischer Sicht ganz brauchbar erschien, entschied ich mich dazu, an diesem Tag nach Lindlar zu fahren.
Die Parkplatzsuche vor Ort erwies sich als recht einfach. Der Startpunkt liegt in einem Wohngebiet und man kann recht bequem am Straßenrand parken.
Am Ausgangspunkt der Tour ist eine Infotafel sowie eine Schutzhütte zu finden. Letztere ist übrigens die einzige auf der ganzen Runde. Die Infotafel erklärt aufschlussreich die Geschichte der Sülztalbahn und zeigt einige Bilder aus vergangenen Zeiten.
Der erste Teil des Weges ist vollständig asphaltiert und gleich zu Beginn erkennt man das Zeichen, das auf den bevorstehenden 11 km wegweisend sein wird: Eine grüne Dampflok auf weißem Grund. Der Gesamte Weg ist mit diesem Zeichen gut gekennzeichnet sodass man sich kaum verlaufen kann.
Eine steinerne Brücke mit Bögen, durch die eine Straße führt. Oben an der Brücke ist ein Brückengeländer.
Das Viadukt in Linde
Bildquelle: Caesius / wikipedia.org
Vorbei an Kuhweiden mit kleinen Kälbern biegt der Weg vor einer Brücke nach rechts ab und führt nach unten zur Straße, an der man einige Meter entlangläuft, bevor man nach links abbiegt und an einigen Fischteichen entlangwandert. Am Ende der Fischteiche geht es dann erstmals bergauf, unter einer weiteren Brücke hindurch bis man wieder auf einem asphaltierten, schnurrgeraden Weg steht, der direkt über den Bahndamm führt.

Das restaurierte Viadukt von Linde


Warum die Planer des Sülzbahnsteigs diesen Weg entlang der Fischteiche gelegt haben, will sich mir nicht ganz erschließen, da man den Weg auch einfach hätte geradeaus laufen können um auf den Bahndamm zu gelangen. Nun ja, irgendeinen Sinn wird es gehabt haben. Oder auch nicht. Keine Ahnung.

Der Bahndamm führt geradewegs auf das Viadukt, dass zwischen 1909 und 1912 erbaut wurde und nach der Stilllegung der Bahnstrecke ebenfalls Jahrzentelang ungenutzt blieb. Seit der Restaurierung führt ein asphaltierter Fußgänger- und Radweg darüber.
Leider gibt es keine Möglichkeit, ein schnelles Foto vom Viadukt zu machen, sodass auch ich hier leider auf ein Foto aus Wikipedia zurückgreifen muss.
Vom Viadukt aus hat man einen schönen Blick auf das oberbergische Land. Hier kann man ein bisschen verweilen und sich die Zeit damit vertreiben, die Botschaften der Liebesschlösser zu lesen, die verliebte Pärchen am Brückengeländer angebracht haben.

Ein paar Meter hinter dem Viadukt kann man am linken Wegesrand alte, inzwischen von Moos überzogene Bahnschwellen entdecken. Folgt man dem Weg noch ein Stückchen weiter, gelangt man zum ehemaligen Bahnhof Linde. Dieser Bahnhof ist heute in Privatbesitz, umzäunt und nicht zugänglich. Ein paar Meter alte, zugewachsene Bahnschienen sind frei zugänglich und an der (leider funktionsuntüchtigen) Weiche kann man mal ausprobieren, welche Kraft damals aufgebracht werden musste, um diese zu verstellen. Das Highlight am Bahnhof Linde ist jedoch ganz klar die alte Dampflokomotive, die wie im Dornröschenschlaf im Garten des Bahnhofsgebäudes steht. Ein Zaun gewährt halbwegs freien Blick auf die alte Dame, die leider sehr von Grünspan überzogen ist.


Kurz vor einem Firmengelände geht ein kleiner Trampelpfad steil bergauf. Hier beginnt der vielleicht abenteuerlichste Teil der Wanderung. Auf kleinen, sehr schmalen Pfaden führt der Weg weiter. Zur Rechten ein großes Feld, zur Linken eine recht steile Böschung, die man ziemlich leicht herunterrutschen könnte, wenn man mal daneben tritt. Hier verläuft übrigens auch der bergische Panoramasteig.
Am Ende dieses Trampelpfades steht man wieder auf einer Straße, der man ein paar Meter folgt, eine Kreuzung überquert und nach kurzer Zeit wieder auf einen Feldweg abbiegt. Diesem folgt man in ein kleines Waldstück hinein, in dem es dann wieder ein bisschen bergauf geht.
Die Route im Detail
Ein paar Meter nach einer scharfen Rechtskehre überquert man einen kleinen, typisch oberbergischen Hof, auf dem offenbar noch Viezucht betrieben wird. Den kleinen, gemütlich aussehenden Hof mit einem Strohlager auf dem Dachboden lässt man zügig hinter sich um wieder ein kleines Stück durch den Wald zu wandern, vorbei an einem Holzlagerplatz.

Auf den Höhen über Kemmerich


Über er einen Feldweg wandert man weiter, überquert eine Straße und wandert dann wieder durch ein kleines Waldstück. Hier legte ich eine Pause inkl. heißer Suppe aus meinem kleinen Kocher ein.
Kurz hinter dem Waldstück gelangt man auf einen weiteren Feldweg, auf dem ich das Gefühl hatte, irgendwo in Bayern zu sein. Am Ende des etwas ansteigenden Feldwegs wartet neben einem steinernen Kreuz auch eine traumhafte Sicht über das Oberbergische in Richtung Lindlar.

Die gegenüberliegende Straße entlang wandert man bergab in Richtung des Ortes Kemmerich, den man ziemlich schnell wieder hinter sich lässt um anschließend parallel zur Rheinstraße Richtung Lindlar zu laufen.
Auf halbem Weg etwa kommt man an der St. Rochus Kapelle vorbei, die jedoch kaum zu übersehen ist. Mit ihrer schneeweißen Fassade und dem Spitzturm ist sie ein Hingucker in der Landschaft und ein NRW-Denkmal noch dazu.

Ein paar hundert Meter weiter kann man, wenn man Zeit und Lust hat, einen Schlenker nach rechts machen und das LVR-Freilichtmuseum Lindlar besuchen. Der Eintritt kostet 6,00€, für Kinder bis 18 Jahren ist er frei. Geöffnet hat das Museum Di - So von 10:00-16:00, im Sommer (März - Oktober) bis 18:00 Uhr. Der Weg dahin ist gut ausgeschildert.

Man verlässt die vielbefahrene Straße indem man nach links in die leicht ansteigende Hammerschmidt-Allee einbiegt und dieser bis zum Buchenweg folgt.
Hier rechts abgebogen sind es nur noch wenige hundert Meter bis zum Ausgangspunkt der Tour. Am Ende des Buchenwegs biegt man rechts ab und an der nächsten Möglichkeit wieder links. Nun noch ein paar Schritte und man ist wieder an der Schutzhütte, dem Startpunkt des Sülzbahnsteigs.

Mein Fazit: Eine sehr schöne, abwechslungsreiche Tour die ein bisschen Kondition erfordert, diese aber dafür mit viel Natur und schönen Aussichten belohnt wird.
Für mich mal wieder ein absoluter Tourentipp!
Auch wenn der Weg sehr gut markiert ist und man sein GPS-Gerät auch zuhause lassen könnte gibt es hier die GPS-Datei zum Download.

Zu dieser Tour gibt es eine Vielzahl von Fotos, daher wünsche ich nun viel Freude beim durchstöbern und Anreize holen.


Viel Spaß beim Nachwandern wünscht euch
Timo

Auf die Halde Haniel oder "Auf Kohle gewandert"

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Auf einer Anhöhe aus schwarzem Gestein stehen mehrere, bunt bemalte, ca. 2 Meter hohe Holzbalken. Im Hintergrund ist vernebelt das Panorama über Bottrop und Gelsenkirchen zu erkennen.Ein Sonntag im Oktober. Kein perfektes Wetter, zum zu Hause bleiben aber zu schön.
Genau das richtige Wetter für eine kurze Wanderung mit der Familie auf einen der Berge des Ruhrgebiets - eine Halde.
Halden entstanden zu Zeiten des Steinkohlebergbaus aus überschüssigem Abraum, das bei der Förderung der Steinkohle mitgewonnen wurde, aber nicht genutzt werden kann. Meist bestehen diese Halden aus wertlosem Gestein.
In den vergangenen Jahrzehnten wurde eine Vielzahl der fast 90 Ruhrgebietshalden rekultiviert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. So auch die Halde Haniel, die mit fast 130 Metern eine der höchsten oder gar die höchste Halde ist, die durch den Steinkohlebergbau entstand.
Seit 1987 ist die Halde mit einem Kreuzweg ausgestattet, auf dem alljährlich eine Karfreitagsprozession stattfindet.

Der Kreuzweg auf die Halde Haniel


Vom Parkplatz vor den Zechentoren aus wandert man die Straße bis zu Ihrem Ende entlang. Hier findet man ein grau/silbernes, umzäuntes Gebäude. Wer hier einmal in die Fenster schaut, kann Bildschirme entdecken, die kreisförmig von der Decke hängen.
In diesem Gebäude befindet sich die Grubenwarte der Zeche Prosper-Haniel, von der aus das gesamte Bergwerk überwacht wird.
Neben bzw. hinter dem Gebäude befindet sich ein kleiner Kiesweg an den eine Wiese mit Fußballtoren angrenzt. Diesem Weg folgend überquert man eine Brücke, an deren Ende man nach rechts auf den ausgeschilderten Kreuzweg abbiegt.
Nach einigen Metern gelangt man an die erste Kreuzwegstation. Alle Stationen bestehen aus Kupfertafeln, die mit christlichen Verlautbarungen und Rohrfederzeichnungen der Ordensfrau und Künstlerin Tisa von der Schulenburg versehen sind. Die Kupfertafeln wurden von Bergleuten im Ruhestand hergestellt und in stilisierte Doppelbockgerüste aus Holz eingearbeitet, welche der nahegelegenen Schachtanlage Franz Haniel nachempfunden sind.
Zudem findet man an jeder Station ein Utensil der Zechenarbeit. Vom Abbauhammer über eine Seilscheine und einen Förderkorb bis zur Grubenbahn findet man an den Stationen Stücke, die man sonst selten zu Gesicht bekommt. Auf kleinen Metalltafeln wird der Nutzen der jeweiligen Gegenstände erläutert.
Die nachfolgenden Bilder zeigen die einzelnen Stationen (eine fehlt leider). Zum Vergrößern einfach anklicken.


Je nach Geschwindigkeit und Kondition braucht man etwa eine halbe Stunde, bis man den Kreuzweg beendet und das große Plateau erreicht, auf dem unübersehbar das Gipfelkreuz tront. Das Kreuz wurde im Rahmen des Papstbesuches 1987 errichtet und 1992 an der heutigen Stelle aufgestellt. Davor befindet sich ein steinerner Altar, an dem Karfreitags die heilige Messe gefeiert wird.
Durch spätere, sichelförmige Aufschüttungen ist das Plateau heute jedoch nicht mehr die höchste Stelle der Halde.
Das weitläufige Areal bietet neben schönen Aussichten auch noch weitere Gerätschaften aus dem Steinkohlebergbau.

Kunst und Eventlocation auf der Halde


Die sichelförmige Aufschüttung kann man bequem zu Fuß umrunden und mit etwas Glück, auch noch kleinere Stückchen Steinkohle finden. Ich habe bspw. ein faustgroßes Kohlestück gefunden und als Andenken mitgenommen. Zuhause muss ich mir mal überlegen, was ich damit mache.
Sobald man die Aufschüttung umrundet hat, endeckt man etwas verwunderliches: Ein Amphitheater.
In der s.g. "Bergarena" finden regelmäßig Kultur- und Theaterveranstaltungen statt.
Den Hügel selbst kann man über einen schmalen Weg sehr einfach erklimmen. Bereits von Weitem ist die Kunstinstallation aus alten Bahnschwellen zu erkennen, die 2002 unter dem Namen "Totems" auf der Halde installiert wurde.
Oben angekommen hat man mit fast 130 Metern die höchste Stelle der Halde erreicht und könnte von hier aus den Blick weit über das Ruhrgebiet schweifen lassen, sofern die Fernsicht nicht durch Nebel oder Dunst erschwert wird, wie es bei uns leider der Fall war.
Nach unten, wieder auf das Plateau, ging es über einen schmalen Trampelpfad, der von der Hügelspitze geradewegs auf das Gipfelkreuz zuführt. Auf der Wiese zwischen dem Trampelfad und dem Gipfelkreuz steht ein hölzernes Kreuz mit einem Namen.
Vermutlich handelt es sich um den Namen eines Bergmanns, der 2012 bei einem Grubenunglück auf Prosper-Haniel ums Leben kam. Mit Sicherheit sagen kann ich das aber nicht.
Auf dem Kreuzweg ging es anschließend wieder nach unten.
Mein Fazit: Alles in allem eine sehr schöne Tour. Mit 5,5 km durchaus Familientauglich und vor allem Aussichtsreich (bei schönem Wetter).
Wer anschließend Hunger verspürt, kann einen Abstecher zum nahegelegnen Biker-Treff Grafenmühle machen. Hier gibt es eigentlich immer was zu sehen.
Auch wenn man den Kreuzweg nicht übersehen kann, findet ihr hier die GPS-Datei zum download.
Die üblichen Fotos möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten.

Die Haard bei Haltern am See - Von Herbstdeko und komischen Pilzen

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Im Vordergrund befindet sich Wasser. Es ist nebelig, die Sonne geht unter. Auf der anderen Uferseite sieht man Bäume und eine Kirche.
So spielt das Leben: Kaum ist der Urlaub vorbei und die Arbeit fängt wieder an, so findet man kaum Zeit, etwas zu schreiben.
Jetzt aber!
Während meines Urlaubs war ich zum ersten mal in Haltern am See unterwegs. Haltern liegt ziemlich genau auf der Grenze zwischen Ruhrgebiet und Münsterland und erlangte Anfang letzten Jahres durch den Germanwings-Absturz traurige Berühmtheit.
In Haltern liegt die Haard, eine etwa 55 km² große, so gut wie unbebaute Hügellandschaft aus Sandstein die sich wunderbar zum Wandern eignet. Diverse Wanderwege durchziehen die Landschaft und so ging es für uns, meine Familie und mich, Ende Oktober für ein paar Stunden nach Haltern am See.
Die 9,3 km lange Tour hatten wir uns zuvor online bei GPSies rausgesucht und dachten, diese in gemütlichen drei Stunden zu schaffen. Soviel vorweg: Wir haben mehr als vier Stunden gebraucht!
Im Halterner Ortsteil Flaesheim begann die Tour am Wanderparkplatz "Zum Dachsberg". Für kleine und große Kinder gibt es hier einen beachtlichen Waldspielplatz direkt am Parkplatz. Wenn es Tags zuvor nicht geregnet hätte und der Spielplatz nicht entsprechend nass gewesen wäre ... Naja, lassen wir das. Wer hier mit Kindern wandern geht, sollte definitiv mehr Zeit einplanen!
Direkt am Parkplatz befindet sich eine kleine Holzhütte mit Informationen zur Haard sowie zum "Naturpark Hohe Mark - Westmünsterland". Wer noch nach Wanderwegen sucht, wird hier ebenfalls fündig.


Pilzsuche in der Haard
Da wir unseren Weg kannten, wanderten wir los. Vorbei an Obstbäumen, über befestigte und unbefestigte Wege und durch eine insgesamt sehr schöne Naturlandschaft.
Das feuchte Herbstwetter war ideal für das Wachstum von Pilzen. So entdeckten wir an einer Stelle einen Pilz, den wir zuvor alle noch nie gesehen hatten. Ein kugelförmiger Pilzkörper mit einer Öffnung auf der Oberseite auf einen liegt, wie eine Perle in einer Muschel, auf einer gleichfarbigen Schale, die aussieht, als wäre sie angeknabbert worden. Wir hatten keine Ahnung, was das für ein Pilz sein sollte, und da uns hier auch mein Kosmos Naturführer nicht weiterhelfen konnte habe ich den Pilz kurzerhand fotografiert, bei Facebook gepostet und gefragt, um welche Art es sich hier handelt. Recht schnell bekamen wir dann auch die Antwort: Wir hatten einen, wenn auch sehr mitgenommenen, Erdstern entdeckt.

Weitere Pilze wie Braunkappen oder auch der klassische Fliegenpilz ließen nicht lange auf sich warten.
Wir waren jedoch anständig und haben so gut wie alle Pilze dort stehen gelassen, wo sie waren. Lediglich ein s.g. "falscher Pfifferling" musste dran glauben um sein Täuschungsmanöver zu entlarven. Ich hoffe, er hat uns verziehen.

Am Ende eines langen Waldwegs liegt ein großer, eingezäunter Baggersee. Geht man einige Meter weiter, so gelangt man schließlich an den Campingplatz "Marina Flaesheim", der (laut Homepage) über eine ganzjährig geöffnete Gastronomie verfügen soll. Ob das jedoch stimmt, kann ich nicht sagen, da wir unsere Rast am Wesel-Datteln-Kanal eingelegt haben, der direkt am Campingplatz entlang verläuft.
Eine kleine, einspurige Brücke verbindet den Campingplatz mit der anderen Uferseite, an der wir es uns gemütlich machten und unseren Beinen bei Käse, Crackern, Zitronenwaffeln, Kaffee und einem vorher gepflückten Apfel eine kurze Pause gönnten.

Herbstlicher Farbenzauber am Wesel-Datteln-Kanal


Nach der Stärkung ging es am Kanalufer weiter. Der Wechsel vom dicht bewachsenen Wald zum lichten Kanalufer war Anfangs wirklich sehr gewöhnungsbedürftig. Warum kann ich gar nicht genau sagen, jedenfalls war es wie das Eintauchen in eine andere Welt.
Das Kanalufer überraschte uns mit traumhaften Herbstfarben und einer Vielzahl verschiedener Pflanzen- und Straucharten. Im Gegensatz zu den Pilzen mussten diesmal jedoch einige Zweige der bunten Sträucher ihr Leben lassen, um zuhause von meiner Mutter zu einer schönen Herbstdeko verarbeitet werden zu können.
Am Ufer ging es anschließend weiter bis zur Schleuse Flaesheim, die im Jahre 1931 offiziell in Betrieb genommen wurde und die durch ihre beiden mächtigen Hubtore eine Art Stilbruch in der sonst so beschaulichen Landschaft darstellt. Es ist schon ein Schauspiel, wenn die großen Schleusentore von oben ins Schleusenbecken heruntergelassen werden.

Über die Brücke hinter der Schleuse gelangt man anschließend wieder auf die ursprüngliche Seite des Kanals. Hier steht man nun direkt vor der, 1166 erbauten Stiftskirche St. Maria Magdalena, die man schon von der Schleuse aus gut erkennen kann.
Eine wirklich sehr schöne Kirche mit einem kleinen, alten Friedhof direkt daneben, auf dem bis ins Jahr 1790 ein Stiftsgebäude stand.
Schräg gegenüber der Kirche steht ein altes Fachwerkhaus. Dessen historische Bedeutung erklärt ein Hinweisschild, das direkt an der Einfahrt angebracht ist. Darauf ist zu lesen, dass es sich um das Haus des ehemaligen Stiftsfischers handelt. Das Haus muss früher unmittelbar an der Lippe gelegen haben um die Fischereiarbeit so einfach wie möglich zu gestalten. Die Lippe jedoch vierlief nur bis 1569/70 direkt am Haus entlang und ist heute auf der anderen Seite des Kanals zu finden.

Vor der Kirche liegt ein kleiner Platz mit einem Gemeindehaus und einem großen, alten Baum. Auf einer Tafel ist zu lesen, dass es sich bei diesem Baum um eine ca. 500 Jahre alte Sommerlinde handelt. Die Linde ist ein offiziell festgesetztes Naturdenkmal. Was ich bis dato nicht wusste: Das Durchschnittsalter für Sommerlinden liegt bei 800 Jahren. Respekt!
Vom Kirchplatz aus gelangt man an eine Hauptstraße, die man überquert und anschließend durch eine ruhige Wohnsiedlung wieder direkt den auf Wanderparkplatz zuläuft.
In etwas mehr als vier Stunden also haben wir diese Tour geschafft. Ich glaube ja, dass die Herbstdeko schuld war :-)
Wer das Ruhrgebiet einmal anders erleben möchte, für den ist ein Ausflug in die Haard sicher sehr empfehlenswert. Ein paar schöne Tipps für einen Ausflug in die Haard gibt es auch auf der Seite des Ruhr-Guides. Den GPS-Track zu dieser Tour gibt es hier zum Download.



Liebe Grüße,
Timo

Der Uquip Trinity Falthocker - Wie wär's mal mit Gemütlichkeit?

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Der Falthocker von oben. Zu sehen ist die dreieckige, petrolfarbene Sitzfläche und ein Teil des goldenen Gestänges.
Ihr kennt das doch bestimmt auch, oder? Ihr seht etwas in einem Geschäft und denkt euch: "Das muss ich haben!"
Natürlich spielt es da überhaupt keine Rolle, ob man eine Verwendung für den Artikel hat oder nicht - er muss dann einfach gekauft werden.
Ein sehr guter Freund von mir nennt dieses Phänomen oft "Halsschmerzen".
Er (kommt aus der Pause wieder): "Schau mal - ich habe mir gerade was gegen meine Halsschmerzen gekauft."
Ich (im guten Glauben, er war in der Apotheke): "Warum hast du auf einmal Halsschmerzen?"
Und so wie ich das letzte Wort ausspreche hält er mir einen Satz neuer Schuhe unter die Nase ...
Mehr muss ich glaube ich nicht sagen denn ich vermute, jeder weiß, was ich meine.

Mitte diesen Jahres ist sowas dann auch mir passiert. Ich war in der Kölner Innenstadt unterwegs und kam beim dortigen Globetrotter vorbei. Das ist so ein Laden, da kann ich selten vorbeigehen, auch wenn ich dort meist nur stöbere (besonders ganz oben in der Ausrüstungsabteilung 😉). Von oben arbeite ich mich dann meist nach unten, statte den Ameisen in der ersten Etage noch einen Besuch ab und beende mein Stöbern dann unten bei den Zelten und Wanderschuhen.
In der Zelt-/Campingabteilung sprang mir dann ein kleines Etwas ins Auge, dass sich bei näherer Betrachtung als Falt- bzw. Klapphocker herausstellte. Aufgrund der Größe unterschied sich dieser Hocker jedoch von allen anderen.

Der Hocker von der Seite. Gut zu erkennen ist die durchdachte Verstrebung des Gestänges.

Kleiner, leichter Falthocker


Mit seinen nur rund 26 cm Höhe ist er deutlich kleiner als alle anderen, vergleichbar gebauten Modelle auf dem Markt. Klar, mit einer Sitzhöhe von nur 20-24 cm ist er sicher nicht für jedermann geeignet (Stichwort: Rückenprobleme), jedoch eignet er sich, dank seiner kompakten Größe, perfekt zum verstauen im Wanderrucksack.
Und auch das Gewicht ist absolut rucksacktauglich: Der Kleine wiegt mit seinen 243 Gramm (ich habe selbst mit meiner Küchenwaage nachgewogen) gerade einmal so viel wie ein Viertelliter Wasser.
Die Polyestersitzfläche (22,5 x 22,5 x 22,5 cm) ist mit dem Gestänge fest verschraubt was den gesamten, hochwertigen Eindruck nochmals bestätigt.

Eine praktische Transporthülle mit Kordelzug liegt dem Hocker ebenfalls bei. Sie besteht zur Hälfte aus undurchsichtigen Zeltstoff, zur anderen Hälfte aus einem Netz. Dieses ermöglicht eine schnelle Trocknung wenn der Hocker mal nass geworden ist. Zusätzlich schützt sie natürlich auch vor Beschädigungen oder verkratzen des Gestänges.

Fazit des Uquip Trinity Hockers


Einer der besten Spontankäufe die ich je getätigt habe. An die Sitzhaltung muss man sich zwar erst ein wenig gewöhnen, seither aber möchte ich den Hocker nicht mehr missen. Am Rheinufer in Köln habe ich schon über eine Stunde auf ihm gesessen ohne das es an gewissen Stellen wehtat.
Mein Tipp: Den Hocker so stellen, dass die eigenen Füße nicht auf gleicher Höhe stehen wie die Füße des Hockers (bspw. an einem etwas abfallenden Ufer). So sitzt es sich noch bequemer.

Pro:
+ Geringes Gewicht
+ Geringes Packmaß

Contra:
- Sitzhaltung nicht für jedermann geeignet

Den Hocker gibt es, neben Amazon, auch bei den nachfolgend aufgeführten Onlineshops zu kaufen.


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Durch Schwaden waten: Eine mystische und kalte Nebenwanderung zwischen Langwaden und Helpenstein

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"Und nun die Wettervorhersage für Samstag den 03. Dezember: Nach Nebelauflösung sonnig bei einer Temperatur von bis zu 5°C...".

So in etwa klang der Wetterbereicht am Freitagabend.
Sonnig? 5°C? Perfektes Wetter für eine Winterwanderung nach der ich mich schon sehr lange mal wieder sehnte.
Okay, im Großraum Köln definiert man eine Winterwanderung wahrscheinlich anders als im Schwarzwald aber eins habe beide gemeinsam: Für eine Winterwanderung muss es schön kalt sein.
Meine letzte Winterwanderung liegt schon zwei Jahre zurück. Damals erwanderte ich die 3. Etappe des Kölnpfad und habe Winterwanderungen bei 0-5°C und schönem Wetter seither in guter Erinnerung.

So schnell wie der Entschluss gefasst war, so schleppend verlief die Suche nach einer geeigneten Strecke denn im Winter ist es für mich immer recht schwer, eine Wanderroute zu finden.
Seit ich vor gut einem Jahr an einem Auge operiert wurde fahre ich im dunkeln nicht mehr mit dem Auto. Somit bleiben mir im Winter leider nur ein paar Stunden vom Tag um wandern zu gehen bzw. überhaupt erstmal an den Ausgangspunkt der Strecke zu kommen und natürlich um auch im hellen wieder nach Hause zu fahren. Entsprechend klein fällt der Radius um Köln herum aus.


Nach einiger Suche entschied ich mich für Hülchrath, einem Ortsteil von Grevenbroich als Ausgangspunkt.
In einem Wanderführer, dem Buch "Tippeltouren rund um Köln", fand ich diese knapp 10 km lange Tour, die mich aufgrund des Schlosses und des Klosters am Wegesrand gleich anlachte. Hinzu kommt, dass ich bisher noch nie nordwestlich von Köln wandern war und mir diese Gegend daher noch vollkommen neu ist.

Hogwarts in Hülchrath


An dieser Stelle erinnere ich nochmal an den o.g. Wetterbericht: "Nach Nebelauflösung....".
In der Kölner Innenstadt hatte sich der Nebel am Samstagvormittag recht schnell verzogen und so fuhr ich dann nach Grevenbroich. Kurz hinter dem Kreuz Köln-Nord war dann aber Ende in Sachen Nebelauflösung. Die graue Suppe war allgegenwärtig und es hätte nicht den Anschein, als wolle sich das in den nächsten 20 Minuten ändern.
Am Startpunkt in Hülchrath angekommen hatte sich daran nichts verändert. Zugegeben, wirklich begeistert war ich erstmal nicht aber die Macht, das Wetter zu beeinflussen, ist mir ja nun leider auch nicht in die Wiege gelegt worden und so blieb mir nichts übrig, als mich damit abzufinden.
Ich stellte meinen Wagen auf einem kleinen Festplatz ab und wanderte los.
Direkt gegenüber des Festplatzes befindet sich das Schloss Hülchrath. Umgeben von Nebelschwaden wirkte es aus der Ferne ein bisschen wie Hogwarts aus den Harry Potter Filmen ... nur in wesentlich kleiner.
Das Schloss, dessen Geschichte bis ins 12. Jahrhundert zurück reicht, befindet sich heute in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. Es dient jedoch als Eventlocation für Hochzeiten und andere Feste.


Nach ein paar Fotos begann ich dann wieder zurück am Festplatz mit der eigentlichen Wanderung. Parallel zur Burg, auf der anderen Uferseite des Gillbachs, wanderte ich einen kleinen Weg entlang, der auch als offizieller Pilgerweg Verwendung findet. Über die Landschaft kann ich in diesem Beitrag leider nichts sagen ... ich glaube, das versteht sich von selbst ;-)

Das Kloster Langwaden 


So ging ich den Weg am Ufer entlang bis der er einen Knick nach rechts machte. Diesem folgend stand ich wenige Minuten später vor den Zisterzienserkloster Langwaden.
Das Klostergelände ist frei begehbar und mit herrlichen Skulpturen in einem schönen Garten versehen. Ein Restaurant lädt den, der jetzt schon Hunger hat, zur Einkehr ein oder, falls der Hunger noch nicht so groß sein sollte, lohnt auch ein Blick in die Klosterkapelle. Das Klostergebäude, das zu Zeiten des Nationalsozialismus als Arbeitslager und später als Flüchtlingsheim diente, wird heute wieder von Zisterziensermönchen bewohnt.
Einem begegnete ich auf dem Weg zur Kapelle. Er grüßte freundlich, erinnerte mich in seiner Kutte aber sehr an einen Teilnehmer eines Mittelaltermarktes. Das soll jetzt aber nicht böse gemeint sein.


Nach einiger Zeit lies ich das Kloster hinter mir und wanderte ein Stück durch den angrenzenden Wald. Allmählich fand ich mehr und mehr Gefallen an der mystischen Stimmung des Nebels, der Kälte und den gefrorenen Pflanzen am Wegesrand. Ich merkte, wie ich immer weniger auf den Weg als auf die Umgebung achtete und mich von der Atmosphäre berauschen lies.

Vernebelte Sinne


An einem (vermutlich) weitläufigen Feld blieb ich stehen und starrte gebannt in den Nebel. Die Situation erinnerte mich ein wenig an Stephen Kings "The Mist" - nur ohne Monster.
Ich wanderte weiter entlang des Feldes, ließ irgendwann ein Haus links liegen (im wahrsten Sinne), grüßte das Vedervieh, das zu dem Haus gehörte, wanderte vorbei an unbedachten Gewächshäusern, fotografierte hier und dort, die vereiste Pflanze und die Sonne durch den Nebel hindurch.
An einem großen Stapel Strohballen bog ich ab und wanderte am Ufer der Erft entlang. Hinter einem Zaun entdeckte ich riesige, stierähnliche Tiere. Welche Art das genau war, weiß ich leider nicht. Ihr vielleicht? Ein Foto findet ihr weiter unten. Wenn ihr es wisst, hinterlasst einfach einen Kommentar.
Ein Stückchen weiter legte ich dann eine Pause ein.


Als Vorbereitung auf meine Winterwanderung hatte ich meinen kleinen Kaffeebereiter dabei, den ich ein paar Wochen vorher zufällig zuhause beim Aufräumen gefunden hatte. Schnell die anderen Utensilien wie Kocher und Hocker ausgepackt und schon stand einer gemütlichen Kaffeepause nichts im Weg.
Zwei Reiterinnen grüßten freundlich und beneideten mich glaube ich um den Kaffee als sie an mir vorbeiritten.
Es war eine traumhafte Stimmung: Vor mir floss die Erft, die mich glauben ließ, ihr Wasser würde leicht Dampfen, rings herum nebelverhangene Natur, eine angenehme Kälte und eine wunderbare Stille. Ich hätte ewig dort sitzen können.
Irgendwann aber, der Kaffee war schon lange leer, packe ich dann doch ein und wanderte weiter.


Stille Einsamkeit auf dem Bahndamm


Kurz hinter dem Pausenplatz spannt sich eine Brücke über die Erft. Diese Brücke ist Teil eines alten Bahndamms auf dem ich weiterwanderte.
Wie lang der Weg auf dem Bahndamm war kann ich absolut nicht sagen. Er war jedenfalls lang genug um viele, viele weitere Fotos von Licht und Schatten, gefrorenen Pflanzen und umgestürzten Bäumen zu machen.
Auf etwa halbem Weg kamen mir etwa 20 Reiter hoch zu Ross entgegen. Einen Ausritt in dieser Größe habe ich bisher auch nur selten gesehen.
Wenig später klang irgendwo aus den dichten Nebelschwaden Musik, die immer näher kam und sich später als Planwagenfahrt herausstellte. Auch wenn ich nichts sehen konnte ließ die Kombination aus Musik, Gesang und Pferdehufen auf Asphalt fast keinen anderen Schluss zu.


Den Bahndamm verließ ich über ein paar kleine, matschig-glitschige Stufen und fand mich unten vor einer kleinen Biogasanlage wieder. Diese konnte ich nicht nur sehen sondern auch riechen. Keine weiteren Kommentare an dieser Stelle.
Ein Feldweg lang nun vor mir der mich geradewegs wieder nach Hülchrath brachte. Als das Dorf im Nebel auftauchte kam ich mir kurzzeitig vor wie ein Reisender, der sehr lange nicht zuhause war und nun die ersten Dächer seiner Heimat wieder sieht.
Zum Schluss führte der Weg noch über die Hauptstraße durch Hülchrath. An dieser liegt eine schöne Kirche vor der ein geschmückter Weihnachtsbaum stand. Kurz dahinter stand ich auch schon wieder auf dem Festpatz und somit an meinem Auto.

Diese Tour war ein absolutes Highlight. Nicht einmal wegen der eigentlichen Wanderung, viel mehr wegen der tollen Atmosphäre. Insgesamt fast 190 Fotos sind an diesem Tage entstanden, von denen ich hier natürlich einige präsentiere. Noch viel mehr Fotos dieser Tour gibt es auf der Rastlos-Facebookseite. Reinblicken lohnt sich hier diesmal definitiv.


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Der Blick zurück ... Das Wanderjahr 2016

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Eine Collage mit 8 verschiedenen Bildern
Hallo zusammen! Schon wieder ist ein Jahr vorbei. Man, wo ist die Zeit, wo sind all die Tage und Wochen nur geblieben? Dabei fühlt es sich doch so an, als wäre vor kurzem erst Silvester gewesen. Ist das Jahr 2016 wirklich schon wieder zu Ende?
Ja, ganz offensichtlich.

Schaue ich jetzt auf den Kalender, so haben wir den 30.12. - das Jahr liegt so gut wie hinter uns. Es ist nun die Zeit, in der in diversen Fernsehsendungen dem Jahr gedacht wird.
Was ist gewesen?Was ist passiert?Wer ist gestorben?

All diese Fragen beantworten die Medien für uns. Aber mal ehrlich, sollten wir uns diese Fragen nicht selbst auch einmal beantworten? Und sollten wir die Fragen nicht viel persönlicher stellen?

Was habe ich geleistet?Was habe ich verbockt?Was habe ich gut gemacht?

Und natürlich darf hier auch der Frageklassiker nicht fehlen: Was will ich im nächsten Jahr anders machen?

Ich habe mir diese Fragen zum in den vergangenen Tagen auch mal gestellt und die Antworten, die gibt's jetzt hier in meinem

Jahresrückblick auf das Wanderjahr 2016,

welcher nicht nur mein letzer Beitrag für dieses Jahr, sondern auch gleichzeitig der 50. Blogbeitrag überhaupt ist. Juhu!
Das bringt mich natürlich direkt zur ersten Frage:

Was ist gewesen bzw. was habe ich geleistet?

Um Himmels Willen, dass soll jetzt hier keine Lobhudelei werden. Viel mehr möchte ich einfach mal mein Wanderjahr Revue passieren lassen und auch nochmal an die ein oder andere Wanderung zurückdenken, die es nicht zu einem eigenen Beitrag hier geschafft hat.
Gründe dafür gibt es verschiedene. Der Dümmste aber ist: Ich hatte keine SD-Karte in meiner Kamera und daher kein Bildmaterial.
Ein hoher, runder und gemauerter Turm mit einem Spitzdach und einem roten Rundbalkon. Der Anbau links hat eine große Glasfassade.
Dazu komme ich aber später denn ich möchte die Reihenfolge, wenn möglich, einhalten und so denke ich gerade an meinen Neujahrsspaziergang, der mich entlang der Stadtmauer um das alte Köln herumgeführt hat. Für Kölner, Immis und Touristen wirklich ein schöner, sehenswerter Spaziergang, den ich nach dem 01.01. noch öfter, auch mit Freunden, hinter mich gebracht habe.
Im Übrigen werde ich die Beiträge, um die es hier geht, sofern möglich verlinken, damit ihr ohne großen Suchaufwand direkt reinlesen könnt.
Die Stadtmauertour war meine einzige Wanderung im Januar und so dauerte es doch tatsächlich bis Ende Februar, bis ich mich mal wieder auf die Socken gemacht habe.
Ich hatte mir eine schöne Tour in der Eifel rausgesucht. Dort angekommen musste ich dann feststellen, dass ich das GPS-Gerät, auf dem sich die Tourdaten befanden, zuhause vergessen hatte. Das es sich hier um eine nicht offiziell ausgeschilderte Route handelte, hatte ich also auch keinerlei Möglichkeit, mich anderweitig zu orientieren. In meiner "Verzweiflung" fiel mir dann nichts besseres ein, als meinem Unmut in einem Facebook-Video Luft zu machen und meine Situation in die Welt hinaus zu tragen. Praktischer Nebeneffekt: Zum ersten Mal gab es ein Gesicht zu meinem Namen.
In der Nähe dann entdeckte ich dann aber die Steinbachtalsperre, die dann mein ungeplantes Wanderziel darstellte.
So schön die Natur auch war, aber an Schildern hat's dort echt gemangelt und so irrte ich förmlich über mehrere Stunden völlig orientierungslos entlang der Steinbachtalsperre. Absolut kein schönes Erlebnis.

Fast so ruhig wie der Januar und Februar gestaltete sich auch der März. Um den Blog ein wenig zu füllen rief ich die "Rastlos-Videowoche" ins Leben, in der hier jeden Tag ein neuer Beitrag veröffentlicht wurde, in dem Videos zu speziellen Themen rund ums Wandern präsentiert wurden. Vom Rucksackkauf und dessen Einstellung über die allgemeine Ausrüstung bis hin zum Extremwandern waren einige sehr interessante Beiträge vorhanden.
Ende März dann, am Ostersamstag, wanderte ich mit meiner Familie durch die Wälder von Duisburg. Zwischen A40 und Sechs-Seen-Platte hatten wir einen entspannten Nachmittag. Hier entdeckten wir nebenbei noch einen alten Steinbruch den selbst mein Vater, geboren und aufgewachsen in Duisburg, nicht kannte. Warum es hier keinen Beitrag gibt weiß ich auch nicht so genau. Hier aber jetzt ein paar Fotos dieser Tour.


Im wettermäßig eher durchwachsenen April entdeckte ich dann zufällig den Kölner Grüngürtel Rundweg als ich auf dem Weg zu einer Hochzeit war. Auf ihm entdeckte ich doch tatsächlich noch Ecken, die ich auf dem Kölnpfad noch nicht gesehen hatte. Wochen später wanderte ich dann eine weitere Etappe des Grüngürtel Rundwegs, die mich dann aber nicht mehr überzeugte, weshalb es bei dem einen Bericht geblieben ist.
Der Mai brachte ein bisschen frischen Wind in den Blog. Zum einjährigen Bestehen am 03.05. spendierte ich ihm einen neuen Anstrich und mehr Informationsseiten. So erklärt z.B. die Seite "Über Rastlos" wie ich zum Wandern und der Blog zu seinem Namen kam. Im gleichen Monat startete auch der Instagram-Kanal von Rastlos, auf dem ich seither immer mal wieder Fotos von unterwegs poste.
Das nutzte ich dann auch zum ersten Mal am 08.05., als ich an Christi Himmelfahrt bei herrlichem Wetter von Köln nach Brühl pilgerte. Das Ziel dieser Wandertour war das Barockschloss Augustusburg im Herzen von Brühl.
Wenige Tage später erwanderte ich nochmal, begleitet von einer guten Freundin, die in meinen Augen schönste Etappe des Kölnpfads von Thielenbruch nach Bensberg.
Der Juni blieb, mit Ausnahme der schon erwähnten zweiten Grüngürteletappe, leider wanderfrei,
Im Juli dann trieb es mich für einen Tag weg aus NRW und so fuhr ich nach Ahrweiler in Rheinland-Pfalz, um mal das Ahrtal zu erkunden, Das war eine der schönsten und abwechslungsreichsten Touren in diesem Jahr, an die ich mich noch gern zurückerinnern werde. Hier aber ereignete sich der Eingangs erwähne Fauxpas in Form einer vergessenen SD-Karte. Da mein altes Handy (das inzwischen auch ersetzt wurde) leider auch keine schönen Fotos machen konnte, habe ich von dieser Tour, mit Ausnahme meiner Erinnerung, nichts mitnehmen können. Ich habe mir jedoch geschworen, im nächsten Jahr nochmal die gleiche Tour zu wandern um anschließend davon berichten zu können.

Der sonnig warme August lockte mich (mal wieder) ins Kölner Umland. Da die Straßenbetriebe NRW für ein regelrechtes Verkehrschaos sorgten, musste eine Tour in der Nähe her und so wanderte ich auf dem Klüttenweg bei Bornheim, vorbei am Grab des Schriftstellers Heinrich Böll. Etwa zwei Wochen später fiel der Startschuss zur ersten Ausgabe des Wanderevents "Bergische 50", einer 50 km langen Marathonwanderung durch das bergische Land. Mitgewandert bin ich hier zwar nicht, aber den Start in Bergisch Gladbach konnte ich mir nicht entgehen lassen,

Erst New York zum staunen, dann der goldene Oktober zum abschalten


Der September begann mit einem Besuch auf der Tournatur, der größten Wander- und Trekkingmesse, die jedes Jahr parallel zum Caravansalon in Düsseldorf stattfindet. Diverse interessante Vorträge, Informationsstände und Outdoorbekleidung zu Messepreisen versüßten mir einen verregneten Samstag.
In Sachen Wandern war im September eine Großstadtwanderung angesagt. Acht Tage verbrachte ich in der amerikanischen Metropole: New York City. Im extra für diese Reise eingerichteten Blog berichtete ich täglich von der Reise, die mich noch lange danach beschäftigt hat. Erschlagen von Eindrücken und mit einem gehörigen Jetlag in den Knochen war ich den restlichen Monat dann nicht mehr in der Lage wandern zu gehen, sodass es erst im Oktober weiterging - dann aber so richtig.

Der Beginn des letzten Quartals sollte (wie jedes Jahr) der schönste Wandermonat werden. Von einigen schönen Touren habe ich hier berichtet. Egal ob die Villeseen in Erftstadt oder Sülzbahnsteig, schöne Wanderungen gab es einige im Oktober. Während meines Urlaubs erwanderte ich endlich auch mal wieder das Ruhrgebiet. Ich bestieg die Halde Haniel und wanderte durch die Haard bei Haltern am See. Im Oktober habe ich mich dann auch zum ersten Mal an einen Produkttest herangetraut, den ich euch natürlich hier auch nicht vorenthalten habe und der im November von einem zweiten ergänzt wurde.

Mit dem November beginnt dann auch schon wieder die stressige Arbeitszeit, die mich leider jedes Jahr so sehr einnimmt, dass ich kaum zum Wandern komme. So auch in diesem Jahr, in dem ich im November nicht ein einziges Mal meine Wanderschuhe schnüren konnte.
Dafür belohnte mich der Dezember dann mit einer einzigartigen, mystischen Nebelwanderung zwischen Langwaden und Helpenstein, zwei kleineren Stadtteilen von Grevenbroich. In einer derartigen Atmosphäre zu Wandern war schon was tolles!

Und nun haben wir Ende Dezember. Wir können die Stunden bis 2017 schon zählen. Das bringt mich nun zum bereits erwähnten Frageklassiker:

Was möchte ich im nächsten Jahr (anders) machen?

Diese Frage kann ich komischerweise ganz leicht beantworten, wenn es ums Wandern und den Blog geht:

- Ich möchte einem Wanderverein beitreten um die Pflege von Wanderwegen zu fördern und um neue, wanderbegeisterte Menschen kennenzulernen
- Ich möchte Wanderurlaube in NRW-Regionen machen, von denen ich hier noch nicht berichtet habe (z.B. Sauer- und Münsterland)
- Ich möchte euch hier mehr Bewegtbilder präsentieren, um die Wanderbeichte noch erlebbarer zu machen
- Ich möchte mindestens eine Wanderung von und mit Dagmar von www.wandernköln.de machen weil ich die ihr Engagement einfach toll finde
- Ich möchte nochmal ins Ahrtal fahren und endlich Fotos machen ;-)

Das wären meine Vorsätze für 2017. Was ich davon in die Tat umsetze werden wir noch sehen. Ich bin jedenfalls guter Dinge :-)
Natürlich möchte ich auch in diesem Beitrag nicht auf die obligatorischen Bilder am Ende verzichten. Sie sind diesmal quer durchs ganze Wanderjahr gemischt und tauchen zum Teil in diesem Beitrag zum ersten Mal auf.

Ich wünsche euch ein gesundes, neues Jahr 2017 und freue mich, wenn wir uns bald wiederlesen.




Liebe Grüße,
Timo

Probiert: Die Trek'n Eat Trekking-Kekse

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Die silberne Packung Trek'n Eat Kekse umgeben von Ästen. Vor der Packung lehnt ein Keks
Irgendwann im letzten Jahr, ich war mal wieder in einem großen Outdoorgeschäft in der Kölner Innenstadt, habe ich mal wieder einen meiner berüchtigten Spontankäufe getätigt. Das ist mir ja schon einmal bei dem Falthocker passiert. Diesmal aber waren es Kekse. Am vergangenen Wochenende dann habe ich diesen Spontankauf in meiner Süßigkeitenkiste wiedergefunden. Ich hatte die Kekse nach dem Kauf dort hineingelegt und anschließend schlicht und einfach vergessen. Und das, obwohl ich die Kekse schon einmal gekauft und für gut befunden habe. Nun schlummert also eine noch verschlossene Packung in der Kiste und ich dachte mir, dass ich euch die Kekse hier einfach mal vorstelle.

Einige werden die Kekse wohl mit den s.g. "Panzerkeksen" aus dem EPA der Bundeswehr in Verbindung bringen. Ich selbst habe zwar keinen Wehrdienst geleistet, habe mir die Ähnlichkeit aber von Freunden bestätigen lassen. Ich denke, auch in Sachen Nährwert steht der Trek'n Eat-Keks dem Verwandten aus dem EPA in nichts nach, dazu aber gleich mehr.

Der Keks mit dem nötigen Biss


Die 5,1 x 5,1 cm großen und 6 mm starken Kekse kommen in einer Einheit zu je 12 Stück und sind in einer dicken, reißfesten Folie verpackt. Im Inneren dieser Packung werden die Kekse nochmal durch Wellpapier geschützt, sodass sie in dieser Hülle definitiv Rucksack und Outdoortauglich verpackt sind. Wahrscheinlich würden die Kekse auch dann noch 100% Bissfest sein, wenn sie, mitsamt Rucksack, versehentlich in einem Bach oder See landen würden.

Sobald man in den ersten Keks beißt, fällt sofort auf, dass sie deutlich bissfester als normale Kekse sind. Hier hat man schon ganz schön was zu kauen.
Geschmacklich erinnern sie ein wenig an Butterkekse, die wohl jeder schon mal gegessen hat. Die Trek'n Eat Kekse sind jedoch im Vergleich deutlich weniger süß. Die Süße ist viel eher nebensächlich, was für mich den großen Vorteil hat, dass ich beim Wandern nicht so schnell durst bekomme.

Die NährwerttabelleDie Nährwerte


Trotz der Größe hat der Keks aber ordentlich Power. Mit rund 433 Kalorien pro 100 g kann er sich mit anderen Trekkingmahlzeiten und Snacks durchaus messen und dient so als kleiner und leichter Energiespender für unterwegs. Auf die 125 g Packung hochgerechnet kommt man nach dem Verzehr aller Kekse immerhin auf 541 kcal.

Fazit


Die kleine Packung Trekking-Kekse gehört eigentlich in jeden Wanderrucksack. Mit nur 125 g wiegt sie weder schwer auf den Schultern noch im Magen. Hier kommt jeder auf seine Kosten, der auf Tour gern mal etwas weniger süßes zu sich nehmen würde.
Definitiv mal ausprobieren!

Die Trek'n Eat sind, für kleines Geld, unter anderem in den nachfolgenden Onlineshops erhältlich.


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Vom Bahnhof bis zum Frankenforst quer durch Bergisch Gladbach

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Ein kleiner, halb zugefrorener See in einem WaldHeute gibt es mal einen schnellen, kurzen Beitrag zu meiner kleinen 7,7 km "langen" Wanderung am letzten Sonntag.
Ich bin ziemlich spät aufgestanden, sodass für eine weite Tour leider nicht mehr genug Zeit war. Entsprechend entschied ich mich dazu, nach Bergisch Gladbach zu fahren um von dort aus ein paar Kilometer wandern zu gehen. Ich suchte mir vorher eine Tour aus, die mich u.a. an einem der, wie ich finde, schönsten Orte im Kölner Umland vorbeiführte: Der Grube Cox.
Zwei mal war ich schon dort, die Tour sollte also mein dritter Besuch werden.
Mit der S11 fuhr ich bis Bergisch Gladbach und ging vom Bahnhof aus zum Martkplatz, von wo aus im August letzten Jahres die Bergische 50 startete.
Ich ging bis zur Hauptstraße und erklomm dort die erste Anhöhe, die direkt hinter der Kirche nach oben führte.

Eine ganze Zeit lang wanderte ich am Rand diverser Straßen entlang bis ich am Lerbacher Weg ankam, welchen ich noch vom Kölnpfad kannte. Vorbei an verschneiten Feldern und nach einem ganzen Stück durch den Wald kam ich schließlich an der Grube Cox an.

Ein zugefrorener See. Im Hintergrundscheint die Sonne durch ein paar Bäume, auf der Eisfläche liegt ein Ast.Die Grube Cox - ein Highlight am Rande von Köln


Die Grube Cox ist ein alter Dolomitsteinbruch, der heute unter Naturschutz steht. Seltene Pflanzen- und Tierarten kann man hier entdecken. Trotz der Lage an einer Landstraße ist die Grube Cox eine Oase der Ruhe.
Der zugefrorene See und die z.T. schneebedeckten Flächen verstärkten die Ruhe noch weiter.

In meinem Jahresrückblick 2016 habe ich geschrieben, dass ich in diesem Jahr mehr Bewegtbilder präsentieren möchte. Damit fange ich dann hier gleich mal an: Im folgenden (HD-) Video könnt ihr euch einen Eindruck der Grube Cox verschaffen und erhaltet nebenbei noch ein paar Informationen.



Hier gibt es das Vido auch mit Hintergrundmusik statt Laufgeräuschen


Nach einer kurzen Kaffeepause in der am Ufer des Sees ging ich weiter und folgte dem Kölnpfad ein ganzes Stück durch den nahegelegenen Wald, der sich nach einer kleinen Wohnsiedlung vor mir erschloss.

Der Weg führte mich vorbei an einer großen Lagerhalle, deren Größe mich immer wieder staunen lässt bis zum Bensberger See, der ebenfalls zugefroren war. Entlang der Rückseite des Wellness-Bads "Mediterana" spazierte ich am See vorbei und über einen kurzen Waldweg bis zum Zielpunkt, der KVB-Haltestelle "Frankenforst".




Die GPX-Datei für euer GPS-Gerät könnt ihr hier herunterladen.

Liebe Grüße,
Timo

Auf der Schwarzpulverroute in Odenthal

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Ein schwarzes Blechschild mit einem verschnörkelten, weißen P darauf. Das P ist von einem Viereck umrandet und das Blechschild auf einem Holzpfosten befestigt
"Entweder gehst du heute Wandern oder in diesem Monat gar nicht mehr!" - das war mein Gedanke am vergangenen Sonntagmorgen, als ich von überraschend lautem Vogelgezwitscher vor meinem Fenster geweckt wurde. Der Blick auf die Uhr verriet mir die Uhrzeit: 8: 15 Uhr - Perfekt!
Also schnell aufgestanden, ein paar Sachen zusammengepackt, eine Tour rausgesucht und währenddessen schnell gefrühstückt, Rundumschlag im Bad und schon saß ich um 9:20 Uhr im Auto auf dem Weg nach Odenthal. Der Wetterbericht schrieb irgendwas von Regen am Nachmittag, sodass ich mich für die ca. 8 km lange Schwarzpulverroute entschied, die ich bis dahin locker geschafft haben sollte.
In Odenthal auf dem Wanderparkplatz Schöllerhof angekommen kam mir sofort ein Gedanke "Die Idee, Vormittags raus zu gehen, hatten offenbar auch andere". Innerhalb von den 5 Minuten, in denen ich mich auf dem Parkplatz fertig gemacht habe, kamen sicher 12-15 weitere Autos mit Naturbegeisterten Leuten angefahren, die offenbar alle noch ein bisschen frische Luft tanken wollten.
Die Tatsache, dass an diesem Parkplatz aber verschiedene Wander- und Radtouren Ihren Anfang haben, besänftigte meine Gedanken dahingehend, dass die Route bestimmt nicht überlaufen sein wird.
Und das war sie dann auch nicht.

Ein Waldweg führt an riesigen Bäumen vorbei, die wie eine Wand wirken
Eine Wand aus Bäumen
Es muss ziemlich häufig geknallt und gerumst haben - damals, in den Schwarzpulvermühlen im Helenenthal, das so abgeschieden liegt, dass es sich für die Schwarzpulverherstellung bestens eignet. Einige Wälle und ein altes Fachwerkhaus, das früher als Bürogebäude diente, zeugen noch heute von der ehemaligen Nutzung.

Kleine Quellen und große Bäche


Am Fachwerkhaus teilt sich der Weg und ich entschied mich, nach links zu wandern. Mehrere Kilometer immer entlang der Dhün, die ich von meiner Wanderung durch Leverkusen Schlebusch noch in nicht allzu guter Erinnerung hatte, wanderte ich durch ein schönes Waldgebiet, das von kleinen Bächen und Wasserläufen nur so durchzogen ist, vorbei an alten Mauerresten und einem Quellbrunnen bis zur Straße "In der Aue", an der man die Dhün zum ersten Mal überquert.
Immer weiter entlang des Flusses, der später in die Wupper mündet folgte ich dem durchgängig markierten Weg, der durch ein weißes "P" auf schwarzem Grund gut zu erkennen ist. Mit diesem Zeichen waren übrigens früher die Pulvertransporte gekennzeichnet.
Über eine kleine, schmale Brücke, der ich nicht wirklich trauen wollte, überquerte ich die Dhün ein zweites Mal um kurz danach an einer Schutzhütte eine kleine Pause einzulegen.
Während der Pause setzten sich ein paar nette, ältere Herrschaften in die Hütte, denen ich amüsiert zusah, wie sie, als erste Amtshandlung, aus Ihren Jackentaschen je einen kleinen Kräuterschnaps hervorholten und diesen genüsslich zu sich nahmen. Wir kamen ein wenig ins Gespräch bevor ich mich wieder auf die Socken machte.
Kurz vor dem Ort "Hüttchen" wanderte ich auf dem asphaltierten "Groß Grimberger Weg" bis zu einem Hof, vor dem ich dann aber auf einen Feldweg abbog. Der Himmel klarte auf und von diesem Feldweg aus ließ ich meinen Blick über die schöne Landschaft schweifen.
Noch ein paar mal rechts und links und so folgte ich anschließemd dem Weg bis zu einem serpentinenartigen Abstieg, der mich wieder zu dem alten Fachwerkhaus brachte, von wo aus ich dem bereits bekannten Weg wieder zum Ausgangspunkt, dem Parkplatz Schöllerhof, folgte.

Ein Kurztripp zum Altenberger Dom


Vom Parkplatz aus erreicht man in etwa 3 Minuten den bekannten Altenberger Dom, dem man sich durchaus mal ansehen kann und dem auch ich auf dem Rückweg einen Besuch abstattete.
Neben dem lichtdurchfluteten Kirchenschiff begeistert vor allem das beeindruckend große Westfenster, das etwa um das Jahr 1400 fertiggestellt wurde und noch heute das größte Bleiglasfenster nördlich der Alpen ist.


Wer, wie ich, keine Lust auf den kostenpflichtigen Parkplatz direkt neben dem Dom hat dem empfehle ich den kostenfreien Wanderparkplatz am Bülsberger Weg. Dieser liegt etwa 3-4 Gehminuten oberhalb des Doms und ist durch eine Fußgängerunterführung wunderbar mit dem Dom verbunden. Ein paar Gaststätten direkt am Dom laden dann letztlich noch dazu ein, die Wanderung ausklingen zu lassen.

Auch wenn ich zu dieser Tour nicht allzu viel Text schreiben kann, so ist sie doch mal wieder eine richtig schöne Rundwanderung gewesen, die ich jedem sehr ans Herz legen kann. Dem entsprechend für mich ganz klar wieder mal ein Tourentipp.
Neben weiteren Fotos, die wie immer nach diesem Text zu finden sind findet ihr auf meinem Youtube-Kanal auch noch ein Video zu dieser Wanderung in dem auch ich mal kurz durchs Bild laufe.




Die GPX-Datei für euer GPS-Gerät könnt ihr hier herunterladen.

Liebe Grüße,
Timo
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