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Die PaderWanderung - Wandern an Deutschlands kürzestem Fluss

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EDie Östlichen Paderquellen sind von Bäumen umgeben. Im Hintergrund Fachwerkhäuser, eine Brücke führt über die PaderOh man, das hat jetzt aber wieder gedauert. Endlich komme ich mal wieder dazu, einen neuen Bericht über meine NRWTour zu schreiben. Dieser Bericht hat leider auf sich warten lassen, weil mir etwas passiert ist, dass ich mir mal wieder nicht erklären kann: Ich habe keine Bilder zu von dieser Tour. Offenbar befand sich an diesem Tag keine Speicherkarte in der Kamera, wobei ich jedoch keine Ahnung habe, wo die Karte sonst gewesen sein soll. Fakt ist aber: Ich hatte bislang keine Fotos. Karl Heinz Schäfer, dem Leiter des Paderborner Tourismusbüros, ist es zu verdanken, dass ich nun doch noch Fotos für diesen Bericht vorweisen kann.
Im Grunde ist Herrn Schäfer aber auch diese ganze Tour zu verdanken.

Im vergangenen Jahr schrieb er mich an und es entstand ein lockerer Kontakt, verbunden mit der Einladung, gemeinsam in Paderborn wandern zu gehen. Dieses Angebot nahm ich dann, im Rahmen meiner NRWTour, an und entschied mich für eine Stadtwanderung entlang der Pader.

4 km von der Quelle zur Mündung


Die Pader ist mit nur rund 4 km zwar der kürzeste Fluss Deutschlands, gleichzeitig aber auch der Fluss mit einer der ergiebigsten Quellen. Die über 200 kleineren Paderquellen liegen mitten in der Innenstadt und geben zusammen im Durchschnitt 5.000 Liter Wasser ab – pro Sekunde!
Somit erweckt die Pader den Eindruck, als entstünde der Fluss aus dem Nichts.
Eben in jenem Quellgebiet, zu Füßen der Abdinghofkirche, beginnt die PaderWanderung, ein frisch zertifizierter Qualitätswanderweg der Kategorie „Stadtwandern“.

Das Denkmal der Waschfrauen. 4 Waschfrauen aus Bronze waschen ihre Wäsche in der Pader.An den Ufern der Quellen laden satte Wiesen im Sommer zum Entspannen ein, was von den Paderborner Bürgern und Studenten nur allzu gern genutzt wird. Lebensgroße, bronzene Waschfrauen erinnern daran, dass früher an dieser Stelle in der Dammpader die Wäsche gewaschen wurde.
Wir wanderten los, am Ufer der Pader entlang, überquerten hierbei einige kleinere Brücken und erhaschten dann und wann kurze Blicke auf alte Wassermühlen. An der Brücke vor der Stümpelschen Mühle mit ihrem großen, schwarzen Mühlrad, fließen alle sechs Arme der Pader zusammen. Wir unterquerten den die Straße „Paderwall“, wobei an dieser Stelle Vorsicht geboten ist, da sich Fußgänger und Radfahrer hier gefährlich nahe kommen. Am rechten Ufer der Pader wanderten wir weiter und Herr Schäfer erzählte mir einiges über Paderborn, den Fluss und sich selbst.
Am Ende der Paderwiesen überquerten wir den Fürstenweg und wanderten weiter durch die Heinz-Nixdorf-Aue, die nach dem deutschen Computerpionier benannt ist, bis wir schließlich am Padersee ankamen.
Dieser künstlich angestaute See wird in den nächsten Jahren einer Renaturierungsmaßnahme  unterzogen, die die Pader um den See herumleitet. Dies dient u.a. zur Verbesserung der Gewässerqualität sowie dem besseren Transport von Sand und Kies. Wir konnten bereits einen Blick auf einen neu aufgeschütteten Damm werfen, der die Maßnahme bereits ankündigt und in Zukunft begehbar sein wird.


In einem Café am Ufer des Sees legten wir eine Pause ein und trafen uns dort mit Herbert Hoffmann, dem Geschäftsführer der touristischen Dachorganisation Paderborner Land. Ein sehr angenehmes Gespräch rund ums Wandern entstand zwischen uns dreien und wir merkten schnell, wie unterschiedlich Wanderinteressen sein können.

Nach einem Kaffee unterbrachen wir unsere Wanderung und fuhren mit Herrn Hoffmann zum Schloss Neuhaus, dem Stadtschloss von Paderborn.

Versailles in Paderborn


Auf dem Weg zum Barocken Schloss überquerten wir die Brücke der Residenzstraße und konnten von dort den Zusammenfluss von Pader und Lippe erkennen. An dieser Stelle mündet Deutschlands kürzester Fluss in NRWs längsten und trägt dabei mehr Wasser mit sich als die Lippe.
Wir wanderten weiter und standen wenige Augenblicke später im Innenhof des wunderschönen Barockschlosses Neuhaus, dass zu Paderborns Wahrzeichen zählt. Wenn man etwas genauer hinsieht, erkennt man die verschiedenen Baustile des Schlosses, dessen Bau mehr als 200 Jahre in Anspruch genommen hat. Heute beherbergt es ein Gymnasium – da gibt es wahrlich schlechtere Schulgebäude.

Wir ließen den Innenhof hinter uns und gingen in den Schlossgarten, der sich ebenfalls sehen lassen kann. Garten- und Wasserbaukunst vom Feinsten erwarten den Besucher hier, der sich Sommertags auch kulturelles oder einen Imbiss schmecken lassen kann.
Ganzjährig finden immer wieder verschiedene Feste im Schlossgarten statt.


Nach ein paar gemeinsamen Fotos beendeten wir unseren Schossbesuch auch schon wieder und wurde von Herrn Hoffmann in der Nähe der Rochuskapelle abgesetzt, an der wir unsere PaderWanderung weiter fortsetzten.

Freizeitspaß am Rande der Pader


Die Rochuskapelle in ihrer heutigen Form stammt aus dem Jahr 1767 und kann sich noch heute sehen lassen.
Über eine Holzbrücke überquerten wir die kleine Pader und gelangten wenig später an Bahngleise, die man leider nur mit einem kleinen Umweg überqueren kann. Dieser Umweg lohnt sich jedoch, da sich nach der Gleisüberquerung ein schönes Naherholungsgebiet vor uns auftat. Fischteiche zu unserer linken und ein Hochseil-Klettergarten zur rechten erlauben jung und alt, hier die freie Zeit zu genießen um entweder zu entspannen oder einen actionreichen Tag zu erleben. Auch für ganz junge Paderborner hat die Gegend um die Fischteiche einiges zu bieten: Boot-fahren mit Mama und Papa oder Sandburgen auf dem Wasserspielplatz bauen – all das ist hier möglich.
Mitten auf dem Spielplatz befindet sich ein s.g. artesischer Brunnen, der die Fischteiche größtenteils mit Wasser versorgt. Wer hier eine Pause einlegen will, kann dies im nahegelegenen Restaurant tun.

Wir wanderten weiter, kreuzten dabei einige Straßen und nochmals die Bahngleise, bis wir schließlich am Paderborner Schützenplatz ankamen.
Große Schützenhallen und ein weitläufiges Gelände bieten den Paderborner Bürgerschützen hier ein optimales Plätzchen für Schützenfeste uvm. Jedes Jahr im September findet zudem mit der „Paderborn Challenge“ ein großes und bekanntes Reitturnier auf dem Platz statt. Auch hier lädt ein Restaurant zur Einkehr ein.


Vorbei am Rolandsbad wanderten wir über den Dr.-Auffenberg-Weg wieder zurück in Richtung Paderborner Innenstadt.

Kurz vor dem Ziel der Wanderung, der Stadtbibliothek, kamen wir noch am Padeborner Sagenturm vorbei, einem Bronzekunstwerk, das im Jahre 1989 geschaffen wurde und eine je eine Kurzfassung der fünf Paderborner Sagen darstellt.
Schmucke Fachwerkhäuser säumten zum Schluss unserer Wanderung unseren Weg, der uns schlussendlich zu den östlichen Paderquellen und zur Dielenpader brachte.
An dieser Stelle bietet sich die Paderborner Altstadt zu einer zünftigen Schlusseinkehr an.


Fazit


Das grüne Logo mit der Aufschrift "Pader Wanderung Pader Erleben"
Die PaderWanderung symbolisiert eine typische Stadtwanderung und zeigt schöne und weniger schöne Stellen von Paderborn auf. Naturbelassene Pfade oder wilde Waldwege sucht man vergebens, jedoch sollte man diese bei einer Stadtwanderung so oder so nicht erwarten. Die dennoch sorgfältig gewählten Wege sind durchweg sehr gut ausgeschildert und an interessanten Stellen mit Infotafeln und Erklärungen versehen. Eine ebenfalls markierte Querverbindung erlaubt auch eine kürzere Version der Tour zu erwandern.
Extra für die PaderWanderung wurde ein fast 100-seitiger Wanderführer geschaffen, der über eine ausführliche Wegbeschreibung verfügt und die Highlights und Sehenswürdigkeiten erklärt.
Vier Einkehrmöglichkeiten direkt am Wegesrand sowie die Altstadt bieten genug Verpflegung, um die rund 12 km lange Tour an einem halben Tag und mit nur kleinem Rucksack gemütlich zu erwandern.
Ausführliche Informationen zur PaderWanderung erhaltet ihr an der Tourist-Information Paderborn, wo ihr auch den oben beschrieben Wanderführer käuflich erwerben könnt, und natürlich auf der Website der Tourist-Information.
Wer danach noch nicht müde sein sollte, kann sich zusätzlich noch an den zahlreichen GeoCaching-Touren ausprobieren, die die Stadt Paderborn anbietet. Hier findet ihr weitere Informationen.

An diese Stelle möchte ich noch einmal Herrn Schäfer danken, dass er mich auf der Tour begleitet und mich mit allerlei Informationen und dem Wanderführer versorgt hat.



Dieser Beitrag enthält werbliche Links

Wandern auf der Sophienhöhe oder "Was haben Sie mit der Farbe vor?"

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Die Sandebene des Höller Horns. Hier wachsen vereinzelt Tannen, im Hintergrund steht der HolzturmAllein Wandern macht Spaß – mir zumindest. Wer meinem Blog schon länger folgt, der weiß, dass ich hauptsächlich alleine wandern gehe. Für mich ist das eine gute Alternative zum stressigen und hektischen Alltag, von dem ich mich so sehr gut erholen kann, da ich dann mal nicht reden und kommunizieren muss. Ab und an aber mache ich auch mal eine Ausnahme und gehe in Gesellschaft wandern.
Vor ein paar Wochen zum Beispiel habe ich mich mit Thomas und Jannik von Trekkinglife zum Wandern verabredet.

Bis dahin kannten wir uns nur von Instagram und Twitter und fanden, dass es an der Zeit ist, sich mal kennenzulernen. Wenn man schon das gleiche Hobby hat, sollte man diese Chance nutzen.
Wir verabredeten uns zu einer kurzen Tour auf die Sophienhöhe in der Nähe von Jülich.

Nachdem ich die Jungs am Bahnhof abgeholt hatte und wir am Parkplatz Höller Mühle angekommen waren, ging es dann auch schon los.
Unmittelbar hinter dem Parkplatz begann der Aufstieg zur Sophienhöhe. Jannik filmte die Begrüßung für das Tourenvideo, dass ich weiter unten übrigens eingeblendet habe, und bereits hier merkten wir, dass das Wetter ziemlich ungemütlich werden sollte. Der Wind pfiff uns förmlich um die Ohren und es war überraschend kühl. Damit hatten wir nicht gerechnet.


Die kälteste Wüste der Welt


Nachdem wir den Anstieg hinter uns gelassen hatten standen wir wenig später schon vor einer Sackgasse. Die Tour, die wir uns in einem Online-Portal ausgesucht hatten, führte durch ein gesperrtes Naturschutzgebiet, dass wir daher aber nicht durchqueren wollten. So suchten wir uns einen Weg außen herum und standen etwa 10 Minuten später an der Stelle, an der wir nach dem Naturschutzgebiet wieder ausgekommen wären. Die Karte unten zeigt übrigens bereits den korrigierten Weg.


Wieder auf dem richtigen Weg angekommen machten wir einen kleinen Abstecher nach rechts, vorbei an einer Abbildung der Heiligen Barbara, die als Schutzpatronin der Bergleute gilt und hier vermutlich die im Tagebau schaffenden Menschen beschützen soll.
Kurze Zeit später fanden wir drei uns in einer kalten Sandwüste, dem Höller Horn, wieder, in deren Mitte ein hölzerner Turm tronte. Die Fahne an der Spitze des Turms sagte uns, dass es sich hier um den "Monte Sophia" handelte. Das Höller Horn ist die zweithöchste Stelle der Sophienhöhe.
Nach ein paar Fotos und Videosequenzen wanderten wir zum Hauptweg zurück, der uns direkt zum Römerturm führten sollte.

Hände hoch und werfen Sie den Pinsel weg!


Auf dem Weg dorthin aber wären wir fast verhaftet worden – klingt komisch, ist aber irgendwie so. Vermutlich wurden wir für Braunkohlegegner oder so gehalten .... und entsprechend behandelt.
Von hinten nährten sich drei Autos. Als anständige und nette Wanderer machten wir platz und ließen die Autos passieren. Der erste Wagen aber blieb auf unserer Höhe stehen. Wir guckten uns an und wollten gerade weiterlaufen, als die Fahrertür aufsprang und ein etwas kräftigerer Herr ausstieg. Wir grüßten und wollten gerade an ihm vorbeilaufen, als er meinte "Halt, Halt, Sie warten mal schön!". Jannik, Thomas und ich schauten uns fragend an, als der Herr erneut das Wort ergriff: "Ich bin Herr (Name vergessen), der zuständige Revierförster. Könnten Sie uns bitte mal erzählen, was Sie mit der Farbe vorhaben?!".
Farbe? Welche Farbe? Diese Frage spukte uns dreien durch den Kopf. Da keiner eine Antwort wusste, fragte Thomas den Herrn Förster, von welcher Farbe er sprechen würde.
Der Herr ging schnurstracks auf Jannik zu und zeigte auf das, was er in der Hand hatte: "Na da, der Pinsel!"– wir mussten lachen und nun schaute er uns fragend an. Jannik erklärte ihm, dass das, was er als Pinsel identifizierte, in Wahrheit ein Mikrofon mit Windschutz sei und das wir damit definitiv keine Bäume beschmieren wollen. Etwas peinlich berührt verabschiedete sich der Herr dann auch ganz schnell von uns, stieg ins Auto und fuhr mit dem Rest der Kolonne weiter. Made our Day! Sowas war uns auch noch nie passiert.

Auf dem Weg zum Römerturm philosophierten wir noch ein wenig darüber und kamen zum dem Entschluss, dass die Situation, so absurd sie auch war, im Grunde ein gutes Zeichen ist. Man kümmert sich schließlich um die Natur und die Landschaft und passt auf, das alles mit rechten Dingen zugeht. Ein bisschen freundlicher hätte der Herr Revierförster aber schon sein dürfen.

Auf zu den Haldenhighlights


Schließlich kamen wir an unserem nächsten Etappenziel an. Der Römerturm ist ein Aussichtsturm auf der höchsten Stelle der Sophienhöhe von dem man sicherlich einen schönen Ausblick hätte, wenn das Wetter mitspielen würde. Irgendwie scheinen mit die rheinischen Braunkohlehalden keine schönen Ausblicke zu gönnen – bei meiner Wanderung auf die Glessener Höhe war es ähnlich.
Dennoch erklommen wir den Turm und ließen den Blick, so weit es eben möglich war, über die Landschaft schweifen. Der Wind bließ uns gewaltig um die Ohren und da Jannik ein wenig Kaffeedurst verspürte, entschieden wir uns, unseren Weg fortzusetzen.


Nach einer weiteren halben Stunde fanden wir dann einen gut geschützten Platz an einer Hütte, die man vermutlich mieten kann und die über ein riesiges Panoramafenster verfügte. Wir setzten uns draußen auf eine Bank, holten unsere Brotzeit-Utensilien raus und genossen mit frisch gekochtem Kaffee unsere Pause.

Nach der Stärkung wanderten wir weiter und erreichten wenige Augenblicke später das Gipfelkreuz der Sophienhöhe, das Jahrelang den höchsten Punkt markierte und von dem aus man bis etwa 2002 in den Tagebau Hambach gucken konnte. Ein Foto am Kreuz zeigt den ehemaligen Ausblick.
Ein paar Minuten später erreichten wir schon die nächste Schutzhütte, die mitten auf einem steinernen Kompass liegt. Das Ding heißt zwar "Kompass", zeigt aber keine Himmelsrichtungen an sondern die Buchstaben des Tagebaubetreibers. Das aber erkennt man am besten aus der Luft (hier geht's zum Satellitenbild).

Vorbei an der nahegelegenen Wetterstation wanderten wir weiter zum keltischen Lebensbaumkreis, der zwar kreisrund ist, aber irgendwie keine Bäume vorweisen konnte. Lag vielleicht an der Jahreszeit.
Wer Lust hat, kann von hier aus wenige Meter Richtung Tagebau laufen um mal einen Blick hinein zu werfen. Wir waren zwar nicht dort, für interessierte habe ich den Punkt aber mal in der Karte markiert.

Vom Baumkreis aus traten wir schließlich den Rückweg an. In der Nähe der Heiligen Barbara trafen wir dann wieder auf den Weg, den wir bereits hochgelaufen sind und der uns direkt zum Parkplatz zurückführte.

Fazit:


Wenn man einmal oben angekommen ist eine recht entspannte Tour. Abgesehen vom Wetter sehr Familienfreundlich und für Kinder recht interessant. Für mich persönlich hätte die Tour landschaftlich etwas abwechslungsreicher sein können, jedoch darf man nicht vergessen, dass es sich hier um eine renaturierte Abraumhalde handelt, bei der die landschaftlichen Gestaltungsmöglichkeiten vermutlich etwas begrenzt sind. Nichts desto trotz insgesamt eine schöne Tour, die vermutlich im Sommer noch mehr Spaß macht.
Den Trekkinglife-Jungs sei gesagt: Danke für den coolen Tag! Ich hoffe, wir drehen in Zukunft noch die ein oder andere Tour zusammen - hat echt sehr viel Spaß mit euch gemacht :-)

Und hier nun noch das Tourenvideo von Thomas und Jannik (ab und an hab ich mich auch mal ins Bild geschlichen). Bilder gibt's weiter unten.





Welch ein Abenteuer ... Das Wanderjahr 2017

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Fotokollage aus fünf Bildern aus dem Jahr 2017
So schnell kann's gehen.
Während ich gerade anfange, diesen Beitrag zu schreiben, kommt es mir irgendwie fast wie gestern vor, dass ich den Jahresrückblick 2016 verfasst habe.
Und nun ist auch schon 2017 wieder vorbei – man, das ging echt wieder schnell. Es ist also mal wieder an der Zeit, das Wanderjahr 2017 revue passieren zu lassen.
Was war? Was bleibt? Was war nicht so gut?

Diesmal möchte ich mit der letzten Frage beginnen. Was war nicht so gut?
Die Antwort darauf ist so einfach wie traurig: Ich war noch weniger wandern als im vergangenen Jahr, obwohl ich mir fest vorgenommen hatte, wieder öfter auf Tour zu gehen. Daraus wurde leider nichts – aus verschiedenen Gründen.

Allgemein kann ich sagen, dass ich von meinen Vorsätzen, die ich mir im letzten Jahresrückblick gesteckt hatte, nur wenige umgesetzt habe. Weder war ich nochmal im Ahrtal um Fotos zu machen, noch war habe ich mich einer Tour Dagmar angeschlossen. Auch bin ich keinem Wanderverein beigetreten, was aber daran liegt, dass ich noch immer nichts passendes gefunden habe. Die Suche danach habe ich inzwischen übrigens aufgegeben.
Lediglich die Wanderurlaube habe ich in kleinem Umfang verwirklichen können, dazu aber weiter unten mehr.

Blick auf den zugefrorenen See der Grube CoxTrotzdem war das Jahr nicht unspektakulär. Im Gegenteil, denn es traten einige, völlig unerwartete Ereignisse ein, von denen ich Anfang des Jahres nicht mal zu träumen gewagt habe.

Apropos Anfang des Jahres. Ende Januar begann ich mein Wanderjahr vor den Toren Kölns mit einer kleinen Tour durch Bergisch Gladbach. Kein großes Ding, sondern eher, um das schöne Winterwetter zu genießen und mein erstes Tourenvideo mit meiner, bis dato, neuen Actioncam zu drehen.
Das Video zur Tour findet ihr hier.

Das Jahr begann gemütlich und entspannt


Etwa vier Wochen später, Ende Februar, ging es dann zum ersten Mal in diesem Jahr richtig auf Tour. Auf der Schwarzpulverroute in Odenthal erkundete ich nach längerer Zeit mal wieder eine, für mich neue, Region des Bergischen Landes und teste auch hier meine Kamera aus. Hier geht's zum Tourenvideo der Schwarzpulverroute.
Eine wirklich schöne Tour, die ich zum ersten Tourentipp für diesen Jahres gekürt habe. Mit einem anschließenden Besuch am Altenberger Dom endete die erste richtige Tour des Jahres genau so, wie ich mir eine schöne Wanderung vorstelle: Entspannt und informativ.

Nachdem ich etwa Mitte März endlich den Kölnpfad vollendete habe, stand Ende des Monats mein erster Urlaub im Teutoburger Wald an. Was daraus im weiteren Jahresverlauf resultieren sollte, konnte ich hier noch nicht einmal ansatzweise ahnen.
Das unmittelbar an der Grenze zu Niedersachsen gelegene Örtchen Rott im Extertal war unser Urlaubsziel, das nur so zum Wandern einlud. Sowohl den Kasselweg als auch auf dem Uffopfad erkundeten wir, ebenso natürlich wie die bekannten Sehenswürdigkeiten im Teutoburger Wald. Alles in allem gefiel mir der Teuto, bzw. das, was ich zu dem Zeitpunkt gesehen hatte, überaus gut und ich beschloss, definitiv mal wieder zu kommen.
Wie schnell ich aber wieder da sein sollte und was das alles mit sich bringen sollte, wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht.


Im April dann war ich aber erstmal wieder in der Heimat unterwegs und besuchte die Glessener Höhe, eine künstliche Anhöhe, die durch den Rheinischen Braunkohleabbau entstanden ist. Den Tipp hierzu hatte ich vom Rhein-Erft-Tourismus e.V. erhalten, denen ich 2016 einen Besuch abgestattet hatte. Aufgrund des Abwechslungsreichtums und der Kinderfreundlichkeit wurde die Tour mein zweiter Tourentipp.

Alles neu in der Mitte des Jahres


Der Mai stand ganz im Zeichen der Neuentdeckung des Neanderlandes. Viel hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon gelesen, nun also wollte ich die Region im Kreis Mettmann auch erkunden und suchte mir zwei schöne Touren für diesen Monat heraus. Eine Tour führte um den Sender Langenberg bei Velbert. Etwas matschig zu Beginn der Tour, später aber historisch und hügelig war sie ein guter Einstieg, um das Neanderland zu erkunden.
Etwas später im Mai testete ich dann den NeanderlandSteig aus. Auf insgesamt 243 km schlängelt er sich quer durch das Neanderland zwischen Essen und Leverkusen.
Ich entschied mich für die 15. Etappe zwischen Reusrath und Solingen. Nach einer etwas umständlichen Anreise bot die Tour einiges an Abwechslung und schönen Aussichten. Kombiniert mit meiner ersten Begegnung mit einer Blindschleiche gestaltete sich diese Tour zu einem 18 km langen, schönen Tagesausflug.

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Das Team des WDR steht im Kreis und bespricht sich. In der Mitte die Kamera auf einem Stativ.Die zweite Jahreshälfte dann gestaltete sich derartig überraschend, wie ich es nicht für möglich gehalten hatte.
Alles begann mit der E-Mail einer WDR Autorin, die für eine kleine Sendereihe an Pfingsten noch einen wanderbegeisterten NRWler suchte. Ich sagte zu und so trafen wir uns an Pfingstmontag in der Wistinghauser Senne, einem Naturschutzgebiet bei Detmold und drehten den halben Tag lang Szenen für einen Beitrag, der am gleichen Abend noch ausgestrahlt wurde. Es war ein riesiger Spaß und meine erste Erfahrung, die ich in Sachen Fernsehen machen konnte. Hinzu kam, dass ich, schneller als erwartet, wieder einen schönen Tag im Teutoburger Wald verbringen konnte.

Unglaublicherweise durfte ich sieben bis acht Wochen später, Mitte Juli, meine zweite TV-Erfahrung sammeln, da der WDR glatt ein weiteres Mal angefragt hat. Diesmal sollte ich bei daheim+unterwegs als Studiogastübers Wandern berichten und, pünktlich zum Beginn der Sommerferien, kleine Wandertipps geben. Gänzlich anders als die Wanderung in der Wistinghauser Senne und doch irgendwie gleich – zumindest was die Aufregung angeht.
Durch die beiden TV Beiträge wurden u.a. das Kompetenzzentrum Wandern WALK auf meinen Blog aufmerksam und man lud mich ein, bei meinem nächsten Besuch im Teuto einmal vorbei zu schauen.

Wenig freie Zeit nach der großen Tour


Der Teuto lag auch auf der Route meiner NRW-Tour, zu der mir die Idee Anfang Juli kam. Meinen, für August geplanten, Urlaub wollte ich in NRW verbringen und entschied mich für eine Rundreise durch unser schönes Bundesland. Mein Plan war, solche Orte zu entdecken, an denen ich noch nicht gewesen bin und auch solche zu besuchen, die ich schon länger nicht mehr besucht habe. Nach dem Start in Köln ging es in die Eifel, von dort aus an den Niederrhein, weiter nach Münster, über Ibbenbüren Richtung Detmold und von dort aus weiter nach Paderborn und zum Schluss ins Sauerland. Anschließend ging es zurück nach Köln.
Alle Beiträge zur RastlosNRWTour findet ihr hier.
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ein Beitrag zur NRW-Tour bisher noch immer fehlt - diesen reiche ich zu Beginn des kommenden Jahres nach.

Im September dann begann die wanderarme Zeit. Privat und beruflich hatte ich viel um die Ohren, sodass die Zeit für eine ausgiebig Tour leider nicht mehr da war. Im Oktober habe ich es lediglich in den Birgeler Urwald geschafft (Bericht folgt ebenfalls noch).
Im November dann fand sich noch Zeit für eine kleine Wanderung auf die Sophienhöhe, die ich mit zwei anderen Wanderbloggern unternommen habe.

Der Blick zurück


Und nun, Ende Dezember, muss ich mir eingestehen, dass für die schönen und entspannten Dinge des Lebens noch weniger Zeit da war als im Jahr zuvor. Ich gebe zu: Das ärgert mich!
Das Kompetenzzentrum Wandern Walk
Da ich, wie Eingangs erwähnt, meine guten Vorsätze für dieses Jahr so gut wie nicht eingehalten habe, reduziere ich die für 2018 auf einen einzigen:
Wieder mehr wandern gehen!

Ich hoffe, dass es mir gelingt, wenigstens diesen einen Vorsatz in die Tat umzusetzen und endlich wieder neue Ecken unseres schönen Bundeslandes zu erkunden.

Bliebe noch eine letzte der drei o.g. Fragen übrig, nämlich "Was bleibt?"
Es sind die Erinnerungen an ein unerwartetes Jahr 2017 mit seinen vielen neuen Erfahrungen und Herausforderungen. Ebenfalls bleiben die vielen neuen Kontakte, die ich knüpfen konnte und mit denen ich auch in Zukunft hoffentlich in regem Kontakt und steten Austausch stehen werde.
Es bleibt aber eben auch die Erkenntnis, dass das Wanderhobby viel zu kurz gekommen ist, was es nun zu ändern gilt. Drückt mir die Daumen.

In diesem Sinne wünsche ich euch und eurer Familie einen guten Rutsch sowie ein gesundes und wanderreiches neues Jahr 2018.

Liebe Grüße,
Timo


Endlich Sonne - eine Kurztour durch den Königsforst

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Ein Wasserbecken, das von einem Fluss gespeist wird. Daneben ein gemütlicher Rastplatz mit Bänken und Tischen.
Endlich mal wieder raus. Nach etlichen entbehrungsreichen Wochen des "keine-Zeit-habens" hatte ich am vergangenen Samstag mal nichts vor und konnte das schöne Januarwetter so nutzen, um eine kleine Tour  zu unternehmen.
Nach längerer Überlegung entschied ich mich dazu, mal wieder auf Kölner Stadtgebiet zu bleiben und den Königsforst zu erkunden.
Bisher kannte ich ihn nur von einer Etappe des Kölnpfads und fand, dass man dem Wald, der immerhin nur etwa 20 Minuten von der Innenstadt entfernt liegt, durchaus nochmal einen Besuch abstatten könnte.

Mit der KVB war ich auch recht schnell vor Ort und erwanderte die rund 8 km lange Wandertour in gemütlichen 2 Stunden. Das Wetter ließ für Januar keine Wünsche offen.

Da ich nicht geplant hatte, aus dieser Tour einen Blogbeitrag zu machen, hatte ich keine Kamera o.ä. dabei. Durch das gute Wetter und die schöne Atmosphäre kam ich aber spontan auf die Idee, ein kurzes Tourenvideo für meinen YouTube-Kanal zu machen.

Daher kann ich euch mit diesem Video nun doch einen kleinen Einblick in die Tour bieten.


Sturmtief Frederike, das etwa 10 Tage zuvor über NRW gewütet hat, hat auch im Königsforst zahlreiche Schäden hinterlassen. Die Tour war gespickt mit umgestürzten Bäumen sowie zahlreichen, frisch zugesägten Baumstämmen am Wegesrand.
Immer wieder beachtlich, welche Kraft die Natur entwickeln kann.

Wer die Tour nachwandern oder dem Königsforst generell einen Besuch abstatten möchte, erreicht diesen am besten mit der Straßenbahn (KVB Linie 9) oder den Auto. Ein kostenfreier Parkplatz am Einstiegspunkt der Tour ist vorhanden.
Details hierzu könnt ihr der nachfolgenden Karte entnehmen.


Liebe Grüße,
Timo

Der Birgeler Urwald - Ein Herbstwandertraum

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Ein hölzerner Steg führt durch ein Hochmoor. Links und rechts wachsen Bäume, die Sonne strahlt auf das gelbe Herbstlaub.Schande über mein Haupt! Bereits im letzten Beitrag (der immerhin auch schon wieder drei Wochen zurückliegt) habe ich mich darüber beklagt, dass ich bislang nicht wirklich Zeit fürs Wandern und Bloggen gefunden habe. Und nun, drei Wochen später, ist die Situation genau so unverändert - und das, obwohl ich mir im Jahresrückblick so sehr vorgenommen hatte, mir wieder mehr Zeit fürs Wandern zu nehmen. Bisher hat das ja noch nicht so gut geklappt :-(

Da ich also leider noch nichts neues erlebt habe, greife ich mal in die Mottenkiste und berichte euch in diesem Beitrag von einer Tour, die ich bereits im vergangenen Oktober gemacht habe.
Ich war im Birgeler Urwald.

Die Macht des Fernsehens


Immer wieder unterschätze ich, welche Macht der WDR hat.
Im Sommer letzten Jahres strahlte der Westdeutsche Rundfunk ein neues Sendungsformat namens „Lust auf Wandern“ aus. In dieser Sendung wanderte Moderator Marco Schreyl mit prominenten Gästen auf Rundwanderwegen in NRW und plaudert dabei über dies und das.
Die erste Sendung führte ihn und Sonya Kraus auf den Premium Wanderweg "Birgeler Urwald" im Kreis Heinsberg, dem westlichsten Premiumweg Deutschlands in unmittelbarer Nähe zur Niederländischen Grenze.
Die Wanderung schien mir im Fernsehen sehr vielversprechend und so entschied ich mich dazu, den Wanderweg selbst mal auszuprobieren.
Doch bereits bei meiner Ankunft in Wildenrath, einem Ortsteil von Wegberg, hatte ich die leise Vermutung, dass ich nicht der einzige Zuschauer der Sendung gewesen war, der den Birgeler Urwald interessant fand. Das großartige Wetter tat sein übriges dazu.

Der ausgewiesene Parkplatz an der NABU-Station "Haus Wildenrath" sowie die umliegenden Straßen waren bereits hoffnungslos zugeparkt, sodass ich mir einen alternativen Parkplatz am Anfang der Hochstraße, etwas weiter von der Wanderstrecke entfernt, suchen musste.
Nach etwa 5 Minuten Fußweg war ich dann am Wanderweg angekommen und wanderte los. Bereits nach kurzer Zeit fiel mir die Wegbeschaffenheit positiv auf, was sich im weiteren Verlauf der Tour noch mehr bestätigen sollte.


Die gesamte Tour ist reich an abwechslungsreicher Natur. So betrat ich nach wenigen Metern eine Art Holzsteg, der sich durch ein Hochmoor schlängelte. An dieser Stelle muss ich anmerken, dass ich nicht am eigentlichen Startpunkt der Tour angefangen habe und das ich diese entgegengesetzt der "normalen" Laufrichtung gewandert bin. Das wiederum ist mir aber auch erst später bewusst geworden.
Nach dem Hochmoor wanderte ich einige Zeit durch wunderschönen Herbstwald. Die Sonne tauchte den gesamten Wald in eine magische Atmosphäre, die man einfach genießen musste. Links und rechts des Weges wuchsen verschiedene Pilze, das Laub fiel von den Bäumen und die warme Luft des Spätsommers verleitete zum Träumen und zum "nicht mehr nach Hause wollen"– und das genau 10 Wochen vor Weihnachten.

Herbstliches Wälderwandern


Nach der waldigen Passage führt der sehr gut ausgeschilderte Wanderweg über einen alten Bahndamm, der an einem Campingplatz vorbeiführt und nach einigen Hundert Metern auf einer asphaltierten Straße endet. Ein weites Feld erstreckte sich vor mir, an dessen Rand ich langsam wieder zum nächsten Waldstück wanderte.


Die folgende, etwas hügeligere Passage erwies sich an deren Ende als Teil des ehemaligen Westwalls, der von 1938 bis 1940 zwischen Kleve und Basel errichtet wurde. Noch heute zeugen viel Gräben und teils erhaltene Bunker in dieser Gegend von der schrecklichen Vergangenheit.

Ein paar Gehminuten später entdeckte ich auf einer kleinen Anhöhe am Wegesrand eine kleine Kapelle. Ich stieg die Treppen zu dem hübschen Ziegelsteinbau hoch und entdeckte gleich die alten Grabsteine, die neben der Kapelle standen und zum Teil bereits mehr als zur Hälfte im Boden eingesunken waren. Leider konnte ich die Schrift auf den Steinen nicht lesen, jedoch schienen sie bereits ziemlich alt zu sein. Wenn ihr die Schrift auf dem Stein unten entziffern könnt und wisst, was dort steht, schreibts gern in die Kommentare.

Vom Kreuzweg zum Birgeler Pützchen


Nach einem kurzen Friedhofsrundgang verließ ich das Gelände wieder und wanderte weiter. Unmittelbar hinter der Friedhofskapelle wandelt sich der Weg zu einem Kreuzweg mit seinen prägnanten Fussfallstationen und führte mich direkt zum eigentlichen Highlight der Wanderung: Dem Birgeler Pützchen.
Das Pützchen ist eine uralte Marienwallfahrtsstätte, deren heutige Kapelle im Jahre 1850 errichtet wurde. Da das schmiedeeiserne Tor offen stand, trat ich ein um mir die Kapelle etwas näher anzusehen. Ich hatte gerade den zweiten Fuß in die Tür gesetzt, da fiel mir direkt die wohlige Wärme auf, die von den vielen Kerzen in der Kapelle abgegeben wurde.


Im Eingang befinden sich unzählige Schilder und Tafeln, die offenbar von Menschen dort angebracht wurden, denen das Pützchen in irgendeiner Weise geholfen hat. Ich selbst bin zwar kein gläubiger Mensch, respektiere jedoch, wenn Menschen an die Kraft Gottes glauben. Und ich gebe zu: Hätte ich gewusst, dass man dem Wasser, das man an der rechten Außenwand des Pützchens pumpen kann, heilende Kräfte, besonders für Augenleiden, nachsagt, hätte ich glatt meine Flasche damit voll gemacht.
Nun ja, ich war sicher nicht zuletzt dort, von daher ergibt sich sicher irgendwann nochmal die Gelegenheit.

Ich verließ das Pützchen nach einer kurzen Pause wieder und wanderte weiter, vorbei am Jugendzeltplatz, ein Stück über asphaltierte Straße, auf der ich zuerst die Abbiegung verpasst habe und schließlich weiter durch ruhigen und erholsamen Herbstwald.


Irgendwann dann kam ich am eigentlichen Startpunkt der Tour an: Der NABU-Station "Haus Wildenraht".
Besonders für Kinder ist die Station sehr interessant, da es neben Insektenhotels auch ein Naturerlebnisgelände mit Eseln hier zu bestaunen und entdecken gibt.

Das Haus Wildenrath ließ ich ebenfalls kurze Zeit später hinter mir und begann den Endspurt der Wanderung, denn bis zu meinem Ausgangspunkt war es nicht mehr weit.
Als ich erneut ein paar Holzstege vorfand, wusste ich, ich war (leider) wieder am Ziel angekommen.

Fazit:

Die Tour durch den Birgeler Urwald ist völlig zurecht ein Premium Wanderweg. Sehr gut ausgeschildert, abwechslungsreiche Landschaften sowie weitestgehend asphaltfreie Wege machen diese Wanderung zu einem richtigen Erlebnis für die ganze Familie. Von mir daher fünf Sterne für diese Tour sowie das Siegel "Tourentipp" - das Erste in diesem Jahr.
Nachfolgend, wie immer, noch ein paar (herbstliche) Impressionen sowie die Tourenkarte.

Falls ihr noch eine weitere Meinung lesen oder einfach mehr Impressionen zum Birgeler Urwald haben möchtet, möchte ich euch Thomas' Tourenbericht auf Trekkinglife.de sehr ans Herz legen.



Liebe Grüße,
Timo

Der Wanderroutenplaner NRW - Das Landeseigene Tourentool im Test

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Ein Screenshot des Wanderroutenplaners
Auf ein Neues! Für mich ist es mal wieder an der Zeit, einen neuen Bericht über Online-Tourenplanung zu veröffentlichen.
Nach dem Vergleich zwischen Outdooractive und Komoot möchte ich in diesem Beitrag noch einmal an mein erstes Posting zu dem Thema anknüpfen, in dem ich euch im September 2015 u.a. kurz und nur sehr grob den Wanderroutenplaner NRW vorgestellt habe (hier geht's zum Beitrag von damals).

Im Juli vergangenen Jahres dann verpasste das Nordrhein-Westfälische Verkehrsministerium dem Wanderroutenplaner eine Schönheitskur und katapultierte ihn damit gleich mal auf den Stand des 21. Jahrhunderts.
Okay, an der ein oder anderen Stelle hakt es immer noch, aber warum sollte der Wanderroutenplaner auch flüssiger laufen als der Verkehr auf unseren Autobahnen - wir sind schließlich in Nordrhein-Westfalen!

Neben einem kompletten Redesign, das man jetzt auch auf mobilen Endgeräten einwandfrei nutzen kann, verpasste man dem Routenplaner gleich noch ein paar neue Funktionen und eine eigene App.
So ausgestattet soll der Wanderroutenplaner NRW zu einem festen Bestandteil der Nordrhein-Westfälischen Wanderinfrastruktur werden.
Ob das auch klappt? Ich habe ihn für euch mal ausführlich getestet.

Wanderungen planen leicht gemacht


Screenshot der App
Im Gegensatz zur früheren Version wirkt der neue Wanderroutenplaner deutlich übersichtlicher, aufgeräumter und organisierter. Man findet sich unkompliziert zurecht, die Punkte sind selbsterklärend und einfach zu bedienen.

Direkt auf der strukturierten Startseite bietet sich eine Schnelleinstiegsmöglichkeit in Form eines kleinen Formulars, in das man seinen gewünschten Start- und Endpunkt eingeben und sich direkt eine Wanderroute berechnen lassen kann. Diesen Touren-Schnell-Planer könnt ihr am Ende des Beitrags übrigens testen!

Alternativ gibt es die Möglichkeit sich durch verschiedene Kategorien zu klicken und sich so Premium- oder Themenwege, alphabetisch sortiert, anzeige zu lassen.
Auch eine regionale Auflistung/Sortierung der hinterlegten Wanderwege ist möglich, jedoch kann es passieren, dass diese Listen teilweise unvollständig sind. So fehlt bspw. die Wasserroute in Essen in der Auflistung, obwohl sie auf der Karte ganz klar markiert ist.

Markierte Wanderwege in NRW stehen im Vordergrund


Bleiben wir direkt beim Thema der hinterlegten Wanderwege. Das Portfolio des Wanderroutenplaners NRW umfasst eine enorme Vielzahl von (hauptsächlich markierten) Wanderwegen. Genaue Zahlen habe ich nicht gefunden, jedoch gehe ich davon aus, dass alle relevanten Haupt- und Weitwanderwege hier hinterlegt sind, die vielfach von Gebirgs-, Eifel- oder Westerwaldvereinen angelegt wurden und sich so durch die typischen, charakteristischen Wanderzeichen (weiße(s) Zeichen auf schwarzem Grund) von den bekannten Wegen unterscheiden.
Dazu gesellen sich touristische Wanderwege wie bspw. die bergischen Streifzüge oder die Teutoschleifen, die in ihrer Form nicht zur Kategorie der Weitwanderwege bzw. Mehrtagestouren gehören.
Sollte also jemand vorhaben, einmal in seinem Leben alle offiziell markierten Wanderwege in NRW zu erwandern, dem bietet der Routenplaner eine sehr gute Ausgangs - und Planungsbasis.

Selbstverständlich lassen sich aber auch individuelle Routen nach den eigenen Wünschen gestalten oder die hinterlegten Thementouren den eigenen Bedürfnissen anpassen. Wie das genau funktioniert, zeige ich euch sehr ausführlich im nachfolgenden Video. Hier stelle ich euch auch noch einmal kurz einige Menüpunkte vor.


Eine weitere nützliche Funktion ist die Planung der Anreise mit dem öffentlichen Nahverkehr. Hierzu gibt man einfach seine gewünschte Start- und Zielhaltestelle ein und der Wanderroutenplaner schlägt eine optimale ÖPNV Verbindung vor.

Eine Liste mit verschiedenen Wegfarben und den passenden Erklärungen
Neben einer Wettervorhersage für die Route sowie einer praktischen Umkreissuche für ÖPNV-Haltestellen und Sehenswürdigkeiten, die sich ab einem bestimmten Zoomfaktor einblendet, verfügt der Routenplaner natürlich auch über die üblichen Funktionen wie GPS-Export, Druckfunktion für Roadbooks und Gehanweisungen sowie die Anzeige für Höhendaten und die geschätzte Wanderzeit.
Eine ausführliche Legende informiert über alle Karteninhalte und Wegearten (siehe Ausschnitt der Legende links).

Einzig auf eine Loginfunktion und damit auf ein Benutzerkonto mit Speichermöglichkeit muss man verzichten, jedoch kann man geplante Touren als Link speichern und diese so jederzeit wieder aufrufen.
Ein weiterer Nachteil und tatsächlich das, was mich am meisten stört, ist, dass man eine vorab hinterlegte Wanderroute wie bspw. eine Teutoschleife oder die Sauerland Waldroute, nicht einfach exportieren kann. Als Benutzer ist man leider gezwungen, diese mit Start-, Ziel- und Zwischenpunkten nachzubilden, bevor man sie exportieren oder drucken kann. Dieser (eigentlich unnötige) Planungszwang hat bei mir schon das ein oder andere mal für eine gewisse Verärgerung gesorgt.

Fazit:


Abgesehen von diesen beiden Mankos bietet der Wanderroutenplaner NRW alles, was man zur Tourenplanung benötigt. An einigen Stellen merkt man noch, dass der Wanderroutenplaner aus dem Radroutenplaner hervorgegangen ist, da manche Informationstexte oder Funktionen etwas deplatziert bzw. unnütz erscheinen, wenn man davon ausgeht, dass dieses Tool hauptsächlich von Wanderern verwendet wird.
Eine intuitive Bedienung sowie ein übersichtliches Menü ermöglicht eine einfache Bedienung.
Besonders gut gefällt mir die einfache Möglichkeit, am PC vorgeplante Touren via QR-Code ohne Probleme in die Handy-App zu übertragen.
Davon ausgehend, dass es sich hier um ein reines Planungstool und nicht, wie bspw. bei Outdooractive oder GPSies, um eine Community handelt, ist der Wanderroutenplaner NRW ein absolut brauchbares Tool, das ich gern nutze.

Testest es einfach mal selbst aus.
Entweder unter http://www.wanderroutenplaner.nrw.de/ oder direkt im folgenden Kästchen.
Hier den Wanderroutenplaner NRW testen


Was haltet ihr vom Wanderroutenplaner NRW?
Schreibt eure Meinung gern in die Kommentare.

Liebe Grüße,
Timo
Bildquellen: Wanderroutenplaner.nrw.de

Die Bruchhauser Steine - Kurzausflug zum Naturmonument

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Blick auf die Bruchhauser Steine vom Felsstein ausSie sind eines der bedeutendsten Naturschutzgebiete in NRW und beliebtes Ausflugsziel zugleich. Zusätzlich sind sie ein ausgewiesenes Bodendenkmal, Fauna-Flora-Habitat- und Vogelschutzgebiet sowie ein nationales Naturmonument: Die Bruchhauser Steine.

Die vier großen Felsen befinden sich auf rund 728 m ü. NN auf dem Istenberg in der Nähe von Olsberg im Sauerland in unmittelbarer Nähe zum Rothaarsteig.
Im Rahmen meiner NRW Tour habe ich die Felsformation im vergangenen August besucht und bestiegen. Vorab sei gesagt: Ich war mehr als begeistert von der gigantischen Aussicht über unser Land. Mehr dazu aber etwas später.

Die vier Hauptfelsen der Bruchhauser Steine (Bornstein, Feldstein, Goldstein und Ravenstein) sind mit einem Rund(wander)weg verbunden, den auch ich genommen habe.
Dieser startet am Infocenter, an dem ich für €3,50 mein Auto geparkt habe. Für weitere €4,50 muss man sich den Eintritt zu den Bruchhauser Steinen zwar erkaufen, im Nachhinein betrachtet jedoch eine absolut lohnenswerte Investition.
Wer sich die Parkgebühren sparen möchte, findet etwas weiter entfernt, an der Straße "Zur Hammerbrücke" einen kostenfreien Parkplatz.

Ich startete meinen Rundkurs am Infocenter. Kurz hinter der Schranke (man kann übrigens auch mit dem Auto rauf zu einem Panorama-Parkplatz fahren) biegt der Weg in den Wald ab, um von dort aus ein Stück parallel zur Straße zu verlaufen.
Nach einem nicht unerheblichen Anstieg stand ich ein paar Minuten später am Bornstein, der mich sehr beeindruckte. Ein massiver Fels, der bereits seit Jahrtausenden an dieser Stelle "steht", Menschen hat kommen und gehen sehen und vermutlich auch nach uns noch für viele Jahrhunderte seine über 90 Meter hohe Felswand gen Himmel strecken. Ich gebe zu, irgendwie kam ich mir für einen kurzen Augenblick sehr klein vor.
Eine Infotafel, von denen es auf dem Weg übrigens mehrere gibt, erklärte, dass der Bornstein gern von Wanderfalken als Brutplatz verwendet wird.

Rundweg zu allen Bruchhauser Steinen


Nur ein paar Meter weiter wartete dann der etwa 60 Meter hohe Goldstein.
Nach einem weiteren, steinigen Anstieg erreichte ich das Plateu des Felssteins. Umgeben von sattgrünen Büschen und Bäumen ragte der hohe Fels mit seinem Gipfelkreuz dem Himmel entgegen.
Nach einer kurzen Rast erklomm ich den Felsen über die Thomas-Neiss-Steige, eine steiler, weitestgehend naturbelassener Aufgang, der direkt zur Spitze des Felsens führt.
Der Aufstieg hierhin lohnte sich wirklich. Ich war überwältigt von der schönen Rundumsicht, die sich von hier oben bot.
Ich genoss die Zeit und blieb über eine halbe Stunde dort oben - einfach traumhaft.


Nach dem Abstieg genoss ich am Fuße des Felssteins noch ein wenig die Landschaft, das schöne Wetter und das erhabene Gefühl, dass ich von der Felsspitze mitgenommen hatte.
Auf dem Weg nach unten kam ich an einer kleinen Quelle vorbei. Die "ewige Quelle" entspringt, etwas versteckt, am Wegesrand, ist aber mit einer kleinen Infotafel markiert. Da meine Wasserflasche recht leer war, trank ich sie komplett aus und füllte sie mit Quellwasser auf. Direkt aus der Quelle war das Wasser nicht nur kalt sondern auch recht schmackhaft.
Normalerweise bin ich bei sowas eher vorsichtig, aber da das Wasser direkt aus dem Fels kam, machte ich mal eine Ausnahme, die sich gelohnt hat.

Wenige Meter später kam ich an einem Gleitschirm und bog kurz dahinter in den Wald ab. Dort entdeckte ich kleine Himbeeren, die meine Naturverpflegung vervollständigten.
Kurze Zeit danach kam das Infocenter wieder in Sicht, in dem ich mir noch ein Stückchen Kuchen gönnte, bevor ich mich wieder auf den Weg machte.

Fazit:

Wenn auch nicht lang, lohnt sich diese Tour auf jeden Fall. Super geeignet für Kinder, die sich mal austoben wollen. Etwa 1,5 - 2 Stunden sollte man einplanen, um die Tour wirklich genießen zu können.
Absolutes Muss: Ein Fernglas! Oben auf dem Felsstein sollte man das unbedingt dabei haben.




Liebe Grüße,
Timo

Wunderbar Wanderbar 2018 - Der neue ÖPNV Wanderflyer ist da

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Die neue Ausgabe Wunderbar Wanderbar
Es ist mal wieder soweit:
Wie jedes Jahr im April ist vor wenigen Tagen der neue Wanderfolder "Wunderbar Wanderbar unser NRW 2018" des Nordrhein-Westfälischen ÖPNV (Öffentlicher Personen Nahverkehr) erschienen.

Wie bereits in den vergangenen Jahren und Ausgaben werden die Touren auch in diesem Jahr wieder von Wanderpapst Manuel Andrack präsentiert und vorgestellt, der sich erneut seine Wanderschuhe geschnappt und die Touren unterwegs auf seine ganz eigene Art nachgezeichnet hat.
Insgesamt acht Tageswanderungen zwischen 8,5 und 19 km Länge, verteilt über fast ganz NRW, gilt es in dieser Ausgabe zu entdecken.
Und wie immer gilt: Alle Touren sind optimal an die öffentlichen Verkehrsmittel angebunden und so bequem und entspannt auch mal ohne Auto erreichbar.

Bequem zur Wanderung mit Bus und Bahn


Ich habe mir das neue Heftchen heute Nachmittag und noch fast Druckfrisch im Kundencenter der KVB geholt, sofort durchgeblättert und siehe da: Zwei der gezeigten Touren kannte ich schon, da ich sie selbst schon gewandert bin.

Zum einen präsentiert Manuel Andrack auf Seite 8 und 9 die Wanderung auf den Velmerstot, zum anderen auf Seite 18 und 19 die Felsentour in der Rureifel. Die Velmerstot-Tour bezeichnet er sogar als sein "Geheimtipp", was ich durchaus nachvollziehen kann, auch wenn er den Eggeturm, im Gegensatz zu mir, nicht besucht hat.


Neben diesen beiden Wanderungen beinhaltet das Heftchen sechs weitere Touren in wie bspw. eine Etappe auf dem Neanderlandsteig, den Emsquellen-Wanderweg oder auch die Burgenroute am Rande NRWs.

Wer nun neugierig geworden ist, kann sich den neuen Wanderfolder ab sofort in allen Kundencentern der Verkehrsbetriebe kostenfrei abholen oder ihn hier bequem herunterladen.

Weitere Informationen erhaltet ihr bei Busse und Bahnen NRW.

Viel Spaß beim nachwandern wünscht
Timo

Das schräge O. - Rund um Oberhausen - Etappe 1

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Das schräge O dient als Wegmarkierung - hier auf einem Baum
Mutta, hol mich vonne Zeche. Ich kann dat Schwatte nich mehr sehn!

So klingt das Ruhrgebiet – zumindest in allen Klischees. Und in eben diesen Klischees ist das Ruhrgebiet grau, dreckig und man kann dort kaum atmen.
Ich habe über 22 Jahre im Ruhrgebiet gelebt, bin dort geboren und kenne diese Klischees daher in- und auswendig.
Und ich muss zugeben: Manchmal stimmen sie auch noch.

Manchmal ist aber nicht immer und heutzutage macht es Spaß, das Ruhrgebiet zu entdecken. Vor einiger Zeit habe ich entdeckt, dass es, ähnlich die der Kölnpfad um Köln, einen Rundwanderweg um meine Heimatstadt Oberhausen gibt. An Ostersamstag habe ich mir endlich mal wieder meine Wanderschuhe geschnürt und habe die erste Etappe des Rund 65 km langen Rundwegs hinter mich gebracht, die passenderweise in unmittelbarer Nähe zu meinen Eltern, in Oberhausen Styrum, startet.

Nach einem kurzen Abstecher über den Friedhof wanderte ich los in Richtung Mülheim a.d. Ruhr. Vorbei an einem Sportplatz, auf dem gerade zwei kleine Fußballturniere stattfanden, durch den Puerto-Morazan-Park und weiter Richtung Mülheim Dümpten, durch ein paar kleine Straßen, bis ich schließlich an der Straße "Lepkesfeld" ankam, die genau auf der Stadtgrenze zwischen Oberhausen und Mülheim liegt.
Am Ende dieser Straße liegt der "Lepkeshof", einer der wenigen Obstanbaubetriebe auf Oberhausener Stadtgebiet. Im eigenen Hofladen lassen sich diverse regionale Obst- und Gemüseprodukte erwerben, die u.U. auch einen leckeren Wegproviant darstellen können.

Natur pur zwischen Oberhausen, Mülheim und Essen


Nachdem ich den Lepkeshof hinter mir gelassen hatte, führte mich der Weg kurze Zeit später entlang des Lepkesmühlenbachs durch eine schöne Parkanlage, die ich so im Städtedreieck zwischen Oberhausen, Mülheim und Essen nicht erwartet hatte. Gemütlich fließt der Bach in einigen Windungen durch den Park und an einer Stelle muss man diesen über gut platzierte Steine im Bachbett überqueren. Hier lässt es sich im Sommer bestimmt gut aushalten und Picknicken.


Ein Stück hinter dem Park betrat ich dann wieder mir bekanntes Terrain. Hier bin ich vor einigen Jahren des Öfteren gewesen, da meine damalige Freundin ihr Pferd auf einem nahe gelegenen Reiterhof stehen hatte. Wer hier eine Pause einlegen möchte, kann im "Gartenhaus Oberhausen" einkehren, das direkt am Wegesrand liegt.

Ca. 300 Meter verläuft der Weg nun parallel zu Bahngleisen, bevor man über die Ripshorster Straßenbrücke in Richtung Oberhausen Osterfeld wandert. An dieser Stelle hat man etwa die Hälfte des Weges hinter sich gebracht.
Von der Brücke aus hat man einen recht schönen Blick über den Gleispark Frintrop zur einen und über den noch recht neuen Brammenring Richtung CentrO zur anderen Seite. Zur Seite des Brammenrings wird zur Zeit sehr viel gebaut und die ehemalige Brache, auf der einst das Oberhausener Elektrostahlwerk stand, verwandelt sich mehr und mehr in ein Industriegebiet, auf der sich bereits einige große und bekannte Händler niedergelassen haben. Wer seine Tour hier beenden möchte, kann sich einfach am CentrO orientieren und von dort mit dem Bus oder der Bahn den Heimweg antreten.

Viel zu entdecken zwischen Haus Ripshorst und dem Bahnhof Osterfeld


Ich hingegen wanderte weiter und fand mich ein paar Minuten später an den großen Wiesen rund um das Haus Ripshorst wieder.
Im Haus, das mitten auf den Wiesen errichtet wurde, befindet sich das Informationszentrum des Emscherlandschaftsparks. Wer etwas Zeit mitbringt, kann sich die hier ansässige Dauerausstellung ansehen und hierbei vieles über die Emscher, deren Umgestaltung sowie interessante landschaftliche Themen lernen. Ich selbst war schon ein paar mal im Haus Ripshorst, weshalb ich hier heute keine Pause einlegte sondern direkt in Richtung Rhein-Herne-Kanal weiterwanderte.
Auf dem Weg dorthin bietet sich ein traumhafter Blick auf den "Zauberlehrling", einer 35 Meter hohen Skulptur, die einen tanzenden Strommasten zeigt und im Rahmen der Ausstellung "Emscherkunst" 2013 in der Nähe des Kanals errichtet wurde.


Den Rhein-Herne-Kanal überquerte ich an dieser Stelle über die Ripshorster Brücke. Einen kurzen Moment dachte ich an dieser Stelle an meine ehemalige Ruderzeit, in der ich unzählige Stunden auf dem Kanal verbracht habe.
Ein paar Meter weiter legte ich an der Brache Vondern eine kurze Pause ein. An dieser Stelle befand sich früher die Zeche Vondern, von der heute, abgesehen von ein paar ausgestellten Mauerresten am Wegesrand, nichts mehr zu sehen ist.

Nach der Pause unterquerte ich die A42, wanderte ein bisschen durch den kleinen, gemütlichen Stadtteil Vondern, vorbei am ehemaligen Konsum der Zeche bis zur Burg Vondern.
Die kleine, im 13. Jahrhundert erstmals erwähnte Burg kann heute für Hochzeiten sowie Seminare genutzt werden und beherbergt ein kleines Museum.
Der Weg führt neben der Burg weiter und verläuft parallel zu Rangierbahnhof Osterfeld, durch eine kleine Siedlung und eine angrenzende Grünfläche auf das Gelände des Rangierbahnhofs zu.
An ein paar Baucontainern verlässt man das Gelände (das übrigens über diesen Weg offiziell betreten werden darf) und unterquert die Gleise durch einen schmalen Tunnel.


Rund 1,5 km wanderte ich anschließend, erneut am Rangierbahnhof entlang, am Rande des Stadtteils Vonderort, bevor ich in Richtung des gleichnamigen Revierparks abbog.
Im Revierpark angekommen bietet ein großer Spielplatz ausreichend Fläche, damit auch mitwandernde Kinder auf Ihre Kosten kommen. Am Revierpark endete auch die erste Etappe des Oberhausen Rundwegs. Von dort aus kann man entweder mit dem Bus in Richtung Bottrop oder Oberhausen fahren oder aber auch noch einen entspannten Schluss der Wanderung im Solbad Vonderort genießen.

Fazit:

Eine klassische Stadtwanderung. Wer viel Natur, gemütliche Pfade und Ruhe erwartet, wird von dieser Art des Wanderns auf keinen Fall begeistert sein. Wer aber gern neue Ecken in vielleicht bekannten Städten entdecken möchte, für den eignen sich diese Touren optimal.
So habe auch ich, der lange Zeit selbst in Oberhausen gelebt hat, auf dieser Tour wieder einiges entdeckt, das ich bisher noch nicht kannte. Auch das Image, das Oberhausen in den vergangenen Monaten bei mir hinterlassen hat, wurde durch diese Stadtwanderung wieder etwas aufpoliert.
Sicherlich ist es keine schöne Stadt, aber es gibt doch mehr zu entdecken als so mancher zu glauben vermag. Ich freue mich schon sehr auf die nächste Etappe in den mir sehr unbekannten Oberhausener Norden und bin gespannt, was dieser zu bieten hat.
Die Fotos sind diesmal mit dem iPhone entstanden, bitte entschuldigt daher die nicht allzu gute Qualität.
Nun folgen die obligatorischen Bilder sowie die Tourenkarte.

Liebe Grüße,
Timo



Auf dem Römerkanal Wanderweg - Etappe 1

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Auf einem Holzpfahl sind drei Wegzeichen von Wanderwegen angebracht. Im Hintergrund weite Landschaft.Ich lebe seit nunmehr über fünf Jahren in Köln. Und seither begegnet mir immer wieder ein Wanderzeichen, das nun endlich einmal erwandert werden möchte: Das Zeichen des Römerkanal Wanderwegs.
Ein schwarzer Tunnelquerschnitt auf weißem Grund markiert den Weg, der der historischen Eifelwasserleitung folgt, die zu Zeiten der Römer gebaut und die damalige „Colonia Claudia Ara Aggripinensium“, heute besser bekannt als „Köln“, mit frischen Wasser versorgte.
Dabei führte die Wasserleitung auf rund 100 km quer durchs Land und überwand dabei Talkessel und Flüsse auf einzigartige Weise.
Dieser Bauleistung zollte man 1988 Tribut und erschuf den Römerkanal Wanderweg, der an vielen Stellen bis heute einzigartige Einblicke auf und in die meisterhafte Ingenieursleistung bietet.

Der Römerkanal Wanderweg ist gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden, sodass ich mich dazu entschloss, mit dem Zug zum Startpunkt der ersten Etappe in die Eifel zu fahren. Rund eine Stunde benötigt man von Köln nach Nettersheim und passenderweise startet der Wanderweg unmittelbar am Bahnhof.
Interessierte können hier dem Naturzentrum Eifel noch einen Besuch abstatten.

Von Feldern, Bärlauch und alten Römerquellen


Der Weg beginnt malerisch an der Urft, der man ein paar hundert Meter folgt um anschließend ein kurzes Stück an der Straße entlang zu einem Restaurant zu wandern, hinter dem man dann auf einen kleinen Pfad abbiegt. Auf diesem Pfad wandert man ein Stück über die Höhen von Nettersheim, um anschließend, nach einem weiteren Stück Straße, ein Feldplateau zu erklimmen.
Auf diesem Plateau folgte ich dem Römerkanal Wanderweg weiter, der an dieser Stelle übrigens mit dem Eifelsteig und dem Eifeler Quellenpfad einher geht.
Ich wanderte weiter, über weite Felder und Wiesen und genoss den Ausblick in die Natur.

Etwa eine viertel Stunde lang wanderte ich über die Felder und Wiesen, bis ich an ein, noch sehr mit braunem Herbstlaub behangenes Waldstück kam, dass von kleinen Senken durchzogen war.
Zwischen zwei dieser Senken führte der Wanderweg weiter und anschließend, auf historischen Serpentinen hinab in Richtung Quelle der ehemaligen Wasserleitung.
"Kurvenreich und markant", so beschreibt eine Infotafel am Ende des Serpentinenpfads, der zu Zeiten der Römer übrigens auch von Fuhrwerken genutzt wurde, diesen zurückliegenden Abschnitt. Und das trifft meine Meinung nach auch vollkommen zu. Was die Infotafel nicht erwähnt sind die Unmengen an Bärlauch, die den Hang säumen und ihn mit einem Teppich auf Grün bedecken. Das war wirklich schön anzusehen.
Wenige Meter weiter stand ich vor einem alten Fachwerkgebäude, das vermutlich als Schutzhütte dient und bequem mehreren Menschen Platz bietet.


Ein Stückchen weiter dann erwartete mich der eigentliche Beginn der ehemaligen römischen Wasserleitung. Die Quellfassung "Grüner Pütz" führt noch heute Wasser, auch wenn man dies vermutlich nicht mehr trinken möchte. Die erste von zahlreichen noch kommenden Infotafeln zum Römerkanal Wanderweg beschreibt die Funktion dieser Quellfassung sehr gut und anschaulich. An einigen Stellen in der Umgebung liegen weitere Teile der Wasserleitung offen, sodass man die Leitung auch einmal von innen betrachten kann.

Ich wanderte weiter, parallel zu den Eisenbahngleisen, über die mich der Zug rund 45 Minuten vorher nach Nettersheim gebracht hatte bis zu einem Bahnübergang, an dem ich die Schienen überquerte und anschließend der Urft weiter in Richtung der gleichnamigen Ortschaft folgte. Entlang des Weges entdeckte ich noch die ein oder andere Infotafel, die interessante Informationen zum Römerkanal bereit hielten.

Aussichtsreich und anstrengend


In Urft wanderte ich ein Stück entlang einer Landstraße zur Burg Dalbenden, um dort auf der anderen Straßenseite den anstrengendsten Teil der Wanderung zu beginnen.
Nach einer kurzen Treppe erreichte ich ein Plateau, auf dem die Eifelwasserleitung wieder einmal sehr gut zu sehen ist. Unter einem Baum mit freiliegenden Wurzeln erkennt man den kleinen Tunnel, durch den das Wasser einst floss. An einer Stelle wurde mir klar, mit welcher Präzision die Römer dieses Bauwerk planten, da sie unter der eigentlichen Wasserleitung einen weiteren, kleineren Tunnel anlegten, der dazu diente, das verunreinigte Regenwasser abzuführen, damit sich dies nicht mit dem sauberen Wasser vermischte. Sehr clever! Ein Bild hiervon findet ihr weiter unten.
Nun aber sollte es erst richtig losgehen. Auf den nachfolgenden 300 Metern Strecke hat man einen Aufstieg von mehr als 40 Meter – das geht ganz schön in die Beine.



Oben angekommen brauchte ich dann doch erstmal eine Pause. Zum Glück steht dort eine Bank, die ich nutze, um mir eine Kleinigkeit zu Essen zu machen und eine ausgiebige Rast einzulegen.
Nach dieser Pause erreichte ich wenig später einen schönen Aussichtspunkt mit Gipfelkreuz. Hätte ich vorher von dessen Existenz gewusst, hätte ich vermutlich eher dort Pause gemacht. Also mein Tipp: Wer noch ein kleines bisschen Kondition nach dem Aufstieg hat, dem empfehle ich bis zum Aussichtspunkt weiterzuwandern und hier eine ausgiebige Rast einzulegen.

Der Wanderweg führte gemütlich weiter über Felder und Wiesen, vorbei an einem Steinbruch bis ins kleine Dorf Sötenich, das man an dessen Rand kurz durchquert und schnell wieder verlässt, um anschließend auf die Zielgerade einzubiegen. Einen letzten kleinen Stop legte ich am Wegesrand noch ein, aß einen Apfel und blickte auf Sötenich, bevor ich den letzten Anstieg des Wanderwegs erklomm, der mich geradewegs nach Keldenich bringen sollte.
1,5 km weiter und 100 Meter höher erreichte ich schließlich den kleinen Ortsteil der Gemeinde Kall, genoss dort ein letztes Mal den schönen, weiten Ausblick über Felder und Wiesen und machte mich anschließend auf den (gut markierten) Weg runter ins Tal nach Kall, von wo aus ich meinen Zug nach Hause nehmen wollte.

Fazit:

Schon lang wohne ich am Ende des Römerkanal Wanderwegs. Diesen nun zu erwandern war eine verdammt gute Idee. Die Etappe 1 ist abwechslungsreich, zuweilen anstrengend, belohnt aber immer wieder mit schöner Natur und traumhaften Aussichten. Eifel eben.
Besonders historisch interessierte Wanderer kommen hier voll und ganz auf ihre Kosten und können eintauchen in die faszinierende Baukunst und Ingenieursleistung der alten Römer (dieses Video vermittelt, wie Aufwändig der Bau der Eifelwasserleitung einst gewesen sein muss). Wer mag, kann sich den Wanderpass unter diesem Link bestellen und ihn bei den Gastgebern am Wegesrand stempeln lassen. Ich habe davon leider zu spät erfahren, sodass mir nun ein paar Stempel fehlen würden.

Den einzigen Nachteil, den ich nach dieser ersten Etappe sehe, ist die unpraktische Anbindung an Bus oder Bahn am Ende. Zusätzlich etwa 2 km bergab muss man auf sich nehmen, um vom Endpunkt in Keldenich zum Bahnhof in Kall zu kommen. Das Problem: Bei Etappe 2 muss ich diese 2 km wieder bergauf um die eigentliche Tour fortzusetzen. Mal sehen, vielleicht nehme ich mir ein Taxi, dann bin ich nicht schon platt, bevor die Tour überhaupt angefangen hat – schließlich gönnt man sich ja sonst nichts :-)
Nachfolgend noch ein paar Impressionen sowie die Tourenkarte. Weitere Fotos der Four findet ihr im Album auf der Rastlos-Facebookseite.




Liebe Grüße,
Timo

Neanderland lockt mit neuen Entdeckerschleifen

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Das Logo des Neanderland STEIG an einem Baum

Ab jetzt geht's rund am Neanderland STEIG!



Zwischen Velbert im Norden und Langenfeld im Süden warten ab sofort 13 neue Entdeckerschleifen darauf, erwandert zu werden.
Entlang des rund 240 km langen Neanderlandsteiges können wir Wanderer seit kurzem Sehenswürdigkeiten, historische Ortskerne sowie schöne Naturparadiese bequem miteinander verbinden und erkunden.
Die Entdeckerschleifen ergänzen damit das Wanderangebot im Neanderland und ermöglichen es, auch Gebiete und Orte Abseits des Neanderlandsteiges zu entdecken.

Mit Längen zwischen 2 - 19 km bieten sich die als Rundwege konzipierten Entdeckerschleifen optimal für gemütliche Halbtages- oder Tagestouren sowie für kurze Spaziergänge an.

Halbtages- und Tagestouren im Kreis Mettmann


Direkt durch den Neanderlandsteig miteinander verbunden erlauben sie es jedoch auch, eine eigentlich vollendete Etappe des Weitwanderwegs noch ein wenig kulturell abzurunden. So verbindet bspw. die Entdeckerschleife Langenfeld den Steig mit der Wasserburg Graven.

Insgesamt sollen bis Jahresende 26 Entdeckerschleifen im Kreis Mettmann entstehen, die das Neanderland so weiter als Wanderregion etablieren sollen.

Eine Übersicht aller bisherigen Entdeckerschleifen sowie eine digitale Wanderkarte findet ihr, übersichtlich zusammengefasst, auf der Website des Neanderlands.

Wenn ihr noch nie auf dem Neanderlandsteig unterwegs wart, empfehle ich euch hier noch schnell meinen Wanderbericht zur Etappe 15 (Reusrath - Solingen).

Ich wünsche euch viel Spaß beim Entdecken.

Liebe Grüße,
Timo

Foto: © Kreis Mettmann/ Martina Chardin

Auf dem Römerkanal-Wanderweg - Etappe 2

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Aquäduktbrücke bei Vussem
Da wären wir wieder auf dem Römerkanal-Wanderweg. Aufgrund meiner guten Erfahrungen, die ich während Etappe 1 sammeln konnte, entschied ich mich vor ein paar Wochen kurzerhand, auch die zweite Etappe in Angriff zu nehmen um den weiteren Verlauf der ehemaligen Eifelwasserleitung zu erkunden und das Jahrtausende alte Bauwerk noch genauer zu erkunden.
Wie bereits bei der ersten Etappe fuhr ich mit dem Zug nach Kall, um mich dann doch zu Fuß auf den 2 km langen, stets bergauf führenden Weg nach Keldenich zu machen.
Eigentlich hatte ich ja mit dem Gedanken gespielt, mir ein Taxi zu nehmen, um mir den Anstieg zu sparen, noch bevor die eigentliche Tour überhaupt angefangen hat, aber als ich in Kall ankam, hätte ich erst bei der Taxizentrale anrufen und eins bestellen müssen. Darauf verzichtete ich dann doch und wanderte also los nach Keldenich, wo ich ein paar Wochenenden zuvor die erste Etappe offiziell beendet hatte.

"Oben" angekommen wollte ich dann auch keine Zeit mehr verlieren, denn ich war sowieso schon später dran als eigentlich gewollt. Ich folgte dem inzwischen lieb gewonnenen schwarzen Tunnelquerschnitt auf weißem Grund bis nach Dottel, einem kleinen Ortsteil von Kall, den ich aber buchstäblich an der nächsten Straßenecke aber auch schon wieder verließ, um geradewegs auf einen kleinen Windpark zuzulaufen.
Die großen Windräder, die frei auf einer großen Ackerfläche stehen, waren schnell erreicht. Ich bog rechts ab und wanderte über einen gemütlichen Wirtschaftsweg, der rechts und links von Pusteblumen gesäumt war bis zu einer schönen, naturbelassenen Schlucht, die so einsam und unberührt wirkte, dass ich hier ein paar Minuten inne hielt um die Landschaft einfach auf mich wirken zu lassen.
Nach dieser kurzen Entspannungspause wanderte ich weiter und entdeckte wenige Meter weiter an einer Bank eine kleine Echse, die ich natürlich gleich fotografisch festhalten musste.


Die erste, offizielle Station des Römerkanal-Wanderweg wartete ein paar Minuten später in Urftey in der Nähe eines Pferdehofes auf mich.
Dort legte ich meine Sachen ab, las die Infotafel interessiert durch und suchte den dort platzierten Geocache, der nach kurzer Suche dann auch gefunden wurde. Seit der ersten Etappe verbinde ich das Cachen ab und an mit dem Wandern, denn wenn ich sowieso schon mal dort bin, kann ich den Cache auch gleich "mitnehmen".

Natur pur in der Eifel


Der Weg führte weitere über eine weitläufige Wiese, die an einer kurzen Stelle etwas steil bergauf führte, bis zu einer kleinen, auf der rechten Seite etwas versteckten Treppe, die hinab zur nächsten offiziellen Station führte: Der Brunnenstube Klausbrunnen. Auch hier liegt ein Geocache versteckt, den ich aber total vergessen hatte.
Nachdem ich auch hier die Infotafel gelesen, mir die Brunnenstube angesehen und an der bereitstehenden Bank eine kurze Pause eingelegt hatte, wanderte ich weiter, ein Stück über die Straße bis zu einem kleinen Wegkreuz, dass Wanderer mit einer geistlichen Innschrift begrüßt.

Rund 1,5 km weiter eröffnete sich nach einer Kurve ein weitläufiges Tal vor mir, in dem das kleine Dorf Vollem liegt. Ich wanderte über die Höhen und genoss den Ausblick, den ihr in dem nachfolgenden Video ebenfalls genießen könnt.


Über einen steilen Abstieg, der sogar mit einer Art Handlauf daher kommt, machte ich mich auf den Weg zur nächsten Station des Römerkanal-Wanderweges, die am Ortstrand von Eiserfey liegt. Hier wird u.a. erklärt, wie der Kalksinter entstanden ist, der bei Steinmetzen einst bekannt und beliebt war.

Über die Straße "Am Römerkanal" wanderte ich weiter bis kurz vor Vussem, wo das absolute Highlight dieser Etappe wartet: Die restaurierte, über 10 Meter hohe Aquäduktbrücke. Ein wahrlich beeindruckendes Bauwerk, besonders unter dem Aspekt, mit welch einfachen Mittel die alten Römer diese Brücke, die einst über 80 Meter lang gewesen ist, erbaut haben.
Eine Treppe führt hinauf zum Aquädukt, hinter dem man wieder Originalteile der Eifelwasserleitung im Waldboden verschwindend entdecken kann.

Beeindruckende Römerbauwerke am Wegesrand


Ein weiteres, beeindruckendes Teil des Römerkanals wartete direkt nur ein paar Gehminuten weiter auf mich. Dieser "begehbare" Teil der Wasserleitung ist überdacht und bietet einen tollen Blick in den Querschnitt des Kanalbaus. Wirklich sehr beeindruckend und faszinierend zugleich.
Hier machte ich noch schnell ein paar Fotos bevor ich weiterwanderte.
Die nächste Station ist ein eigentlich unpassendes Trafohäuschen am Wegesrand. Die bereitstehende Infotafel erläutert jedoch den Zusammenhang zwischen dem Häuschen und dem Römerkanal.


Dem gemütlichen und menschenleeren Weg weiter folgend erreichte ich nach einiger Zeit eine ehemalige, kleine Römersiedlung, die etwas versteckt in einem Wald liegt. An dieser Stelle befand sich einst die Kanalmeisterei. Hier war ständig ein Wartungsteam untergebracht, dass über Zugänge, die heute noch zu sehen sind, Inspektionen im Kanal vornehmen konnte.
Ich gebe zu, ich war mehr als fasziniert über die Weitsichtigkeit, über die die Römer damals bereits verfügten.

Ein dumpfes Hintergrundgeräusch lies es an dieser Stelle bereits erahnen: In der Nähe musste sich eine vielbefahrene Straße befinden. Diese ist die Landstraße 165, die es zu überqueren gilt. Vorher jedoch führte der Weg noch vorbei an einer weiteren Teil der Kanalmeisterei, der anschaulich darstellt, welchen Komfort die Arbeiter damals bereits genießen konnten denn selbst eine über eine kleine Kapelle verfügte die Kanalmeisterei.

Nachdem ich die Landstraße anschließend überquert hatte begann der Endspurt der Etappe, der mich nach 10-15 Minuten schließlich zur Feyermühle brachte, dem offiziellen Ende dieser Etappe.
Wie bereits bei Etappe 1 ist auch von hier der Weg zum Bahnhof Merheim sehr gut ausgeschildert. Für diesen Service kann sich der Römerkanal-Wanderweg wirklich sehen lassen.
Der rund 3 km lange Rückweg verläuft mitten durch Mechernich, sodass die Möglichkeit besteht einer gemütlichen Schlusseinkehr mehr als gegeben ist.

Fazit:

Das Wandererlebnis der zweiten Etappe ist absolut vergleichbar mit dem der Ersten. Die zweite Tour grenzt sich jedoch dadurch ab, dass sie weniger anstrengend und dadurch abwechslungsreicher ist. Auch wenn der Weg zum Startpunkt leider etwas mühselig und der öffentliche Nahverkehr dorthin gehend etwas schwach ausgebaut ist, lohnen sich diese Mühen im Verlauf der weiteren Tour. Als kleinen Trost könnte man an dieser Stelle erwähnen, dass alle weiteren Etappen keine weiten Wege mehr zu Bahnhöfen mit sich bringen.
Ich freue mich jedenfalls schon auf die dritte Etappe, die ich hoffentlich in Kürze erkunden werde.

Nachfolgend die obligatorischen Fotos sowie die Tourenkarte.

Liebe Grüße,
Timo

Von Deutz in den Kölner Süden - Ein Wandertag mit lieben Kollegen

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Das Wandern verbindet, ist ja gemeinhin bekannt. Und dass das nicht nur so daher gesagt ist sondern auch tatsächlich stimmt, haben wir heute mal wieder bewiesen.
Wir?
Ja, wir! Tatsächlich habe ich mich heute mal einer Wandergruppe angeschlossen oder besser gesagt, ich habe sie mitinitiiert.

Vor ein paar Wochen kamen wir im Büro durch ein Gespräch übers Geocachen und Wandern auf die Idee, das wir doch eigentlich auch mal mit ein paar Kollegen Wandern gehen könnten.
So schnell, wie uns die Idee kam, so schnell hatten wir auch eine Whatsapp-Gruppe gegründet und eine E-mail an alle Kollegen gesendet, um unsere Idee zu verbreiten.

Die Resonanz überraschte mich positiv und ruck-zuck hatten sich ein paar Motivierte in der Gruppe zusammengefunden, die Lust hatten, einmal ausserhalb des Büroalltags ein bisschen Zeit mit den lieben Kollegen zu verbringen.

Nach längerer Suche fanden wir dann auch einen Termin, an dem zwar leider nicht jeder konnte, aber der größte Teil immerhin noch Platz im Kalender hatte. Und dieser Termin war heute.

Zum Start unserer neuen Wandergruppe und um die Konditionen der Kollegen zu erkunden, suchte ich eine gemütliche, 11 km lange Tour am Rhein entlang aus: Eben, ohne Steigungen, grün, gemütlich und ländlich. Jeder war einverstanden und so trafen wir uns heute um 11 Uhr in Köln Deutz an der Drehbrücke.
Wir, das waren Rebecca, Janosh, meine Chefin Katja, ihr Mann Markus, Danijel, seine Frau Paula, Marc, sein Sohn Jonas und ich. Eine lustige, kleine und sehr homogene Truppe! Einem perfekten Wandertag stand also nichts im Wege.

11 km langer Konditionstest


Neun Menschen am TischDer Start über die Poller Wiesen bis zur Rodenkirchener Brücke verlief ohne Probleme. Wir fanden schnell ein gemeinsames Tempo, bei dem wir gut vorankamen, aber uns bei fast 30 Grad auch nicht zu sehr abmühten.
Auf der Rodenkirchener Brücke dann wartet die erste Herausforderung: Einer von drei Geocaches entlang der Wanderstrecke. Marc hat mich vor einiger Zeit zum Cachen gebracht und so nutzen wir diese Tour, um endlich mal das ein oder andere Döschen gemeinsam zu loggen. Der Brücken-Cache wurde also unsere Premiere und mit einem gezielten Griff fand Marc die Dose, an der ich vor ein paar Wochen bereits gescheitert bin. Tja, der Mann hat eben mehr Erfahrung.
Wir trugen uns ins Logbuch ein und wanderten weiter. Ab hier folgten wir weitestgehend dem Kölnpfad, der uns an der Rodenkirchener Rheinpromenade und am Kölner Stadtstrand ebenso vorbeiführte wie am Wohnhaus unseres Chefs. Bei ihm zu klingeln hat sich dann aber doch irgendwie niemand getraut ;-)

Am Campingplatz wanderten wir schnell vorbei, um dahinter, am nächsten Geocache und dem damit einhergehenden Gedenkkreuz, mitten auf dem Weg eine Pause einzulegen.
Hier wunderten wir uns über eine Vielzahl von Leuten, die mit einer Startnummer und komischen Gepäck in einem seltsamen Schritt an uns vorbeiliefen. Eine kurze Googlerecherche ergab, dass es sich hier um Teilnehmer des "Kölnpfad Ultrawanders" handelte. Wollen die bei 30 Grad allen ernstes den gesamten Kölnpfad in 24 Stunden laufen?! Wir konnten und wollten es irgendwie nicht recht wahr haben.

Mit dem Boot ins Ziel


Nach ein paar Gruppenfotos für die daheimgeblieben Kollegen traten wir unseren Endspurt an und wanderten dem Ziel entgegen: Der kleinen Personenfähre, die uns von Weiß nach Zündorf bringen und somit endlich Janoshs Hunger stillen sollte.
Die Fähre erwartete uns bereits und so stiegen wir zu, zahlten den Fahrpreis von 2€ p.P. und setzten bequem über den Rhein.

Die anschließende Schlusseinkehr in einem der vielen Restaurants in der Groov genossen wir alle sehr und kamen zu dem Schluss: Das müssen wir wiederholen!
Das nächste Mal geht es vermutlich in die Eifel – Marc scheint schon Pläne zu haben.



Vielen Dank an Katja und Marc für die Fotos.
Ich freue mich schon aufs nächste mal.

Liebe Grüße,
Timo

P.s.: Eine Sternebewertung gibt es für diese Tour ausnahmsweise mal nicht - als Fun-Tour läuft sie außer Konkurrenz ;-)

Das schräge O. - Etappe 2 rund um Oberhausen

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Blick über stillgelegte Gleise in Richtung Gasometer
So schnell kann es gehen. Da sitzt man zwei Tage zuvor noch bei gemütlichen 32°C im Schatten am Strand und wenig später hat einen die Realität und die Heimat wieder. Das ist manchmal echt hart.
Nun aber hatte ich nach meinem Strandurlaub noch ein paar Tage Zeit und einen Nachmittag davon nutzte ich, um mich auf die zweite Etappe des Rundwegs rund um Oberhausen zu machen, auf dem ich meine Geburtsstadt mal erkunden möchte. Nun muss ich sagen, dass auch das schon wieder ein paar Wochen zurück liegt, aber ich schaffe es erst jetzt, darüber zu berichten.

Ich begann die zweite Etappe dort, wo ich Etappe 1 beendet hatte: Am Solbad des Revierparks Vonderort. So viel, wie ich von der ersten Etappe kannte, so wenig sollte ich von der zweiten kennen.
Aus diesem Grund freute ich mich sehr auf die Tour, die mir Gegenden näher bringen sollte, die ich in 23 Jahren, in denen ich in Oberhausen gewohnt habe, noch nie gesehen hatte. Und so konnte ich nach dem Start hinter dem Parkplatz des Solbads in eine grüne Lunge eintauchen, die mich über stillgelegte Bahngleise direkt zu meinem ersten Geocache dieser Tour führte, den ich nach kurzer Zeit, am Rande des Stadions von Adler Osterfeld, loggen konnte.

Am Stadion vorbei führte der Weg ein Stück weiter entlang der Straße bis zu einem Verteilerkreis, hinter dem ich die Siedlung Jacobi betrat. Diese Siedlung gehörte einst zur Zeche Jacobi, die sich in unmittelbarer Nähe befand und im Jahre 1974 geschlossen wurde. Auf dem ehemaligen Zechengelände befindet sich heute ein Golfplatz.
Wandert man heute durch die Siedlung, kann man an einigen Häuserfassaden noch das Jahr der Erbauung lesen. Ich liebe es, durch alte Zechensiedlungen zu spazieren. Am liebsten würde ich mich dann gern mit den Häusern unterhalten – sie hätten sicher viel zu erzählen.

Per Pedes von Jacobi nach Haniel


Nachdem ich die Siedlung wieder verlassen hatte, wanderte ich ein Stück durch die Straßen um anschließend durch einen Grünstreifen zu einer größeren Parkanlage zu wandern, in der ich nach rechts abbog und dem Weg wieder bis zur Straße folgte. Wenige Meter weiter betrat ich, hinter einem Umspannwerk, erneut eine Grünanlage, die ich eine ganze Zeit durchwanderte, bis ich schließlich auf die Trasse der ehemaligen Zechenbahn Jacobi-Haniel abbog, die, wie der Name es schon erahnen lässt, einst die Zechen Jacobi und Haniel miteinander verband. Heute ist die ehemalige Trasse asphaltiert und für Fußgänger und Radfahrer freigegeben. Straßen kommen einem hier nicht in die Quere und so gelangte ich entspannt und bequem zum Fuße der Halde Haniel und an den Anfang des Kreuzweges, der hinauf zur Halde führt. Wer Zeit und Energie mitbringt, dem empfehle ich einen Aufstieg auf die Halde. Ich selbst war bereits dort oben und konnte die Aussicht genießen.Hier gelangt ihr zum Wanderbericht.


Diesmal jedoch wanderte ich am Fuße der Halde entlang, überquerte dort einen kleinen Bach und kam anschließend an der Kirchhellener Straße aus, der ich ein Stück folgte um sie schließlich an einer Pferdekoppel wieder zu verlassen.
Nach der Überquerung des Vennbachs wanderte ich anschließend parallel zu ihm und konnte von dort aus noch einen tollen Blick auf die Halde genießen, die sich in ihrer vollen Breite präsentierte. Wenig später erreichte ich auch schon das Ende dieser Etappe an der Ecke Königshardter-/Pfalzgrafenstraße, von wo aus ich mit dem Bus, der ganz in der Nähe hielt, wieder in Richtung Innenstadt nach Hause fuhr.

Fazit: 

Die klassische Stadtwanderung geht weiter. Aufgrund des hohen Straßenanteils hat mir diese Etappe jedoch nicht so gut gefallen wie die Erste. Das konnte leider auch nicht dadurch wettgemacht werden, dass ich hier einen Stadtteil erkundete, in dem ich zuvor nur selten war. Mein Highlight auf dieser Tour war sicher die Zechensiedlung sowie der Blick auf die Halde.
Ich bin sehr gespannt, was die dritte Etappe parat hält. Diese wird aber vermutlich noch ein wenig auf sich warten lassen, da ich mich momentan lieber auf meinen zweiten Weitwanderweg konzentriere, den ich mir für dieses Jahr vorgenommen habe: Den Römerkanal-Wanderweg.
Nichts desto trotz hier noch ein paar Impressionen dieser zweiten Etappe rund um Oberhausen sowie die übliche Tourenkarte.



Liebe Grüße,
Timo
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